Wie sich im Laufe der Geschichte so manches verändert
Nichts bleibt wie es ist, das Leben geht weiter und weiter, auch altgewohnte Umfelder wandeln sich. In den letzten 10 Jahren haben sich auch der Twedter Plack und seine direkte Nachbarschaft stetig erneuert. In unmittelbarer Nähe, in der Fördestraße 57, ist jetzt ein hochmodernes Gebäude entstanden, als gelungenes Ergebnis des Bauprojektes „Ärztehaus Johannesgarten“ am Twedter Plack im Stadtteil Mürwik: Auf einer Nutzfläche von knapp 800 Quadratmetern stehen im Hause nagelneue Praxisräume zur Nutzung bereit. Für die künftigen Nutzer sind als Parkmöglichkeiten im Außenbereich 16 Pkw- und weitere Fahrradstellplätze geplant.
Die Geschichte des Grundstücks
Twedter Holz ist ein alter Ort in der kreisfreien Stadt Flensburg, der über Jahrhunderte zu einer größeren Siedlung und Landgemeinde herangewachsen war und 1910 eingemeindet worden ist. Der ursprüngliche Bereich des Dorfes Twedter Holz wird heute als Teil des Stadtbezirks Solitüde zum Stadtteil Mürwik gerechnet. Das Gebiet ernährte die Menschen mit Fischerei und Holzwirtschaft, im Kirchspiel Adelby war Twedter Holz das größte Katendorf mit 34 Katen im Jahr 1856, die sieben von Fahrensodde und Osbek mitgezählt. Die drei Ziegeleien lagen direkt im Dorf, an der Grenze zu Meierwik und beim Hof Osbek am Fördeufer.
Der einstige Weg, der Twedt mit Twedter Holz verband, ist heute der Kiefernweg. In den längst vergangenen Kaiserzeiten wurde Twedter Holz zu einem beliebten Ausflugsziel, anfangs für die Einheimischen, später auch für die hier stationierten Soldaten. Der „Johannesgarten“, auch im typischen Flensburger Slang salopp „Himbeer-Ranch“ genannt, und später die „Delfter Stuben“ waren schon in den letzten 80 Jahren beliebte Gaststätten. Auch in den sozialen Medien wie Facebook erinnern sich die Leute heute noch wehmütig an jene Zeiten, denn für viele Flensburger hängt ein Stück Lebensgeschichte an der gern genutzten Lokalität.
Manche schwärmen von ihren vielen Besuchen in dem Lokal: „Dort sind wir in den 60ern immer zum Tanzen gegangen.“ Doch vielen ist auch längst klar: „Das Gebäude war zuletzt nicht mehr ansehnlich – schön, dass jetzt etwas Sehenswertes und Neues dort entstanden ist. Die Zeiten ändern sich halt.“
So haben folgerichtig Bagger und Abrissbirne seit Beginn des Jahres 2024 dort ganze Arbeit geleistet: Die einstigen „Delfter Stuben“ wurden komplett abgerissen, eine Zeitlang klaffte in der Fördestraße 57 ein großes Loch. Doch wurde in den folgenden Wochen und Monaten auf jenem Grundstück fleißig gewerkelt; es entstand nach und nach das nagelneue „Ärztehaus Johannesgarten“ – wie dem nebenstehenden Baustellenschild schon zu entnehmen war.
Die beiden Internisten Dr. Matthias Nolde und Dr. Marc André Schlegel hatten sich längst zur Verlegung ihrer Praxis von der Bismarckstraße 92-94 in die Fördestraße 57 entschlossen. Einen weiteren Arbeitsplatz in dem neuen Ärztehaus wird außerdem die Fachärztin für Lungenheilkunde Dr. Mariam Kaspari einnehmen, die künftig in enger Kooperation mit der Internistenpraxis Dr. Nolde und Dr. Schlegel für die Patienten tätig sein wird. Die ursprünglich für eine Wohneinheit geplanten weiteren Räumlichkeiten werden schließlich von einem Psychotherapeuten genutzt werden.
Praxisneubau am Twedter Plack – Fördestraße 57
Das Flensburg Journal sprach kurz vor dem geplanten Praxisumzug mit den Dres. Nolde und Schlegel. Beide blicken erwartungsfroh dem Neustart am Twedter Plack entgegen. „Mit großer Vorfreude blicken wir auf eine spannende Veränderung: den Umzug in unsere neuen Praxisräume am Twedter Plack! Unsere bisherige Praxis kann heute auf eine lange Geschichte zurückblicken – seit den 1960er Jahren stand sie stets für moderne medizinische Versorgung. Doch mit der Zeit sind die Anforderungen an moderne Praxisräume gestiegen“, erklärt uns Dr. Nolde. „Unsere aktuellen Räumlichkeiten stoßen an ihre Grenzen: zu klein, wenig funktional und nicht mehr optimal für eine umfassende Patientenbetreuung. Gleichzeitig steigt der Bedarf an spezialisierten Untersuchungen in Bereichen wie der Kardiologie und Gastroenterologie.
Besonders unsere Endoskopie-Abteilung wird künftig auf dem allerneuesten medizinischen Stand sein. Dort, wo unter anderem die Darmspiegelungen durchgeführt werden, benötigen wir mehr Platz, um höchsten Qualitäts- und Hygienestandards gerecht zu werden.“ Und er ergänzt: „Unser Leistungsspektrum soll durch weitere internistische Fachdisziplinen erweitert werden! Zudem wächst die Nachfrage nach hausärztlicher Versorgung. Mit dem neuen Praxisstandort können wir unser Team erweitern und zusätzliche hausärztliche Patienten aufnehmen. Dank größerer Behandlungsräume und neu eingestellter Ärztinnen und Ärzte sind wir noch besser auf die individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse vorbereitet.“
Mehr Platz, mehr Komfort, bessere Versorgung
„Anfang Juni ist es soweit: Wir ziehen in unseren hochmodernen Neubau in der Fördestraße 57. Die neuen Praxisräume bieten mehr Platz, eine durchdachte Raumaufteilung und eine angenehme Atmosphäre für Patienten und unser Team.
Auch die Erreichbarkeit verbessert sich erheblich: Vor Ort stehen zahlreiche Parkplätze zur Verfügung, Apotheken und therapeutische Praxen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Dank der optimierten Praxisstruktur können Abläufe effizienter gestaltet und Wartezeiten reduziert werden – ein entscheidender Vorteil für Patienten mit internistischen Beschwerden sowie für unsere hausärztlichen Patienten, die eine kontinuierliche medizinische Betreuung benötigen.“
Erweiterung unseres medizinischen Angebots
„Mit dem Neubau können wir unser Leistungsspektrum gezielt ausbauen. Unsere Kardiologie-Abteilung profitiert von modernsten Untersuchungsräumen für Echokardiographie, Langzeit-EKG und Belastungs-EKG, was präzisere Diagnosen und eine individuellere Betreuung ermöglicht. Gleichzeitig bieten die neuen Räumlichkeiten unserer Gastroenterologie-Abteilung optimale Bedingungen für endoskopische Untersuchungen wie Darmspiegelungen.
Durch die räumliche Erweiterung können wir zudem mehr hausärztliche Patienten aufnehmen. Mit zusätzlichen Ärztinnen und Ärzten stehen wir Ihnen für die allgemeine internistische Betreuung, Gesundheitsvorsorge und die Behandlung chronischer Erkrankungen zur Verfügung.“
Lisa Lacker – Fachärztin für Innere Medizin
„Wir freuen uns sehr, seit Anfang des Jahres Frau Lisa Lacker als neue Ärztin in unserem Team begrüßen zu dürfen! Sie ist Fachärztin für Innere Medizin und wird unser hausärztliches Angebot verstärken. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement steht sie unseren Patientinnen und Patienten in allen Fragen der allgemeinen und präventiven Gesundheitsversorgung zur Seite. Neben ihrer hausärztlichen Tätigkeit wird Frau Lacker auch die Schilddrüsen-Sprechstunde unterstützen. Durch ihre Erfahrung im Bereich der Schilddrüsenmedizin wird sie dabei helfen, Funktionsstörungen wie Über- und Unterfunktionen sowie Autoimmunerkrankungen kompetent zu diagnostizieren und zu behandeln.“
Daniela Fuchs – Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie
„Weitere ärztliche Unterstützung haben wir durch Frau Daniela Fuchs erfahren. Sie begann ihre Arbeit in unserer Gemeinschaftspraxis am 01.04.2025 und hat sich bereits bestens in unsere Arbeitsabläufe integriert. Sie ist seit 2018 in Flensburg tätig, mittlerweile längst zur „Norddeutschen“ geworden.“
Franziska Reimann – Fachärztin für Innere Medizin, Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
„Frau Franziska Reimann ist auch seit mittlerweile 8 Jahren in Flensburg tätig, ist jedoch vor kurzem in Elternzeit gegangen. Sie wird uns ab dem Frühjahr 2026 wieder zur Verfügung stehen.“
Ausblick
Dr. Nolde fasst zusammen: „Unser Ziel bleibt klar: Wir bieten eine umfassende, hochwertige internistische und hausärztliche Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten in Flensburg an – jetzt mit noch besseren Rahmenbedingungen!
Das Flensburg Journal bedankt sich für ein ausführliches und interessantes Gespräch, wünscht der Gemeinschaftspraxis Dr. Nolde und Dr. Schlegel einen stressfreien Umzug und einen erfolgreichen Start in ein neues Kapitel ihrer Praxisgeschichte!
Mit den Internisten sprach Peter Feuerschütz