Mit dem Rad unterwegs zu sein, tut Körper, Geist und Seele gut. In Schleswig-Holsteins Regionen zwischen den Küsten erwartet Radbegeisterte zudem eine abwechslungsreiche Landschaft, die sich bestens per Velo erkunden lässt. Wiesen, Wälder, Moore, ursprüngliche Dörfer, Sehenswürdigkeiten, Flüsse und Seen liegen auf den vielen Strecken, die zu Tagesetappen und mehrtägigen Touren einladen. Welche Radrouten sich im Sommer besonders lohnen, verrät die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH in den nachfolgenden Tipps.

Kleeblatt-Routen entlang der Flüsse, Eider, Treene und Sorge

Die Kleeblatt-Routen führen kleeblattförmig entlang der drei Flüsse Eider, Treene und Sorge und haben unterschiedliche Themenschwerpunkte. Eine davon ist die Schleusen-Route, die in Friedrichstadt startet und durch das Grüne Binnenland führt. Auf der Strecke liegt der Mildterhof/Arionaplantage mit einem kleinen Hofladen sowie die jetzt grün umwachsene Treene. In Stapel lässt sich ein Stopp am Badestrand einlegen oder an der Schleuse Nordfeld, wo sich um diese Jahreszeit viele Boote tummeln. Dem Verlauf der Treene folgend geht es durch die einzigartige Naturlandschaft, bis die Route schlussendlich wieder in die Holländerstadt Friedrichstadt führt. Eine anschließende Stärkung in einem der Restaurants oder Cafés ist mehr als willkommen. Strecke: 35 km, Dauer: gut zwei Stunden.

Der Ochsenweg

Wo einst vor rund 400 Jahren bis zu 50.000 Ochsen jedes Jahr im März von Dänemark nach Wedel bei Hamburg getrieben wurden, können heute eine Vielzahl an historischen und archäologischen Sehenswürdigkeiten, kleinen Ortschaften und Dörfern, entlang des 245 Kilometer langen Ochsenweges erkundet werden. Aber auch landschaftlich hat die Strecke viel zu bieten: Wälder, grüne Wiesen, Flüsse und Bäche reihen sich aneinander. Der Ochsenweg teilt sich zwischen Uetersen und Rendsburg in eine westliche und in eine östliche Route auf. Die Teilung der Strecke gab es bereits vor 400 Jahren. Grund hierfür war die Konkurrenz verschiedener Grenzübergange und Hafenstädte. In Rendsburg lohnt sich eine Pause – zum Beispiel, um das Historische Museum, das Druckmuseum, das Jüdische Museum oder das Schifffahrtsarchiv zu besuchen. Entlang der Strecke liegen einige charmante Einkehrmöglichkeiten, wo es sich für den weiteren Streckenabschnitt stärken lässt. Der östliche Routenverlauf führt nach Nortorf, zum geografischen Mittelpunkt von Schleswig-Holstein. Hier ist das Schallplattenmuseum einen Besuch wert. Ebenfalls empfehlenswert: Ein Abstecher nach Neumünster ins Textilmuseum Tuch + Technik oder in den Skulpturenpark. Strecke: 245 Kilometer. Dauer: variiert je nach Route, durchschnittlich vier Stunden.

Neue E-Bike-Routen im Kreis Rendsburg-Eckernförde

Noch ganz neu sind die fünf ausgeschilderten Strecken im Kreis Rendsburg-Eckernförde, die speziell für E-Bikes konzipiert wurden. Die Strecken namens Schwansen-Tour, Hüttener Berge-Tour, Holme-Tour, Mittelpunkt-Tour und Moränen-Tour sind zwischen 39 und 79 Kilometer lang und führen entlang an interessanten Naturräumen, Kulturdenkmälern, geschichtlichen Orten und anderen Sehenswürdigkeiten. Die Routen haben teils spürbare Höhenunterschiede und führen vorwiegend über verkehrsarme Straßen. Mit den zusätzlichen Unterstützungsleistungen eines E-Bikes können die längeren Strecken problemlos gemeistert und die Umgebung noch intensiver erlebt werden.

Radeln auf dem Mönchsweg

340 der insgesamt 1.000 Kilometer langen Strecke entlang des Mönchsweges führen durch den echten Norden, der spannende Orte und interessante Geschichten entlang der Strecke bereithält. Dazu zählen etwa der Gertrudenaltar in Stade, der Bischofsberg in Plön sowie die Fasaneninsel in Eutin mit der slawischen Vergangenheit Schleswig-Holsteins. Guter Service: Am Mönchsweg finden Radreisende vielerorts bereits zahlreiche Fahrradreparaturstationen mit Werkzeug, Luftpumpe & Co. Zudem liegen besondere und radfahrerfreundliche Einkehrmöglichkeiten am Mönchsweg.

Tipp: Wer Erinnerungen an die Fahrt auf dem Mönchsweg festhalten möchte kann sich den Radpilgerpass im DIN A6-Format kostenlos per Mail oder telefonisch bestellen. Hier können Stempel von Kirchen, Unterkünften, gastronomischen Betrieben und anderen Highlights auf dem Weg gesammelt werden.

Aktiv und lebendig – auf nach Eutin

Der Naturpark Holsteinische Schweiz, das „Land der Hügel, Wälder und Seen“ rund um Eutin, eignet sich besonders für Touren auf zwei Rädern. Die sanft hügelige – aber nicht zu anspruchsvolle – Landschaft mit vielen schönen Aussichten sorgt für Entschleunigung und neue Energien. Wer in Eutin mit leichtem Gepäck unterwegs ist und sein Fahrrad zuhause gelassen hat, dem steht für eine spontane Fahrradtour der Fahrrad-Verleih samt E-Bikes in der Tourist-Info am Markt zur Verfügung. Eutin ist schließlich Startpunkt für insgesamt 4 Fahrrad-Touren durch die Holsteinische Schweiz! E-Bike-Akkus können dort ebenfalls kostenlos zu den Öffnungszeiten aufgeladen werden. Wer auf der Suche nach einem neuen, individuellen Fahrrad ist, sollte der Eutiner Fahrrad-Manufaktur „Herkelmann Bikes“ einen Besuch abstatten. Für längere Touren lässt sich bei der Tourist-Info ein individueller Picknickkorb buchen. Zudem finden Velo-Begeisterte in der Tourist-Info Souvenirs und schöne Geschenkideen wie Klackbänder oder die gebrandeten Fahrradtaschen des Kopenhagener Labels COBAGS. Sie sind umweltfreundlich, kompakt und handlich und somit die perfekten Alltagsbegleiter.

Feldertour durch Plön

Die Feldertour führt durch die idyllische Landschaft der Holsteinischen Schweiz. Auf der Strecke liegen unter anderem die Güter Seedorf oder Glasau. Besonders lohnenswert ist ein Besuch auf dem Liensfelder Landhof: hier gibt es im Hoflädchen frischen Spargel, Kartoffeln und viele weitere regionale Produkte.

Per Velo durch die Holsteinische Schweiz

Einmal quer durch den Naturpark: Die rund 200 km lange Rundtour durch Schleswig-Holsteins größten Naturpark führt entlang hügeliger Landschaften, Wälder, Städtchen – ein unvergleichliches Naturerlebnis. Auf einer Mehrtagestour radeln die Gäste durch Wälder und an Seen entlang, vorbei an Mühlen und Herrenhäusern, Dörfern und Städtchen, ja sogar Ostseestrände oder der höchste Berg Schleswig-Holsteins liegen am Wegesrand. Wer es bequem mag, bucht die Radtour mit Gepäcktransport in sieben Tagen. Die Strecke ist durchgehend beschildert, weitgehend flach, hin und wieder gibt es jedoch die eine oder andere überraschende Steigung der Hügellandschaft der Holsteinischen Schweiz. Entlang der Strecke laden viele Cafés und Restaurants zum Verweilen und Genießen sowie Unterkünfte ein.

Mit Frachtern und Kreuzfahrtschiffen um die Wette fahren

325 Kilometer Abenteuer verlaufen entlang des Nord-Ostsee-Kanals von Brunsbüttel nach Kiel. Die Strecke führt entlang der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt und bietet immer wieder Ausblicke auf beeindruckende Frachter und majestätische Traumschiffe. Darüber hinaus gibt es in dem landschaftlich reizvollen Hinterland der Kanalregion viel zu sehen und zu erleben. Einige interessante Sehenswürdigkeiten liegen auf der Strecke, wie etwa Brücken, Schleusen, Fähren und Tunnel, ebenso wie beeindruckende Herrenhäuser, idyllische Wiesen- und Waldlandschaften sowie Flüsse und Seen entlang des Kanals. Hier können sich die Gäste auf die Spuren von Technik, Kulturhistorie und Natur begeben. Daher eignet sich diese Tour nicht nur für Radfahrende, sondern auch für Naturliebhaber und Kulturinteressierte.

Die NOK-Route gliedert sich in acht abwechslungsreiche Etappen, die jeweils rund 40 Kilometer lang sind. Dadurch bleibt genügend Zeit, um die architektonischen Meisterwerke entlang der Strecke zu bewundern, die Funktionsweise der technischen Bauwerke zu erforschen und die beschaulichen Gemeinden der Kanalregion zu erkunden.

Auf den Spuren des Heiligen Vicelin

Neben dem Ochsenweg verläuft durch das Gebiet der Region Mittelholstein eine weitere geschichtsträchtige Radtour, der Vicelinweg. Die Strecke hat eine Länge von rund 100 Kilometern, die aber auch in vier Teilstrecken à 25 Kilometer befahren werden kann. Die Route verläuft von Neumünster über Bordesholm, Preetz und Bornhöved und zurück nach Neumünster. Als Start- und Endpunkt können aber auch andere Orte gewählt werden. Der heilige Vicelin war einst ein Bischof, der das Kloster in Bordesholm um 1330 gegründet hat und als Missionar tätig war. Die Route führt durch malerische Landschaft mit Flüssen, Seen, weiten Feldern, grünen Wiesen und Wäldern. Auf den unterschiedlichen Streckenetappen wartet die eine oder andere historische Sehenswürdigkeit. In der Schusterstadt Preetz gibt es etwa das Nonnenkloster zu besichtigen oder in Brügge die rund 800 Jahre alte Feldsteinkirche. In Bornhöved finden sich weitere Spuren des Bischofs Vicelin. Hier befindet sich eine der ältesten Feldsteinkirchen Norddeutschlands, die St. Jakobus Kirche.

Von Hof zu Hof im Herzogtum Lauenburg

Reizvolle Landschaft, moderne Landwirtschaft und neugierige Tiere: All das gibt es auf der rund 40 Kilometer langen Bauernhoftour im Herzogtum Lauenburg zu sehen. Sie eignet sich für die ganze Familie, und ist mit vielen schattigen Abschnitten auch an heißen Tagen die ideale Tour. Zwischendurch liegen diverse Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke, wie etwa die Domäne Fredeburg, die Farchauer Mühle oder Kaisers Hofladen. Ein besonderer Höhepunkt ist die Himbeerplantage Wulf: die Früchte sind reif und können geerntet werden!

Sommergefühle per Velo in Glückstadt

Auf den Glücks-Routen der Radreiseregion Glückstadt lässt sich der Sommer auf zwei Rädern in vollen Zügen genießen. Unter den zehn verschiedenen Themenradwegen gibt es thematisch passend einen Sommertörn der durch das sogenannte Sommerland führt. Das Land ragte früher vor der Eindeichung nur im Sommer heraus – heute bietet das Sommerland eine weite Sicht über die Marschlandschaft.

Eine Radtour mit kulinarischer Erfrischung bietet hingegen der Gemüsetörn. Der 27 Kilometer lange Törn führt nicht nur an einem der größten Gemüseanbaugebiete in Schleswig-Holstein und dem Störsperrwerk vorbei, sondern auch an einem Hofladen, der selbstgemachte Eisvariationen in zahlreichen Geschmacksrichtungen bereithält.
Beide Radwege lassen sich unter anderem im Sommer auch als geführte Radtour zu festen Terminen oder im Rahmen einer individuellen Gruppenbuchung entdecken. Auch Rad und Schiff sind in Glückstadt kombinierbar: Die Schiffstour startet in Glückstadt, wobei die eigenen Fahrräder mitgenommen werden können. In Stade angekommen lässt sich die andere Elbseite nun hervorragend auf eigene Faust mit dem Rad erkunden, ehe es mit der Elbfähre von Wischhafen wieder nach Glückstadt geht.

Jugendherbergen in Schleswig-Holstein (DJH-Landesverband Nordmark e.V.)

Ob Ostsee- oder Nordseeküsten-Radweg, Mönchsweg oder Wikinger-Friesen-Weg: Direkt an den zahlreichen Tourenrouten in Schleswig-Holstein liegen viele Jugendherbergen. Mit ihrer herzlichen Gastfreundschaft und unkomplizierten Art sind sie praktische Übernachtungsmöglichkeiten auf Radtouren durch den hohen Norden. Zudem sind die meisten Jugendherbergen als fahrradfreundliche Unterkünfte vom ADFC mit dem „Bett+Bike“-Zertifikat ausgezeichnet. Sie bieten sichere Abstellmöglichkeiten für den Drahtesel, Reparatursets, Lunchpakete für unterwegs und Möglichkeiten, Wäsche zum Trocknen aufzuhängen. Gäste, die mit dem E-Bike unterwegs sind, finden außerdem in sehr vielen Jugendherbergen im Norden kostenfreie E-Bike-Ladestationen. Ob die gewünschte Jugendherberge eine solche Station bereithält, kann den Websites der Jugendherbergen entnommen werden. Eine Übersicht aller Jugendherbergen im hohen Norden inkl. Radwege-Übersichtskarte kann kostenfrei per E-Mail oder online bestellt werden. Eine Vorreservierung wird empfohlen. Für eine Übernachtung in den Jugendherbergen ist eine DJH-Mitgliedschaft erforderlich.

Pressemitteilung Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Foto: © Anne Weise

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