Förderprojekt Christiansens Gärten

Als eine der letzten Maßnahmen im Rahmen des Förderprojekts „Christiansens Gärten“ auf dem Alten Friedhof werden zurzeit einige Grabmäler restauriert. Der Alte Friedhof wurde 1813 als „Neuer Begräbnisplatz“ außerhalb der Altstadt angelegt, weil am Beginn des 19. Jahrhunderts die hygienischen Verhältnisse in der Stadt eine Verlegung der Kirchhöfe verlangten.

Auf dem Friedhof, der in seiner Gesamtheit als Kulturdenkmal geschützt ist, stehen viele künstlerisch bedeutende Grabmäler, die an Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt erinnern, im Südteil befinden sich Kriegsgräber von Opfern der deutsch-dänischen Kriege. Die Erhaltung der Grabdenkmäler ist eine sehr aufwendige Angelegenheit und ständige Herausforderung. In der vergangenen Woche konnten zwei bedeutende Eisenkunstguss-Grabmäler nach gründlicher Restaurierung wieder aufgestellt werden.

Beide Grabmäler sind sogenannte „Zippus“-Grabdenkmäler – so bezeichnet nach einem antiken Grabmaltyp. Das Grabmal des 1833 verstorbenen Färbers Nikolaj Jensen wurde von der Königlichen Eisengießerei in Berlin erworben und geht auf einen Entwurf des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel zurück. Schöne Details sind die antikisierenden Giebelaufsätze („Akroterien“) und das Relief einer Schlange, die sich in den Schwanz beißt – Symbol des geschlossenen Lebenskreislaufes.

Das Grabmal von Botilla und Asmus Andersen (verstorben 1821 und 1826), ebenfalls ein Zippus, ist bekrönt durch eine „Amphora“, eine Urne, deren Deckel von zwei Schlangen gehalten wird. Grabdenkmäler aus Gusseisen waren seit den 1820er Jahren sehr verbreitet. Insbesondere das monumentale Grabmal der Familie Christiansen (neben der Friedhofskapelle), das 1829 ebenfalls nach einem Entwurf von Schinkel errichtet wurde, wirkte als künstlerisches Vorbild.

Beide Grabdenkmäler hatten erhebliche Schäden und waren in ihrem Bestand gefährdet. Sie wurden von den Werkstätten Lange – Schmiedemeister Kurt Lange aus Bredeneek bei Kiel – abgebaut, in der Werkstatt aufgearbeitet und ergänzt.  Jetzt wurden sie auf dem Alten Friedhof wieder errichtet.

Text und Foto: Stadt Flensburg

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