Viele Katzen erkranken im Laufe ihres Lebens an chronischen Gelenkentzündungen. Doch häufig wird die Arthrose nicht erkannt. Dann wird der Schmerz täglicher Begleiter eines Katzenlebens. Selbst wenn die Schäden irreparabel sind, muss die Katze nicht unnötig leiden. Moderne Schmerztherapien bringen spürbare Erleichterung.

Der Blick aus dem Fenster in der trüben Jahreszeit erklärt nicht nur miese Stimmung bei uns Menschen. Selbst die Katze lässt sich bei feucht-kaltem Schmuddelwetter nur schwer für Spiel und Spaß erwärmen. Außerdem hat sie auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Hat der geliebte Stubentiger dann nicht etwas Ruhe verdient? Das alles ist nicht falsch, aber nicht weit genug gedacht. Hinter dem passiven Verhalten der Katze könnte nämlich eine ernsthafte Erkrankung stecken, nicht selten eine arthrotische Gelenkerkrankung.

Arthrose kommt bei älteren Katzen häufig vor

Etwa 30-50 Prozent aller älteren Katzen, sind von Arthrose betroffen und zeigen klinische Symptome. In einer Studie konnten bei über 12 Jahre alten Tieren röntgenologisch sogar bei 90 Prozent arthrotisch veränderte Gelenke nachgewiesen werden. Der Zusammenhang zwischen Alter und Arthrose ist also eindeutig. Darüber hinaus können sie aber auch die Folge von Verletzungen oder Fehlstellungen sein.

Woran erkennt man die Arthrose?

Zum erkennbaren Krankheitsbild gehören vor allem Schmerzen, was die nachlassende Lust an Bewegung erklärt. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Samtpfoten nur wenig von Menschen. Eindeutige Lahmheiten sind aber eher selten. Neben verringerter Aktivität können auch Verhaltensänderungen wie Unruhe, verringerte Körperpflege, ein mürrischer Blick oder Meiden anderer Haushaltsmitglieder Anzeichen einer Arthrose sein.

Eine Arthrose beginnt in der Regel mit einem Knorpelschaden. Der Körper reagiert darauf mit komplizierten Abläufen, die den Prozess – und damit eine Gelenkentzündung – aber nicht aufhalten können. In der Regel nimmt die akute Gelenkentzündung, die sogenannt Arthritis, einen chronischen Verlauf. Dann spricht man von Arthrose. Laut einer Umfrage wissen die meisten Katzenhalter, dass Arthrose zu einem Thema werden kann. Sie ordnen diese aber den Alterserscheinungen unter, über die man nicht zwingend mit dem Tierarzt spricht. Eine frühe Diagnose ist jedoch wichtig, um dem Tier unnötiges Leiden zu ersparen.

Den Schmerz lindern

Bei der Behandlung setzen Tierärzte heute auf die multimodale Therapie. Diese umfasst alle Verfahren, die geeignet sind, den Schmerz zu lindern und ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern. Chronische Entzündungen des Gelenkes und dessen Umgebung, wie beispielsweise Sehnen oder Gelenkkapsel, sind ein Herd für chronische Schmerzen. Diese stellen eine Art Dauerstress für Körper und Seele dar und haben gesundheitsschädliche Auswirkungen auf Herz und Kreislauf, Atmung und Immunsystem. Die Schmerzen zwingen die Katze zur Ruhe, was die Krankheit weiter fördert. Den Teufelskreis von Schmerz, Entzündung und weiteren Degenerationen durchbricht der Tierarzt mit speziellen, katzenverträglichen Schmerzmitteln. Für die Langzeitanwendung stehen erprobte Medikamente gegen Schmerz und Entzündung und neue, innovative Formen der Schmerztherapie zur Verfügung. Diese helfen, dem Tier mehr Mobilität und Lebensfreude zurückzugeben. Äußerst wichtig ist es, den vom Tierarzt vorgegebenen Anweisungen und Dosierungen genau zu folgen, weil Katzen sehr empfindlich auf viele Medikamente reagieren können.

Ergänzende Maßnahmen

Tierhalter können ihre Katzen zu Hause unterstützen, indem sie das Umfeld den eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten anpassen. Wenn große Sprünge auf die sonnige Fensterbank nicht mehr möglich sind, hilft ein Schemel, um die Abstände zu verkleinern. Ein Kratzbaum mit vielen, nicht zu weit auseinanderliegenden Ebenen, schaffen selbst schmerzende Gelenke noch. Stark in der Bewegung eingeschränkte Katzen hingegen benötigen sogar Unterstützung bei der Körperpflege. Leiden arthrotische Katzen an Übergewicht ist eine Diät angesagt. Jedes Pfund, von denen die Gelenke entlastet werden, zählt. Auch speziell angepasstes Futter mit erhöhtem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren kann die Gelenke positiv beeinflussen.

Pressemitteilung Bundesverband für Tiergesundheit e.V
Bildrechte: Getty Images/iStockphoto Fotograf: AzmanL

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