Jeder kennt sie: Wirkstoffe wie Ibuprofen, Paracetamol, ASS oder Diclofenac. Als Grundlage für nicht-verschreibungspflichtige Schmerzmittel wirken sie in Form von Tabletten, Kapseln, Lutschtabletten, Salben, Säften, Sprays oder Zäpfchen. „Jedes der Schmerzmittel hat einen anderen chemischen Aufbau. Sie unterscheiden sich in ihren Wirkweisen und Anwendungsgebieten“, erklärt Anja Klauke, Geschäftsfeldleiterin für Selbstmedikation beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI e.V.). Zum heutigen Aktionstag gegen den Schmerz gibt die Expertin einen Überblick, wie Sie nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel richtig anwenden.

Was sie können – und was nicht

Patientinnen und Patienten erhalten nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel in der Apotheke. Neben den chemisch-definierten ergänzen auch natürliche Schmerzmittel auf der Basis von Heilpflanzen und Heilkräutern, wie zum Beispiel Weidenrinde oder Teufelskrallenwurzel, die Produktvielfalt der Selbstmedikation. „Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Wirkstoffen für nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel. Bei allen Präparaten handelt es sich um sehr sensible Produkte. Patientinnen und Patienten sollten sich daher immer pharmazeutischen – unter Umständen auch ärztlichen Rat – einholen, bevor sie Schmerzmittel einnehmen“, betont Klauke. „Wenn Sie leichte bis mäßig starke Schmerzen selbst behandeln möchten, dann lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort beraten, welches Schmerzmittel für Ihre individuellen Symptome am besten geeignet ist“, rät Klauke.

Die Wirkstoffe im Überblick:

  • Der Wirkstoff ASS ist für seine antientzündliche und fiebersenkende Wirkung bekannt.
  • Ibuprofen kommt häufig bei Kopfschmerzen, aber auch bei Mandel-, Mittelohr- oder Gelenkentzündungen (Arthritis) zum Einsatz.
  • Apothekerinnen und Apotheker empfehlen Diclofenac-haltige Präparate oft bei typischen Sportverletzungen – wenn etwa der Rücken schmerzt, der Arm geprellt oder der Fuß gestaucht ist. Achten Sie bei Diclofenac-haltigen Wirkstoffsalben auf das Prinzip: Erst wischen dann waschen.
  • Paracetamol wirkt fiebersenkend, aber nicht antientzündlich. Darin unterscheidet er sich von den anderen schmerzstillenden Wirkstoffen.

Auch wenn sich die Wirkstoffe im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Anwendungsbereiche unterscheiden, haben sie alle eines gemein: Bei der Anwendung gilt es ein paar grundlegende Hinweise zu beachten, damit sie ihre Wirkung voll entfalten.

Richtig anwenden: Die Tipps der BPI-Expertin

  • Richtig teilen: Möchten Sie nur eine halbe Tablette einnehmen, prüfen Sie vorab, ob Sie diese teilen oder pulverisieren dürfen. Einen Hinweis darauf liefert ihnen der Beipackzettel. Dieser verrät, ob sich die Bruchkerbe einer Tablette eignet, die Dosis anzupassen.
  • Einnahmelänge beachten: Nehmen Sie ein nicht verschreibungspflichtiges Schmerzmittel nur so lange ein, wie im Beipackzettel vermerkt – und verlängern Sie niemals eigenmächtig die empfohlene Höchstdauer.
  • Wenden Sie Schmerzmittel nie vorbeugend an (zum Beispiel, um Schmerzen beim Sport zu vermeiden).
  • Informieren Sie sich vorab und achten Sie auf mögliche Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimittel. Kombinieren Sie niemals eigenmächtig verschiedene Schmerzmittel miteinander. Wenn Sie unsicher sind, kontaktieren Sie Ihren Arzt beziehungsweise Ihre Ärztin oder Ihre Apotheke.
  • Tauchen die Schmerzen erstmalig auf, sind Ihnen die Ursache Ihrer Schmerzen unbekannt oder halten diese über einen längeren Zeitraum an oder verändern sie sich beziehungsweise werden ungewöhnlich stark, dann gehen Sie zum Arzt.

Weitere Informationen zum Thema Schmerz finden Sie hier.

HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.

Pressemitteilung BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
Bild: Envato.com

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