Schwarz ist nach wie vor ein Symbol der Trauer. Doch auch gedeckte Farben sind heute üblich. Ob überhaupt Trauer getragen wird, wie lange und in welcher Form, das ist zunehmend der persönlichen Entscheidung überlassen.
Trauerkleidung ist die Kleidung, die für eine Bestattungsfeier und auch für die Trauerzeit als angemessen betrachtet wird. Der Maßstab, was würdevolle und angebrachte Trauerkleidung ist, hat sich – besonders in den Städten – gelockert. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Wahl der Trauerkleidung nach sozialem Stand und Verwandtschaftsgrad, aber auch nach regionalen Bräuchen geregelt. Üblicherweise handelte es sich um schwarze Kleidung, da die Farbe Schwarz Trauer symbolisiert. Noch immer ist schwarz die gebräuchlichste Farbe bei Beerdigungsfeiern. Doch auch gedeckte Farben wie dunkelblau sind heute üblich.

Generell sollte die Kleidung möglichst festlich, elegant und dezent sein. Männer tragen meist einen Anzug, Frauen ein Kostüm. Mäntel oder Jacken sollten in dunklen Farben gehalten sein. Das Erscheinungsbild sollte nicht durch auffällige Dinge wie glänzende Oberteile oder weiße Turnschuhe gebrochen werden. Frauen können außerdem einen Hut mit Schleier tragen, wenn sie sich vor Blicken schützen möchten.
Eine andere Form der Trauerkleidung ist der schwarze Trauerflor (auch: „Trauerbinde“). Dieses breite Band wird von Männern um den Hemds- oder Jackenärmel getragen und hebt sich von der helleren Kleidung ab. Meist tragen Sportler Trauerbinden zu ihrer Sportkleidung, um ihre Verbundenheit zu einem verstorbenen Teamkollegen während eines Spiels zu zeigen.

Trauerkleidung

Bestattungen werden gelegentlich auch in Alltagskleidung durchgeführt, etwa wenn der Verstorbene keine Trauerfeier in Schwarz gewünscht hat oder die Angehörigen dem fröhlichen Wesen des Verstorbenen gerecht werden möchten. Solche individuellen Wünsche werden meist in der Traueranzeige oder dem Trauerbrief vermerkt.

Nach der Beisetzung ist es vor allem in ländlichen Gebieten immer noch üblich, dass die engsten Verwandten „Trauer tragen“. Sie kleiden sich dabei ein Jahr lang schwarz. Je weiter das Trauerjahr fortschreitet, desto mehr Farben können in die Trauerkleidung eingebracht werden. Dies wird als „Abtrauern“ oder „Austrauern“ bezeichnet.

Weitgehend ist es heute den Angehörigen überlassen, ob oder wie lange sie Trauer tragen möchten. Viele empfinden Trauerkleidung als Belastung, da sie die Trauer ständig in das eigene Bewusstsein oder in das von Außenstehenden rückt, den Trauerverlauf zu sehr dokumentiert oder sie im Berufsleben behindert.

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