Die Wohnungssuche ist zum nervenaufreibenden Glückspiel geworden. Kein Wunder, dass auch Kriminelle hier Chancen wittern. Immer häufiger locken Betrüger mit gefälschten Inseraten auf Immobilienplattformen ahnungslose Wohnungssuchende in eine Falle. Sie kassieren Vorauszahlungen für Wohnungen, die nicht existieren.
Die Masche ist immer wieder ähnlich: Eine Wohnung wird auffallend günstig angeboten. Der vermeintliche Vermieter meldet sich und erklärt, dass er im Ausland lebt – deshalb sei eine Besichtigung nur mit Unterstützung einer großen Buchungsplattform möglich. Kurz darauf folgt eine professionell aufgemachte E-Mail, scheinbar von einem Mitarbeitenden dieser Plattform. Angeblich koordiniert dieser die Besichtigung und möchte den Interessenten den Wohnungsschlüssel zu Verfügung stellen – vorausgesetzt, es wird vorab eine Kaution überwiesen. Das Geld soll bei Nichtgefallen unmittelbar zurückerstattet werden. Die Nachricht stammt allerdings von den Tätern selbst – und das Geld ist nach der Überweisung verloren.
„Auffällig günstige Mietpreise, unpersönliche Kommunikation und Zahlungsaufforderungen vor der Besichtigung – das sind Warnzeichen“, sagt Clemens Cichonczyk von der Itzehoer Rechtsschutz Union. „Wer unsicher ist, kann die Rückwärtssuche über Google-Bilder nutzen: Taucht dasselbe Foto einer Wohnung in mehreren Städten auf, liegt wahrscheinlich ein Betrugsversuch vor. Dann sollte umgehend der Plattformbetreiber informiert werden.“ Zwar agieren viele Täter aus dem Ausland, was die Verfolgung erschwert – dennoch ist eine Anzeige bei der Polizei wichtig. Zudem sollte die Bank schnell kontaktiert werden, um zu versuchen, das Geld zurückzubuchen. Wer juristisch gegen die Täter vorgehen möchte, ist mit einer Rechtsschutzversicherung gut abgesichert. Weitere Infos: itzehoer.de.
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