Sicher kennen Sie das auch: Sie brauchen eine Auskunft von Ihrer Versicherung oder Krankenkasse, die immer schreiben, dass sie jederzeit für Fragen zur Verfügung stehen. Und was passiert, wenn Sie dort anrufen? Ein besprochenes Tonband leiert Ihnen unentwegt vor, Sie mögen etwas Geduld haben, „der nächste freie Mitarbeiter ist gleich persönlich für Sie da!“
Ich habe mir einmal – als Test – fünf Minuten „Geduld“ verordnet und dabei die obige Aufforderung mindestens 15 Mal hören dürfen!
Eine Arztpraxis am Montag erreichen zu wollen, habe ich mir längst abgewöhnt. Dass dort dann immer besetzt ist, liegt aber wohl an den Patienten. Alle ab Freitagmittag aufgetretenen Wehwehchen müssen natürlich gleich am Montag besprochen werden …
Wenn mein Wochenende allerdings durch den Erhalt von Rechnungen getrübt wurde, ist eine Anfrage bei dem Geldinstitut nach meinen Kontoständen am Montag unumgänglich. Dort erzählt mir das Sprachband allerdings erst einmal, dass Schleswig-Holstein zwischen zwei Meeren liegt! Wie ich mein Geld günstig anlegen kann, muss ich mir auch anhören. Aber bitte: Dazu brauche ich auch meine Kontostände!! In das „Online-Banking“ lasse ich mich durch diese Machenschaften nicht treiben!
Ein Versandhaus für weihnachtliche Süßigkeiten nimmt angeblich täglich zwischen 08.00 und 22.00 Uhr Bestellungen entgegen. Vier (4) Tage hat es gedauert, bis ich morgens um 08.00 Uhr meine Wünsche äußern konnte. Ergebnis: Von den sechs Artikeln waren mittlerweile vier ausverkauft!
Also: Zur Bank fahre ich neuerdings vormittags mit dem Taxi: Geld holen, Kontoauszüge ziehen. Dann spart die Bank Personalaufwand und die Kundin bezahlt das Taxi. Tolles System! Das Taxi muss ich übrigens immer am Abend zuvor vorbestellen, denn morgens früh hänge ich gleich wieder in der telefonischen Warteschleife.
Ingeborg Asmußen-Müller