Umfangreiches Verzeichnis von Wildtierpflegestellen

Fachkundigen Rat und einige hundert Pflegestellen für kleine und große Wildtiere, für Sing- und für Greifvögel, für Fledermäuse und für Gartenschläfer finden sich über die Internetpräsenz von Wildtierschutz Deutschland. Es ist das wohl umfangreichste Verzeichnis von Wildtierpflegestellen in Deutschland.

Schon im März beginnt die Zeit, in der die Telefone der meist privaten Wildtierhelfer heiß laufen. Häufig ist es so, dass dem Finder eines Wildtieres mit gutem Rat geholfen ist. Zum Beispiel, wenn wir ihm sagen, dass er den befiederten Jungvogel guten Gewissens wieder unter den Busch setzen kann, weil die Eltern ihn dort versorgen. In den letzten Wochen gab auch immer wieder Anrufer, die Frischlinge führungslos am Straßenrand beobachtet haben. Eine Konsequenz der auf politische Entscheidungen zurückzuführenden Missachtung des Elterntierschutzes bei der Jagd auf Wildschweine. In diesen Fällen kann nur die Polizei informiert werden, die sich wiederum mit dem Jagdpächter in Verbindung setzt.

Hilfe benötigen Tiere, die offensichtlich verletzt sind oder sich in akuter Lebensgefahr befinden. Wildtierpfleger klagen in den letzten Jahren immer häufiger über verletzte Igel. Der unbedachte Umgang mit motorisierten Gartenhelfern, ob Motorsense oder Rasenroboter, zollt seinen Tribut. Auch werden Schwäne und Gänse mit Angelhaken im Schnabel gemeldet oder von Fassaden abgestürzte Eichhörnchen.

Leider kommt es aber auch sehr häufig dazu, dass Wildtiere der Natur entnommen werden, die nur vermeintlich hilflos sind – wie das Rehkitz oder eben der Feldhase. Beide Jungtiere werden von ihren Müttern im Gras, am Feldrand oder in einer Ackerfurche abgelegt und nur zum Säugen aufgesucht. Diese Tierkinder bedürfen in der Regel nicht der Hilfe von uns Menschen und sollten ungestört zurückgelassen werden.

Während Rehkitze ab Ende Mai auf die Welt kommen, gebärt die Häsin meist zwischen Januar und Oktober drei- bis viermal bis zu fünf Junge. Die enormen Geburtsraten sind der hohen Sterblichkeit durch Wettereinflüsse und Feinde geschuldet, helfen den Feldhasen aber kaum noch. Zu viele Tiere werden durch landwirtschaftliche Maschinen überfahren, finden keine geeigneten Lebensräume oder auch nicht mehr die für ihre Ernährung so wichtige „Hasenapotheke“. Die besteht aus einer Vielzahl von Gräsern und Kräutern. Zu allem Überfluss werden jedes Jahr auch noch über 200.000 der in der aktuellen Roten Liste als gefährdet aufgeführten Feldhasen im Rahmen der Jagd getötet.

Grundsätzlich rät Wildtierschutz Deutschland dazu, sich beim geringsten Zweifel jeweils vor der Entnahme eines Wildtieres aus der Natur bei einer Wildtierstation zu erkundigen. Sinnvoll ist es auch, zunächst ein Foto des Tieres an die Wildtierstation zu senden und anschließend ein Beratungsgespräch mit den Experten zu führen.

Das Verzeichnis der Wildtierstationen findet man über www.wildtierschutz-deutschland.de. Es bietet eine nach Wildtierarten gegliederte Übersicht zu bundesweit tätigen Organisationen und Pflegestellen und ein Verzeichnis von Auffang- und Beratungsstellen nach Postleitzahlen.

Pressemeldung Wildtierschutz Deutschland e.V.
Bild: Timo Litters

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