Ob Alt oder Jung, ob Groß oder Klein, ob Profi oder Anfänger – im „Spielezeitcafé für Generationen und Kulturen e. V.“ spielt das keine Rolle, denn beim Spielen gelten für alle die gleichen Regeln: Von Karten- und Würfelspielen über Wissens- und Geschicklichkeitsspiele bis hin zu Einsteiger- und Expertenspielen ist hier für jeden etwas dabei.
Was bietet der Verein?
Mitglieder des Vereins haben die Möglichkeit, an mehreren Nachmittagen und Abenden pro Woche, in der Angelburger Straße 49 (und damit nur 2 Gehminuten von der Fußgängerzone und nicht weit vom ZOB entfernt) die 600 Spiele des Vereins nach Lust und Laune zu spielen. Doch auch externe Gäste kommen nicht zu kurz: An den offiziellen Öffnungstagen Donnerstag und Samstag werden die Türen für alle zum Spielen geöffnet. Und wer sich jetzt bei dem Gedanken an das Wälzen endlos langer Regelwerke schon wieder vom Brettspielen verabschiedet, kann nun jedoch erleichtert aufatmen: Wer möchte, kann sich alle Spiele von Profis erklären lassen und sofort mit dem Spielen beginnen!
Davon sind auch Einzelpersonen keineswegs ausgeschlossen, denn bei welcher Gelegenheit kann man unkomplizierter und ungezwungener neue Menschen kennenlernen als beim gemeinsamen Spielen?! Zu diesem Zweck werden konkret offene Spielerunden angeboten, in Planung sind außerdem spezielle Projekte für Senioren, Menschen mit Handicap, Jugendliche, Studierende und Menschen jeder Nationalität und Kultur. Vereinsmitglied kann jeder werden, der möchte und es besteht die Möglichkeit, sich zusätzlich zum Spieleleiter ausbilden zu lassen, sodass man Schlüssel- und Caféverantwortung bekommt und selbstständig Spielenachmittage organisieren kann.
Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt im Café
Da der Verein gemeinnützig ist und keine wesentlichen Gewinne erwirtschaften darf, gibt es alle Getränke (verschiedene Kaffeearten, Tee, Kaltgetränke wie Fritz Kola, Limos, Schorlen und Wasser) zum Einheitspreis für nur 2 Ä. Dazu gibt es meistens Kuchen, ebenfalls für 2 Ä und abends frisch gebackene Laugenbrezel für 1 Ä. Zusätzlich werden „Naschi-Schüsseln“ mit verschiedenen Leckereien angeboten.
Entstehung des Vereins
Das Spielezeitcafé in der Angelburger Straße 49 existiert bereits seit 3 Jahren, zunächst geführt von Ulrike Andersen und Kai Schoubye. Seit Anfang 2020 betrieb Ulrike Andersen das Café als Einzelunternehmerin, das Ganze nebenberuflich. „Das hätte ich allein gar nicht geschafft. Zum Glück hatte ich zunächst Sybille, die ich aus der Diako kannte und die mich vor allem beim Kuchenbacken entlastet hat, sowie Hauke und Martin, zwei Stammgäste, an meiner Seite, die mich rein ehrenamtlich in den letzten 2 Jahren regelmäßig unterstützt und Café-Dienste übernommen haben. Corona hat mir natürlich ein großes Loch in die Kasse gerissen“, klagt Ulrike Andersen. „Wir hatten insgesamt 9 Monate wegen Corona geschlossen. Immer, wenn es gerade anlief, und die Leute sich wieder ins Café trauten, kam die nächste Welle. Hinzu kam, dass das Ganze ja ein Nebenerwerb für mich war, so dass ich keinerlei Corona-Hilfen bekommen habe. Der Verein Spiel des Jahres hat das Café immerhin mit einigen Monatsmieten unterstützt. “
So entstand die Idee des Vereins, die letztendlich durch Jens Junge – der ja kürzlich im Flensburg-Journal ausführlich portraitiert wurde – im wahrsten Sinne des Wortes „ins Spiel“ gebracht wurde. Jens ist Professor für Ludologie (Spielekunde) und ist natürlich auch eines der Gründungsmitglieder unseres Vereins.
„Dadurch, dass wir jetzt Verein sind, hoffen wir, die Verantwortung auf mehr Schultern verteilen zu können, so dass jeder Einzelne etwas zum Gelingen des Cafés beitragen kann und der Spielspaß umso größer wird“, berichtet Martin Paulsen, der 2. Vorsitzende des Vereins, natürlich ebenso wie alle anderen Mitglieder begeisterter Spieler schon seit Jahren. „Dafür brauchen wir natürlich möglichst viele Mitglieder, um mit den Mitgliedsbeiträgen vor allem die Miete, aber natürlich auch die neuesten Spiele finanzieren zu können. Wobei wir bei den Neuheiten auch immer wieder von „Gandalph“, dem hiesigen Spieleladen in der Großen Straße, tatkräftig mit Spielen unterstützt werden.“
„Warum spielen?“
Das Spielezeitcafé für Generationen und Kulturen e. V. ist ein Ort des Spielens und des Spaßes. Ein Ort der Gemeinschaft und des Abschaltens. Ein Ort, an dem man in Zeiten von digitalen Medien mit anderen Menschen zusammenkommt, interagiert und von- und miteinander lernt. Denn Spielen verbindet.
„Für mich ist Spielen ein toller Ausgleich zu meiner oft anstrengenden und belastenden Arbeit als Neurochirurgin. Es ist ein Eintauchen in andere Welten, sei es, dass ich den Mars kolonisiere (wie bei Terraforming Mars), Unterwasserwelten aufbaue (Underwater Cities), Rinderherden im Mittleren Westen durch die Gegend treibe und verkaufe (Great Western Trail) oder, wie in meinem derzeitigen Lieblingsspiel (Arche Nova) einen Zoo baue. Hinzu kommt, dass man durch das Spielen – gerade im öffentlichen Raum wie im Café – unterschiedlichste Menschen kennenlernt“, sagt die ehemalige Betreiberin Ulrike Andersen, die jetzt Vereinsvorsitzende ist.
Schnupperspielen für alle
Immer donnerstags 16-22 Uhr und samstags 14-22 Uhr ist das Spielezeitcafé für die Allgemeinheit geöffnet, so dass man dann – falls man erstmal schnuppern möchte – zum Tagessatz von 9 Euro (Kinder unter 16 Jahren frei) nach Herzenslust den gesamten Tag spielen kann. Vorteil ist, dass man nicht selbst Regeln lesen muss, sondern sie erklärt bekommt und man die zum Teil recht teuren Spiele einfach mal zur Probe spielen darf. Auch für Kinder gibt es ein Extra-Regal.
Im September gibt es zusätzlich an einem ganzen Wochenende die Möglichkeit, ohne Spielegebühr zu spielen: Dann ist das Café einer von 180 Veranstaltungsorten in ganz Deutschland von „Stadt-Land-Spielt“, einem Projekt zur Förderung des Kulturguts „Spiel in der Gesellschaft“. Stadt-Land-Spielt findet im Café am 10.9. und 11.09.2022 statt. Das Tolle daran ist, dass dieses Projekt viele Unterstützer hat, vor allem Spieleverlage, so dass dann sehr viele aktuelle Neuheiten vor Ort gespielt werden können.
Auch Turniere werden regelmäßig stattfinden. Regelmäßig findet die AMIGO-Spielezeit statt, bei der an jedem Öffnungstag über einen bestimmten Zeitraum meist ein kleineres Karten- oder Würfelspiel gespielt wird und man durch Spielen einen, durch Gewinnen sogar zwei Stempel in einem persönlichen Ausweis sammeln kann. Am Ende des Zeitraums wartet auf denjenigen mit den meisten Stempeln ein Gewinn: natürlich ein Spiel! Auch Klask-Turniere werden wieder stattfinden: Klask ist eine Art magnetischer Tischfußball. Das Spielezeitcafé war bereits Austragungsort für den Vorentscheid zur deutschen Klask-Meisterschaft in Berlin und wird es sicherlich auch künftig wieder werden.
Zusätzlich können Firmen hier Spieleabende als Teambuilding-Maßnahme veranstalten – natürlich mit Hilfe der Spieleleiter, die dann die Spiele erklären. Eine solche Maßnahme kann man sogar als Spende von der Steuer absetzen, weil der Verein als gemeinnützig anerkannt ist. Auch kleine oder gar größere Weihnachtsfeiern (für bis zu 30 Leuten) sind möglich.
Wer nun neugierig geworden ist:
Angelburger Straße 49/Ecke Süderfischerstraße in Flensburg.
Öffnungszeiten für die Allgemeinheit: Do. 16-22 Uhr, Sa. 14-22 Uhr, für Mitglieder deutlich häufiger.
Mitgliedsbeitrag für einen ganzen Monat Spielspaß sind aktuell 17 Euro!
Weitere Infos auf Instagram, Discord, Facebook oder www.spielezeit.cafe
Kontakt: team@spielezeit.cafe oder Instagram
flj