Sie hängen oder stehen, sind mal länger oder kürzer – Hundeohren sind so unterschiedlich wie die Vielfalt der Hunderassen

In der Regel sind die filigranen Gebilde erstaunlich robust und bedürfen keiner besonderen Pflege. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Hunde mit gesunden, gut belüfteten und wenig (im Gehörgang) behaarten Ohren sind meist pflegeleicht. Andererseits gibt es Hunderassen, bei denen eine Extrapflege der Ohren durchaus angemessen ist. Dazu zählen etwa Cocker Spaniel wegen ihrer Hängeohren oder der Mops, weil er einen engen Gehörgang besitzt. Für den Pudel wiederum ist eine starke Behaarung im Gehörgang typisch. Hunden, die sich oft und gerne im Wasser aufhalten, sollte man ebenfalls öfter in die Ohren schauen. Und selbstverständlich erfordern Hunde, die unter speziellen Erkrankungen, insbesondere Allergien, leiden, eine besondere Aufmerksamkeit. Diese Faktoren begünstigen die Entwicklung von Ohrenentzündungen im äußeren Gehörgang, die man als Otitis externa bezeichnet. Davon sind recht viele Hunde betroffen. Etwa jeder siebte Hund hat mit der schmerzhaften Otitis externa schon einmal Bekanntschaft gemacht.

Zu den Auslösern der Otitis zählen Allergien, Ektoparasiten wie Milben oder Fremdkörper, beispielsweise Grannen oder Halme. In über 75 Prozent der Fälle sind Allergien, insbesondere die atopische Dermatitis oder die Futtermittelallergie die Ursache. Bei Welpen sind es meist Ohrmilben, die eine Entzündung des äußeren Gehörganges verursachen. Je nach anatomischer Form der Ohren wächst die Gefahr massiver Entzündungsverläufe.

Ist ein Ohr einmal angeschlagen, können sich leicht Bakterien oder Hefepilze ansiedeln und die Situation verschlimmern. Es besteht die Gefahr einer chronischen Ohrentzündung. Diese kann sich zu einer Otitis media, also einer Entzündung des Mittelohrs ausweiten. Gleichzeitig gehört die Otitis media zu den Faktoren, die eine Otitis externa aufrechterhalten. Diesen Teufelskreis gilt es zu unterbrechen.

Je früher man mit der Behandlung beginnt, desto besser. Zu Beginn einer Therapie ist eine vorsichtige und gründliche Reinigung des Gehörgangs wichtig. Ohrgangsspülungen beseitigen Entzündungssekrete und Ohrenschmalz. Sie entziehen damit den Krankheitserregern (Bakterien, Pilze etc.) den Nährboden. Die gelösten Beläge lassen sich mit Wattetupfern entfernen. Niemals sollte der Tierhalter versuchen, mit Wattestäbchen das Ohr zu reinigen, Beläge können hierdurch noch tiefer in das Ohr geschoben werden. Nach der Reinigung wird eine Ohrsalbe bzw. Ohrtropfen eingebracht, die Bakterien und Pilze bekämpft, den Juckreiz lindert und Schmerzen und die entzündlichen Erscheinungen zum Abklingen bringt. Sind Milben vorhanden, wählt der Tierarzt ein Medikament, das zusätzlich ein Akarizid enthält, das geeignet ist, diese Parasiten abzutöten. Bei schweren, eitrigen Entzündungen kann auch eine systemische Behandlung mit Antibiotika nötig sein.

Die meisten Behandlungen kann der Hundehalter nach entsprechender Anleitung gut zu Hause weiterführen. Da Ohrentzündungen ausgesprochen hartnäckig sein können und zum Wiederaufflackern neigen, sollte der Erfolg der Behandlung durch den Tierarzt kontrolliert und auch evtl. weitere Pflegemaßnahmen mit dem Tierarzt besprochen werden.

Pressemitteilung Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Bild: Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Fotograf: Klostermann

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