Flensburg (ots) – Nach Auswertung der ersten Zeugenaussagen gehen die Ermittler der Polizei und die Staatsanwaltschaft Flensburg von folgendem Geschehensablauf aus, der am Mittwochabend (30.05.18) zu den tödlichen Schüssen auf einen 24-jährigen Eritreer in einem Zug bei Flensburg geführt hat.
Hiernach war die 22-jährige Polizeibeamtin im Begriff, sich in dem in den Flensburger Bahnhof einfahrenden Zug zur Ausgangstür zu begeben, als sie von dem mutmaßlichen Täter angegriffen und mit einem Küchenmesser verletzt wurde. Ein mitreisender 35-jähriger Mann hörte die Hilferufe der Frau und kam ihr umgehend zur Hilfe. Es gelang ihm, die beiden zu trennen. Dabei ging er zu Boden. Er wurde ebenfalls attackiert, erlitt eine schwere Stichverletzung und brach sich während der Auseinandersetzung den Arm. Nach bisherigen Erkenntnissen zog die Polizeibeamtin ihre Dienstwaffe und schoss auf den Tatverdächtigen. Der mutmaßliche Angreifer wurde tödlich verletzt.
Die am Donnerstag durchgeführte Obduktion konnte zweifelsfrei klären, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen eritreischen Staatsbürger handelt. Dieser war im September 2015 nach Deutschland eingereist und hatte eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Er wohnte in Nordrhein-Westfalen. Ermittlungen im persönlichen Umfeld des Getöteten haben keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund ergeben. Der Auslöser, der zu dem Angriff auf die Polizeibeamtin führte, ist weiterhin unbekannt.
Mitreisende des Zuges (Intercity „2406“ von Köln nach Flensburg), die noch nicht von der Polizei registriert wurden und Angaben zum Hergang des Geschehens oder zum Verhalten des mutmaßlichen Angreifers während der Zugfahrt machen können, werden weiterhin gebeten, sich mit dem Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg unter der Telefonnummer: 0461 – 484 0 in Verbindung zu setzen.
Neue Ermittlungsergebnisse: Schusswaffengebrauch durch Polizistin am Bahnhof
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