Herbert Schulz – bald schließt sich der Kreis

In einigen wenigen Tagen wird sich für Herbert Schulz mit dem wohlverdienten Eintritt in den Ruhestand gewissermaßen ein Kreis schließen. Wie ist seine Gemütslage kurz vorm Ende seines erfüllten Berufslebens? „Eigentlich wie immer“, sinniert der Gefragte. „Es ist halt ein neuer Lebensabschnitt, genug zu tun haben werde ich allemal – da mache ich mir keine Sorgen und habe keinen Bammel vorm 28.02.2022!“, weiß er genau.

Ein „Flensburger Jung“

Herbert Schulz ist Flensburger durch und durch. Im Februar 1958 an der hiesigen Ballastbrücke geboren, wuchs er auf der Hafenostseite heran, durchlief als unauffälliger Schüler die Hohlweg-Schule sowie die Engelsbyer Schule, absolvierte anschließend noch ein Berufsgrundbildungsjahr im Bereich Metalltechnik/Kfz-Technik.
Genau am 1. August 1975 begann für ihn der Ernst des (Berufs-)Lebens, an jenem Tag fing er seine Lehre zum Kfz-Mechaniker an, in Mürwik in der Osterallee 207 – beim Autohaus Thurner. Inzwischen befindet sich Herbert Schulz im 47. Berufsjahr als Kfz-Mechaniker, und die Postadresse seines Arbeitgebers lautet immer noch: Osterallee 207. „Mittlerweile arbeite ich unter dem sechsten Besitzer dieses stadtbekannten und alteingesessenen Autohauses, und ich habe noch nicht eine Sekunde bereut!“, bilanziert der angehende Ruheständler. „Dafür ist das Produkt – oder genauer gesagt, sind die zahlreichen Produkte, die wir im Namen „Volkswagen“ anbieten, reparieren, vermitteln, verkaufen und und und – dermaßen gut und ausgereift, dass jeder hier im Hause stolz auf unsere Autos sein kann, darf, eigentlich muss!“
Mittlerweile lautet die genaue Firmenbezeichnung Emil Frey Küstengarage Flensburg. „Für zahlreiche langjährige VW-Stammkunden sind wir jedoch immer noch „Thurner“ – das wird sich wohl bei den Alteingesessenen hier in Flensburg nicht mehr ändern. Die gleiche Klientel spricht auch heute noch von P&Q – wenn sie „Famila“ im Schottweg meinen“, kennt Herbert die Gemütslage der Einheimischen aus langen Berufsjahren.

Seine wahre Berufung

Nach erfolgreich absolvierter Lehre leistete Herbert seinen Wehrdienst bei der Marine ab, heimatnah eingesetzt in Tarp bei den Marinefliegern – natürlich im Instandsetzungsbereich.
„Als Fachmann für VW-Motoren war ich da genau richtig eingesetzt“, erinnert er sich noch gern an sein spezielles Soldatendasein. Zurück bei Thurner, ging er anfangs wieder in den Werkstattbereich, bevor er seine wahre Berufung fand. Er ist mittlerweile seit 40(!) Jahren als Außendienstmonteur in der Region unterwegs. „So was Ähnliches wie Pannenhelfer vom ADAC – aber nur in der normalen Arbeitszeit“, schmunzelt er. „Seit so vielen Jahren sitze ich „auf dem Bock“ – und es macht mir immer noch Spaß! Du kommst rum, erlebst täglich neue Sachen – genau mein Ding!“ Wie viele Kilometer hat er in diesen 4 Jahrzehnten zurückgelegt? „Insgesamt bin ich wohl beruflich mehr als 1,8 Millionen Kilometer gefahren, in 40 Jahren kommt da was zusammen!“ Und er ergänzt: „Abschleppen bieten wir eigentlich nur im Norden an, doch bei guten Kunden machen wir schon mal Ausnahmen, so war ich deutschlandweit unterwegs, sogar mal in Kopenhagen – auf besonderen Wunsch eines Stammkunden. Insgesamt fahre ich jetzt meinen fünften Schlepper für die Firma!
In den 80ern und 90ern bin ich oft mit einem unserer Verkäufer zum Werk nach Wolfsburg gefahren, um von dort einen Vorführwagen zu überführen“, denkt Herbert auch gern an die Anfangsjahre am Dienststeuer zurück. „Wie schon erwähnt, bin ich unzählige unserer Fahrzeuge selbst gefahren, und ich kann nur feststellen: Es sind durchweg Qualitätsprodukte!“, merkt Herbert an, und man stellt fest: Er ist überzeugt von dem, was er all die Jahre gemacht hat, und: „Das gesamte Team an der Ecke Nordstraße/Osterallee war eigentlich immer Spitze, die Arbeit hat Spaß gemacht – sie war und ist für mich Berufung!“ Insofern scheidet er doch mit etwas Wehmut aus dem Berufsleben, aber: „Die Osterallee ist ja nicht aus der Welt, und wenn ich mal Sehnsucht habe … Unsere Familie bleibt ja im Team vertreten, mein Sohn Peer arbeitet dort erfolgreich als Verkaufsberater!“

Der neue Lebensabschnitt

Herberts Leben hat allerdings nicht nur aus Arbeit bestanden. Er ist seit vielen Jahren glücklich verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder, Haus und Garten im östlichen Flensburg. „Im „Dreiländereck“ Fruerlund, Adelby und Engelsby fühlen wir uns pudelwohl und zuhause“, lächelt Herbert. „Mein Hobby, das Motorradfahren, wird jetzt noch mehr in den Vordergrund rücken.“ Seit langem absoluter „Biker“, trifft man ihn oft auf Flensburgs Straßen auf seiner 1000er Kawasaki an. „Und jeden Sonntag treffen wir „Sonntagsfahrer“ uns pünktlich um 10.30 Uhr in Handewitt, zum Cruisen, Schnacken, Fachsimpeln usw. In jedem Jahr gehen wir für eine Woche auf Urlaub per Motorradtour – eine alte Tradition bei uns“, leuchten seine Augen. „Meine Familie ist auch motorradbegeistert, Tochter und Sohn fahren auch, meine Frau auch, aber eher sporadisch. Unsere normalen Urlaube verbringen wir dagegen seit langem auf Reisen mit dem eigenen Wohnwagen – der gemeinsame Familienurlaub ist fast ein Ritual.“
Wir wünschen dem angehenden Rentner und Ruheständler noch viele schöne Jahre im neuen Lebensabschnitt – bei guter Gesundheit und unfallfreier Fahrt auf Deutschlands Straßen!

Mit Herbert Schulz sprach Peter Feuerschütz
Bilder: privat

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