Starke Schmerzen während der Regelblutung, Unterleibskrämpfe oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können Anzeichen für eine Endometriose sein. Hierbei handelt es sich um eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Laut BARMER-Daten haben 0,79 Prozent der Frauen in Schleswig-Holstein eine ärztlich diagnostizierte Endometriose. Das entspricht hochgerechnet mehr als 11.500 Betroffenen im Land. Ursache der Krankheit sind gutartige Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe, das außerhalb der Gebärmutterhöhle meist in benachbarten Organen wächst. Fachleute bezeichnen solche Gewebsinseln auch als Endometriose-Herde. „Endometriose kann schmerzhaft sein und sogar die Fruchtbarkeit mindern. So verschieden die Orte sind, an denen sich die Wucherungen ansiedeln, so unterschiedlich kann die Erkrankung und ihre Symptomatik ausgeprägt sein“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der BARMER in Schleswig-Holstein. Oftmals wissen Frauen nicht einmal, dass sie unter einer Endometriose leiden. Sie hielten starke Schmerzen vor, während oder nach der Periode für normal. „Wir wollen sensibilisieren, dass Betroffene ihr Leiden medizinisches abklären lassen“, so Dr. Hillebrandt.

Welche Ursachen hat eine Endometriose?

Endometriose-Herde bauen sich wie die Gebärmutterschleimhaut in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus auf und werden am Ende abgestoßen. Da sich die Herde jedoch außerhalb der Gebärmutter im Bauchraum befinden, können sie nicht wie eine gewöhnliche Regelblutung abfließen. Die Gewebereste können somit zu Verklebungen, Entzündungen oder Zysten führen, die unterschiedlich starke Schmerzen auslösen. „Weshalb sich überhaupt Endometriose-Herde bilden und warum einige starke und andere kaum Beschwerden verursachen, ist bislang ungeklärt“, so Dr. Hillebrandt. In der Regel trete eine Endometriose nur in den fruchtbaren Jahren auf. Meist beginnen die Beschwerden im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft jedoch bereits mit der ersten Regelblutung. Der Krankheitsverlauf lasse sich zwar nicht sicher vorhersagen, jedoch klingen die Beschwerden meist nach der letzten Regelblutung ab.

Keine Heilung, aber Linderung möglich

Bei Beschwerden, die auf eine Endometriose hindeuten, sollten sich Frauen unbedingt an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenden. Auch spezialisierte Endometriose-Zentren können hilfreiche Anlaufstellen sein. Die Endometriose kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer Bauchspiegelung diagnostiziert werden. Ist die Diagnose erst einmal gestellt, helfen individuelle Therapien, die Beschwerden zu lindern. Eine vollständige Heilung ist bislang leider nicht möglich.

Pressemitteilung BARMER Schleswig-Holstein
Bild: Envato.com

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