32 Raketen – angetrieben mit 100% umweltverträglichem Ideenzündstoff – sind in 2021 gestartet als ein Zeichen von Aufbruch und Zuversicht und um dem Corona-Krisenmodus der vorangegangenen Monate etwas entgegenzusetzen.
Auch in 2022 ist es noch möglich mit bis zu 25.000 Euro Förderung durch die Stadt Flensburg etwas Tolles für unsere Stadt auf die Beine zu stellen.
Wer eine Idee hat, wird sich freuen, dass die letzte der insgesamt 3 Bewerbungsphasen am 1. Dezember startet. Wer noch Inspiration benötigt, kann sich ab sofort auf Instagram und Facebook oder der Homepage der Stadt Flensburg unter www.flensburg.de/startetdurch umschauen und sehen, welche kreativen Ideen andere Flensburgerinnen mit Mitteln aus dem Projekt- und Solidaritätsfonds umsetzen konnten.
Vier zufällig ausgewählte Projekte stellen wir Ihnen an dieser Stelle kurz vor.

Barcamp Film

Wie es zum „Barcamp Film“ kam, das am 18. September in Flensburg stattgefunden hatte, weiß Maja Petersen vom Verein filmkorte e. V., die den Antrag eingereicht hatte:
„Unser Verein hegte den Wunsch nach einem branchenübergreifenden (Wissens-)Austausch.
Wir wollten Filmmenschen im Norden zusammenbringen. Mit dem Barcamp sollte der Grundstein für die nächsten Schritte der visuellen Kommunikation im Norden gelegt werden.“ Und das wurde er schließlich auch. Beim „Barcamp Film“ waren Filmschaffende und weitere am Thema interessierte Personen aus ganz Schleswig-Holstein und Dänemark zugegen und hatten reichlich Gelegenheit, sich während des Events über ihr gemeinsames Lieblingsthema auszutauschen und zu vernetzen.
Nach einem ersten Kennenlernen wurden die insgesamt 18 Sessions nach den Interessen der Teilnehmenden geplant und über den Tag durchgeführt. Die 100 Teilnehmenden im Alter von 15 bis 75 Jahren umfassten unter anderem Filmschaffende, Auszubildende, Schauspieler*innen, Filmförderungen und eine Castingagentur. Bereits während des Barcamps gab es viel positive Resonanz und später auch via Social Media. Besonders betont wurde dabei die Kommunikation auf Augenhöhe. Es konnten alle mit allen in Kontakt treten – egal ob Studierende oder professionelle Filmschaffende. Alle Beteiligten wünschen sich eine Wiederholung. Es wurden viele Kontakte geknüpft, eine gemeinsame Plattform sowie Kooperationen geschaffen. So kamen zum Beispiel eine Filmproduktion und ein 3D-Artist ins Gespräch, der mittlerweile für die Produktionsfirma tätig ist.

Kulturcamp Harniskai

Auch ein Kulturcamp an der Harniskaispitze fand statt. Den Antrag hatte die LAG SH e. V. ein Zusammenschluss aus von Dorsch, theatrale Angelegenheit und dem Piratennest eingereicht.
Sprecher Folke Witten-Nierade über die Motivation zu dem Projekt: „Nach einer langen Phase der Auftrittsabstinenz insbesondere für junge Künstlerinnen, war es an der Zeit unter freiem Himmel, an der frischen Luft zu beginnen das kulturelle Leben wieder anzufahren. Dazu haben wir dieses niedrigschwellige Format an einem für die Flensburger Kultur-Szene zunehmend wichtigen Ort, dem Harniskai, wo sich Flensburger und Umlandbewohner jedweden Alters und sozialer Herkunft treffen, um ein kulturelles Angebot für alle Altersgruppen zu entwickeln.“ Neun Abendveranstaltungen mit Freilichtkino, Open-Air-Theater, Open-Air, Straßen-Musik-Konzerten sowie Lounge und DJ Kunst fanden statt. Die Nachmittage standen im Zeichen von Kreativität und Kunst für die gesamte Familie. Auch wenn das Open Air Camp nicht unter idealen Wettervoraussetzungen stattfinden konnten, so waren die auftretenden Künstlerinnen extrem beglückt darüber, dass sie unter freiem Himmel endlich wieder öffentlich auftreten konnten, die meisten von ihnen erst das erste oder zweite Mal in diesem Jahr. Eine Wiederholung ist angesichts des reibungslosen Ablaufs innerhalb des Veranstalterteams, der positiven Resonanz seitens Publikum und Künstlerinnen denkbar.

Zukunft geht nur im Team

„Nach Corona wieder näher zusammenrücken und mehr Zeit mit den anderen Sportlern zu verbringen.“ Geprägt von diesem Wunsch entwickelten Jan Dreier und sein Team vom LK Weiche die Idee zur Durchführung von drei Minifreizeiten, bei denen es neben Sport, vor allem auch um das Miteinander und die Planung der Zukunft gehen sollte.
20 bis 50 Sportlerinnen im Alter von 10-40 sollten hierbei eine Woche lang intensiv zu sportlichen Aktivitäten und Aufenthalt in Jugendherbergen zusammenkommen und dabei zu einer Art kleinen Familie zusammenwachsen. Hierbei übernehmen die Jugendlichen viele Aufgaben und Veranstaltungen und die durch Corona überlasteten Trainer werden durch externe Trainer entlastet. Gleichzeitig sollen bei Zukunftskonferenzen gemeinsam mit allen die nächsten Jahre des Vereinslebens geplant werden. Zwei dieser Sportcamps hat der LK Weiche in 2021 bereits auf die Beine gestellt. Die abschließende Freizeit ist für das nächste Jahr in Wiemersdorf bei Bad Bramstedt geplant. Auf die Frage, ob sich die Aktion gelohnt habe, kann Dreier berichten, dass die Resonanz bislang sehr groß gewesen und der Verein um fast 8 % gewachsen sei. Er freut sich: „Die Auswirkungen sind klar erkenntlich: Mehr Interaktion, mehr Verantwortungsbewusstsein, mehr Motivation aller. Die Gesamtstimmung wird zunehmend besser.“

Zwischenraumagentur

Die freie Initiative ZwischenRaumAgentur (ZRA), bestehend aus sechs Kunst- und Kulturschaffenden verschiedener Genres, hat den durch Corona zunehmend entstandenen Leerstand in Flensburg als Anlass genommen, ein Konzept für die temporäre Vermittlung und damit Nutzung und Belebung von Gewerbeflächen zu schreiben. „Die Erfahrung, dass zu viele dieser Flächen ungenutzt sind, gleichzeitig aber ein akuter Bedarf an bezahlbaren Atelier-, Übungs-, Ausstellungs-, Präsentationsflächen besteht, war die ursprüngliche Motivation für diese Initiative“, weiß Dany Heck, Mitbegründerin der ZRA. Nach zahlreichen vorbereitenden Zoom-Treffen konnten sie am 5. November gleich zweifach gelauncht werden: Analog per Party in den Räumlichkeiten der Norder 147und digital per Website www.zwischenraumagentur.de. Seitdem ist die Zwischenagentur bereit, Suchende und Anbieterinnen zu unterstützen und Leerstand zu vermitteln.
Ob das Konzept aufgeht wird die Zeit zeigen, eine tolle Initiative, die auf Begeisterung stößt und auch andere Akteure mitreißt, ist sie jetzt schon.
„Durch unsere Initiative fühlen sich viele aufgefordert und angeregt, ihre eigenen Möglichkeiten zu reflektieren und auch Alternativen in Betracht zu ziehen. Die Resonanz ist durchweg positiv und zeigt, dass Flensburg wächst und reif ist für mehr Beteiligung, Engagement und Gestaltung durch die Stadtgesellschaft“, Dany Heck.
Auch als Kooperationspartner ist die ZwischenRaumAgentur gefragt. „Solidarität und gegenseitige Unterstützung statt Konkurrenz, Ergänzung und Zusammenspiel als Motor für positive Stimmung und Entwicklung in der Stadt.“

flj

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