„Corona, Corona, Corona …“. Das Jahr 2020 wird uns später einmal durch diesen Begriff in Erinnerung bleiben. Im September wohl die bedrückenden Ereignisse um das griechische Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Es existiert schon seit Mitte Oktober 2015 und diente ursprünglich der Registrierung von Asylsuchenden, seit 2016 ist es ein sogenanntes Verweilzentrum, eigentlich gedacht für knapp 3.000 Menschen, doch zeitweise lebten dort bis zu 20.000 Flüchtlinge. Von den etwa 13.000 aktuell vom Feuer betroffenen obdachlos gewordenen Menschen wird Deutschland rund 1.550 (?) übernehmen. Eine begrüßenswerte Entscheidung, doch das politische Dilemma um die Flüchtlinge ist weltweit offenbar nicht zu lösen – zu viele politische, wirtschaftliche, und anderweitige Interessen treffen aufeinander, leider. In Belarus gehen die Menschen nach wie vor auf die Straße, um gegen den Diktator Lukaschenko zu demonstrieren. Der bekommt derweil Rückenstärkung von Putin – auch hier wieder ein politisches Ränkespiel, das einen unbeteiligten Beobachter fassungslos macht.
Apropos Demonstranten: Hierzulande wurde und wird von unterschiedlichsten Gruppen gegen den Umgang mit der Corona- Pandemie demonstriert. Dass an diesen Demos auch Gruppen wie AfD-Angehörige und -Sympathisanten, Reichsbürger und Neonazis teilnehmen, sollte eine funktionierende Demokratie wie die unsrige aushalten können. Die bei uns mögliche und gern genutzte Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut; Aktionen wie etwa die Erstürmung des Reichstagsgebäudes in Berlin
sprengen jedoch den Rahmen einer Demonstration und müssen – wie geschehen – unterbunden werden.
Die deutsche Wirtschaft sei Berichten zufolge auf leichtem Erholungskurs (nach dem verheerenden zweiten Quartal); eine Nachricht, die man gern vernimmt. Wie auch die Entscheidung der Politik, ab Mitte September weitere Lockerungen zu genehmigen. Nachdem zaghafte erste Events wie die Kieler Woche, der hiesige Jahrmarkt, erste Kino- und Theatervorstellungen nicht zur Verschärfung der Infektionslage beitrugen, dürfen künftig dem Profisport wieder 20 Prozent der jeweils möglichen Zuschauerzahl beiwohnen, in Schleswig-Holstein sogar 25 Prozent. Wir hoffen für unsere Gesellschaft, dass diese Maßnahmen nicht nach hinten losgehen – hier bedarf es unbedingt der nötigen Disziplin der anwesenden Zuschauer, dass diese auch tatsächlich die vorgegebenen Hygienemaßnahmen beherzigen.
Leider steigen aktuell wieder die Zahlen der Infizierten an, selbst Schleswig-Holstein ist betroffen: Wegen einer hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen droht in Neumünster sogar eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.
Der Oktober steht vor der Tür, ob er ein „goldener“ wird, kann man erst hinterher beurteilen. Die beiden Feiertage am 3. und 31.10. fallen in 2020 jeweils auf ein arbeitsfreien Sonnabend, sollten dennoch von uns entsprechend gewürdigt werden; am 3. Oktober feiern wir den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung. Die Schüler haben in der ersten Monatshälfte ihre zweiwöchigen Herbstferien – sie seien ihnen gegönnt, mussten sie doch seit der Schulöffnung vor rund sechs Wochen auch viel Disziplin an den Schulen beweisen – wohl überwiegend mit Erfolg, haben sich doch nur sehr wenige Schüler an Schulen mit dem Corona-Virus infiziert.
Am 25. Oktober werden die Uhren wieder von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt, freuen Sie sich bis dahin an den jetzt noch recht hellen Nachmittagen und Abenden.
Das Flensburg Journal wünscht Ihnen einen schönen, erholsamen Oktober 2020, genießen Sie die Herbsttage, bleiben Sie gesund und möglichst immer gut gelaunt!
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