Diese nur etwa 200 Meter lange Straße im Zentrum Flensburgs blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Vor langer und in grauer Vorzeit war an dieser Stelle nur eines: dichter Wald. Für den Ochsenweg rodete man eine Schneise durch den besagten Wald, so entstand auch der heutige Name „Rote Straße“, der nichts mit der Farbe Rot, dafür umso mehr aber mit der „Rodung“ des einstigen Baumbestandes zu tun hat. Früher hieß sie folgerichtig „Rudestraat“.

Im Mittelalter war sie die Einfallstraße von Süden, die zudem an den wichtigsten Marktplatz der Stadt grenzte, die über Jahrhunderte vor allem eine Straße der Gasthöfe auf der Westseite war. Gegenüber an der Ostseite befanden sich früher das Armenhaus des Nikolaikirchspiels und seit dem 16. Jahrhundert die Lateinschule der Stadt. Das „Rote Tor“ markierte bis 1872 den südlichen Ein- und Ausgang der Stadt. Südlich davon befanden sich bereits auf dem offenen Stadtfeld drei Wassermühlen im Zuge des hier vorbeifließenden Scherrebek. Dahinter entstand im 19. Jahrhundert der Neumarkt, an dem sich die Rote Straße in die Schleswiger und Husumer Straße teilte.

Die Rote Straße war also schon immer ein beliebter Treffpunkt in Flensburgs südlicher Altstadt. Als Teil des berühmten Ochsenweges von Dänemark nach Altona traf man sich hier zu Handel und dem damit verbundenen geselligen Schnacken, während in den Hinterhöfen die Pferde ausgespannt und versorgt wurden. Hier wurden die Waren gelagert und in den Gaststätten auf den gelungenen Handel und den neuesten Klatsch und Tratsch angestoßen.

Rote Straße in Flensburg – Rot kommt nicht von Rot

Sie ist längst kein Insider-Tipp mehr, sondern eine Attraktion, ein Schmuckkästchen oder Kleinod – wie man früher sagte – für Touristen, Urlauber und all jene Menschen, die Flensburg in seiner Seele entdecken wollen: die Rote Straße. Zahlreiche kleine Geschäfte mit außergewöhnlichen Ideen, malerische und romantische Hinterhöfe und eine vielseitige und ausgewählte Gastronomie bringen jeden ins Schwärmen, der die Rote Straße einmal besucht hat.

Die Rote Straße ist aber dann doch farblich sehr attraktiv, vielleicht ist sie sogar die bunteste Straße in Flensburg. Hier befindet sich auch eine der beiden Adressen für echten Flensburger Rum. Das kleine Rumhaus Braasch bietet neben seinem Handel auch ein kleines Bistro und ein spannendes Museum zur Geschichte des Rums, natürlich in einem markanten Hinterhof, dem Braaschhof. Fast nebenan liegt einer der schönsten Höfe der Stadt, der Rote Hof.

Vom Südermarkt ist die Rote Straße nur zwei Minuten entfernt. Man läuft an der Bushaltestelle den Berg kurz hoch und biegt gleich links ab. Sofort öffnet sich dem Betrachter der einzigartige und unvergessliche Mikrokosmos Flensburgs. Wer erst einmal hier war, wird garantiert und begeistert wiederkehren wollen.

Die Kaufmannshöfe in der Roten Straße in Flensburg

In der Roten Straße in Flensburg sind mehrere Kaufmannshöfe erhalten und liebevoll hergerichtet worden. Zwei davon bilden die Braasch-Höfe. Okay, es geht dort etwas eng zu, doch gleichzeitig „hyggelig“ – verleiht der Straße ihren besonderen Charme. Das verleiht ihr daneben eine gewisse Intimität und Individualität. Kleine Läden und Gastronomie-Betriebe machen einen Besuch zu einem tollen Erlebnis. Die Flensburger sind zurecht stolz auf „ihre“ Rote Straße!

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