Besondere Menschen mit einem durchdachten Konzept

Das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen mit Demenz hängen sehr davon ab, wie ihr Umfeld ihnen begegnet. Dies gilt im besonderen Maß für Bewohnerinnen und Bewohner einer Senioreneinrichtung. Ein aktivierendes und schützendes Umfeld kann fortschreitende Fähigkeitsverluste zwar nicht grundsätzlich verhindern oder rückgängig machen, wohl aber verlangsamen und auf positive Weise beeinflussen. Die Alloheim Seniorenresidenzen in Flensburg und Süderbrarup haben sich auch auf die Begleitung und Pflege dementiell erkrankter Menschen spezialisiert. Um deren Lebensqualität zu steigern, nutzen sie eigene und bewährte Konzepte, speziell geschultes Personal, und sie beraten Angehörige daheim die Krankheit zu verstehen und richtig damit umzugehen.

„Demenz ist der organisch bedingte Verlust geistiger Fähigkeiten. Demenz ist ein chronischer Verwirrtheitszustand mit Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen, Desorientiertheit, Persönlichkeitsveränderungen und körperlichem Abbau“, heißt es in „Pflege Heute“, dem Standard-Lehrbuch für Pflegeberufe. „Bei der Behandlung und Versorgung darf es aber keine Standards geben“, mahnt Wiebke Schuppe, Einrichtungsleiterin der Alloheim-Senioren-Residenz „Valentinerhof“ in Flensburg. Sie und ihr Team stellen sich den Herausforderungen im Umgang mit an Demenz erkrankten älteren Menschen in besonderem Maße. „Entscheidend ist, dass Würde und Identität unserer Bewohner immer zentral beachtet werden und darauf ganz individuell eingegangen wird. Eine besondere Empathie und Wertschätzung sind dabei die wichtigsten Grundpfeiler.“
Die krankheitsbedingten Einschränkungen führen naturgemäß dazu, dass Kommunikation und alltagspraktische Fähigkeiten mehr oder weniger stark beeinträchtigt sein können. Die Aufgabe der Alloheim-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in Pflege und Betreuung ist es daher, ein Umfeld zu schaffen, in dem vorhandene Fähigkeiten gefördert und demenzbedingte Defizite ausgeglichen werden. Dies bezieht sich auf konkrete Handlungen und auf scheinbar unverständliche Reaktionen des Bewohners.
„Gemeinsames Ziel von Pflege und Betreuung ist es, eine strukturierte, häusliche und alltagsorientierte Atmosphäre zu schaffen, die den Betroffenen Sicherheit und Vertrautheit vermittelt und ihnen bei der Orientierung und Wiedererkennung hilft“, erläutert Jörg Repenning, Leiter der Seniorenresidenz in Süderbrarup. Auch sein Haus ist für eine sehr einfühlsame Umsetzung der Alloheim- Demenzkonzepte bekannt. „Generell haben demenziell veränderte Senioren stets das Recht auf Selbstbestimmung“, erklärt er. „Wenn jemand also beispielsweise das Waschen ablehnt, müssen wir das akzeptieren, versuchen dann aber, auf sehr behutsame und überzeugende Weise konstruktiv ans Ziel zu gelangen. Dazu braucht es Fingerspitzengefühl, viel Geduld und Einfühlungsvermögen.“
Wiebke Schuppe ergänzt: „Wir arbeiten mit Motivation, nicht mit Zwang.“ Sollte sich hierdurch jedoch ein Selbstgefährdungspotential ergeben, werden bevollmächtigte Angehörige bzw. der oder die als Betreuer eingesetzte Person einbezogen. „So wie jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit ist, ist auch jeder Demenzfall individuell zu beurteilen. Bei Alloheim ist dieser grundsätzliche Ansatz immer sichergestellt.“ Der Demenz-Bereich im „Valentinerhof“ wurde vor knapp einem Jahr eröffnet. Er ist aktuell auf 20 Bewohnerinnen und Bewohner mit dementieller Erkrankung ausgerichtet.

Selbstbestimmung, Selbständigkeit und Würde

Im Umgang mit Menschen mit Demenz sind verschiedene Methoden denkbar. Die Basis bieten die Ansätze der personenzentrierten Begleitung und einer wertschätzenden, verständnisvollen Kommunikation, der Validation, die sich vor allem an Lebensbiografie der Betroffenen orientiert.
Da Bewohner mit zunehmender Demenz immer weniger Angaben zu ihrer eigenen Biografie machen können, aber dennoch von ihr geprägt sind, können diese Informationen zum Identitätserhalt beitragen, indem sie bei der Alltagsgestaltung und in der Pflege berücksichtigt werden. „Hierdurch wird bei den Bewohnerinnen und Bewohnern das Gefühl von Vertrautheit gestärkt“, so Jörg Repenning. „Ebenso kann ein besonderes Verhalten auch biografisch begründet sein, und genau deshalb ist die bewusste Rücksichtnahme darauf so elementar und wichtig.“
Individuell angepasste und kontinuierlich strukturierende Maßnahmen sorgen in den Alloheim-Seniorenresidenzen für geregelte Tagesabläufe, die den Bewohnern den so wichtigen Rückhalt und gleichzeitig Sicherheit bieten. Sie werden an der Gestaltung des Alltags nach ihren Fähigkeiten und jeweiligen Bedürfnissen mit Wertschätzung beteiligt, wertgeschätzt und fühlen sich gebraucht und geborgen. Das führt zu einem Höchstmaß an persönlicher Würde. „Wir wollen Selbstbestimmung und Selbständigkeit so lange wie möglich erhalten und fördern“, unterstreicht Repenning. Auch deshalb sind die Angebote für demenziell veränderte Bewohner bei Alloheim speziell auf die Bedürfnisse dieser Personengruppe ausgerichtet. Die Pflege- und Betreuungsangebote werden den vorhandenen Fähigkeiten, Bedürfnissen und Befindlichkeiten regelmäßig angepasst. Auch das ist Bestandteil dieses besonderen Konzeptes. Dazu gehören aber auch Gruppenangebote, deren Ziel es ist, die Kommunikation der Bewohner untereinander zu fördern, Kontakte und ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen. So werden auch den Bewohnern der Alloheim-Residenz in Süderbrarup individuelle Beschäftigungsangebote unterbreitet, die sich konkret an deren Biografie orientieren: unter anderem wird dabei über ihre früheren Berufe gesprochen. Um Gefühle geht es aber auch bei der derzeitigen Umstrukturierung der Wohnbereiche. Aktuell wird ein neues Farb- und Beleuchtungskonzept umgesetzt, das sich an Studien aus verschiedenen Bereichen der Milieutherapie orientiert. Der attraktive Innenhof des Wohnbereiches wurde bereits erneuert, in dem eine speziell gestaltete Kompassrose in der Mitte des Hofes die räumliche Orientierung erleichtert. Zusätzlich wurde nach den Lehren Sebastian Kneipps ein Barfußweg mit verschiedenen Belägen sowie ein spezielles Bad als Therapieelemente realisiert. Die Erfolge sprechen für sich: Das durchdachte Alloheim-Konzept führt zu mehr Lebensqualität, Zuwendung und Abwechslungsreichtum für die Senioren.
All diese Maßnahmen werden auch in der Qualitätssicherung berücksichtigt, die in den Alloheim-Seniorenresidenzen neben der bewohnerbezogenen Dokumentation auch die fachliche Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfasst. Die speziell geschulten Pflegekräfte arbeiten nach dem System der „Verstehenden Pflege“, das durch die Akademie für Gerontopsychologie entwickelt wurde. Grundvoraussetzungen für diese anspruchsvolle Tätigkeit: kommunikations- und teamfähig sein und über eine hohe soziale Kompetenz im Umgang mit Demenzerkrankten und ihren Angehörigen verfügen. Diese besondere Form der Qualifizierung bietet Alloheim Pflegekräften mit Interesse an dieser Spezialisierung im Zuge von Weiterbildungen an und übernimmt sogar vielfach die Kosten dafür.
Demenz ist eine besondere Herausforderung in der Seniorenbetreuung, der bei Alloheim nicht nur mit Einfühlungsvermögen, Menschlichkeit und einem fachlich fundierten Konzept begegnet wird, sondern auch mit ganz besonderen Menschen. www.alloheim.de

Text: Alloheim
Fotos: Benjamin Nolte, Alloheim

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