Der Museumsberg Flensburg widmet sich in seiner neuen Ausstellung einem brandaktuellen Thema: der ambivalenten Beziehung zwischen Tier und Mensch. Veganismus liegt im Trend, Pelz ist „out“ – gleichzeitig betreiben wir immer noch Massentierhaltung und tragen Lederstiefel. Wie kann das sein?
Seit den ersten Höhlenmalereien werden Tiere in den verschiedenen Kunstgattungen abgebildet. Von der Grafik bis zur Skulptur, vom Gemälde bis zur Objektkunst: Wie wir Tiere sehen, wird auch davon bestimmt, wie sie in der Kunst gezeigt werden. Die thematisch gegliederten Ausstellungsräume werfen Schlaglichter auf einzelne Aspekte, die unsere Wahrnehmung bestimmter Arten beeinflussen. Es wird ein weiter Bogen über die Epochen und Gattungsgrenzen hinweg gespannt. Dabei spiegelt die Kunst Wertvorstellungen ihrer Zeit.
Manche Werke sind kurios wie die Dose aus Schildkrötenpanzer, niedlich wie das Porträt eines Schoßhündchens oder verstörend wie das Kaninchen im Mixer. Künstlerinnen wie Rosa Bonheur, Käte Lassen und Paula Modersohn-Becker repräsentieren die historische Sichtweise dieses Themas. Kunstschaffende wie Käthe Wenzel, Christian Ristau oder Thomas Judisch vertreten aktuelle Positionen. Die Geschichte der Region findet in der Ausstellung ebenso Berücksichtigung wie aktuelle Forschungsansätze.
Im Aufeinandertreffen dieser verschiedenen Perspektiven haben die Besuchenden die Möglichkeit, ihre eigene Haltung zum Thema Tier zu hinterfragen. Welchen Spezies stehen wir empathisch gegenüber und welchen feindselig? Welche symbolische Bedeutung haben sie für uns und warum? Welche Ansichten haben sich über die Jahrhunderte verändert? Es ist ein schmaler Grat zwischen Freud und Leid, Haustier und Nutztier, Leben und Tod.
Die Ausstellung wird am 9. März um 11.30 Uhr feierlich in der Aula auf dem Museumsberg Flensburg eröffnet.
Pressemitteilung Museumsberg Flensburg