Wie schon zu Beginn der Corona-Krise 2020, will nach wie vor ein Großteil der Arbeitnehmer:innen langfristig 2-3 Tage pro Woche von zuhause aus arbeiten. Es bestätigt sich die Erkenntnis, dass die Büroarbeit von morgen zunehmend zuhause stattfinden wird. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers Deutschland (PwC) hatte im August 2020 die Studie „Mehr Home, weniger Office“ zum damaligen Stimmungsbild in Bezug auf das Thema Home Office und Flächenanpassungen bei Büroimmobilien veröffentlicht. Die aktuelle Neuauflage der Studie „Home bleibt Office“ zeichnet ein weiterhin sehr positives Stimmungsbild gegenüber flexiblen Arbeitsmodellen: Laut der aktuellen Umfrage wollen 78 Prozent (2020: 71 Prozent) der Arbeitnehmer:innen in Deutschland auch langfristig mehr Zeit im Home Office verbringen – die Mehrheit an zwei bis drei Tagen in der Woche. Im Rahmen der Studie wurden erneut 125 Arbeitgeber und 600 Arbeitnehmer:innen aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und dem öffentlichen Sektor in Deutschland befragt. Das positive Votum gilt branchenübergreifend: Die Nachfrage nach Home Office im öffentliche Dienst steht der in den anderen Branchen in nichts nach.

Die befragten Arbeitgeber unterstützen die nach wie vor große Nachfrage der Arbeitnehmer:innen nach Home Office. Sie erwarten langfristig ebenfalls einen Anstieg der wöchentlichen Home Office-Tage von durchschnittlich zwei auf drei Tage. Fast alle Unternehmen (96 Prozent) entwickeln neue Büroarbeitsplatzkonzepte oder setzen diese bereits um, allem voran der öffentliche Dienst. Die Befragung des öffentlichen Dienstes ist ein Novum der Neuauflage und verdeutlicht, dass öffentliche Institutionen sich sogar als Vorreiter bei der Umsetzung hybrider Arbeitsmodelle hervortun.

Bevorzugte Home Office-Modelle sind die Festlegung einer individuell definierten Präsenzpflicht in bestimmten Tätigkeitsbereichen (44 Prozent), gefolgt von einem festen Anteil von Anwesenden im Büro (41 Prozent). Sowohl die befragten Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer:innen bewerten die Mitarbeiterproduktivität aus dem Home Office 2021 positiver als im Vorjahr. Auch der Informationsaustausch und die Zusammenarbeit der Teams verbesserte sich, wobei 33 Prozent (2020: 24 Prozent) der Beschäftigten den damit einhergehenden Anstieg an E-Mails, Chats und Calls als wachsende Herausforderung sieht.

IT-Ausrüstung bleibt größte Herausforderung

„Damit die Umstellung auf das Home Office langfristig gelingt, kommt den Themen Kommunikation und Interaktion eine besondere Bedeutung zu. Sie spielen für die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen eine entscheidende Rolle, ebenso wie das Angebot von Home Office selbst“, sagt David Rouven Möcker, Partner und Head of Real Estate Consulting & Transformation bei PwC Deutschland.

Bislang sehen sich 64 Prozent (2020: 57 Prozent) der Büroangestellten im Home Office angemessen mit IT-Utensilien ausgestattet. „Dieser Anstieg fällt nicht so stark aus, wie dies im zweiten Corona-Jahr zu erwarten wäre“, ergänzt David Rouven Möcker. Insbesondere Industrie- und Handelsunternehmen (35 Prozent bzw. 20 Prozent) drohten, bei der technischen Ausstattung ihrer Mitarbeiter:innen ins Hintertreffen zu geraten. Dabei rechnen die Unternehmen mit durchschnittlich 773 Euro für die Investitionen in die IT-Ausrüstung pro Mitarbeiter:in, und damit weniger als noch im Vorjahr (953 Euro).

Unternehmen wollen weniger Fläche reduzieren – Kostenersparnisse im Vordergrund

Während im Vorjahr der Großteil (60 Prozent) der befragten Arbeitgeber angab, Flächenreduktionen von 20 Prozent oder mehr vornehmen zu wollen, werden in diesem Jahr vermehrt Maßnahmen zur baulichen Veränderung der Büroflächen diskutiert. Nur noch 31 Prozent planen größere Flächenreduktionen. Bei der Frage nach den Gründen für ein verstärktes Home Office-Modell geben die Unternehmen hauptsächlich wirtschaftliche Gründe an. Langfristige Kostenersparnisse sind der stärkste Treiber.

„Auch 2021 gilt: Wer Mitarbeiter:innen häufiger von daheim aus arbeiten lässt, benötigt in der Regel weniger Bürofläche und kann dadurch theoretisch Kosten sparen.“ erläutert Rita Marie Roland, Director im Bereich Real Estate Deals bei PwC Deutschland. Unternehmen können nun die Chance nutzen, ihre bestehenden Arbeitsmodelle zu überdenken und über nachhaltige und zukunftsfähige Konzepte – gegebenenfalls auf reduzierter Fläche – nachzudenken. Diese Maßnahmen gehen jedoch immer mit hohen Investitionskosten einher. „Die Transparenz über den Ist-Zustand und ein genauer Blick auf die Wirtschaftlichkeit von verschiedenen Optionen und Arbeitsmodellen ist entscheidend.“ fügt sie hinzu. Der PwC-Modellrechnung zufolge lohnt sich ein Flächenabbau im Mietszenario bereits ab einer Reduktion um acht Prozent. Eine Reduktion der Flächen, gepaart mit der Umsetzung von neuen Bürokonzepten mag in Summe keine langfristige Kostenersparnis bringen, hilft den Unternehmen jedoch erheblich bei der Gewinnung neuer Talente und der langfristigen Bindung der Mitarbeiter:innen an das Unternehmen.

Pressemitteilung PwC Deutschland
Bild: Envato.com

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