Nach der Ausbremsung durch Corona hat die Arbeitsgruppe Lebensqualität (AG LQ) ihre Arbeit im Flensborghus wieder aufgenommen. Gemeinsam mit Heidi Lyck, Sozial- und Altenhilfeplanerin der Stadt Flensburg, werden diverse Probleme der Senioren aufgegriffen. Dabei kam man auf die Idee, einen „Drop-In-Kurs“, verteilt über ganz Flensburg, mit dem Thema „Bedienung von Smartphones und I-Phones“ anzubieten. Drop-In bedeutet, dass die Teilnehmenden sich nicht vorher anmelden müssen, sondern ganz spontan teilnehmen können. In mehreren Ortsteilen in Flensburg sollen junge Menschen ihr Wissen über die Bedienung moderner Smartphones an ältere Leute vermitteln. In Zusammenarbeit mit dem „Aktivitetshuset“ in der Norderstraße (Einrichtung der Dänischen Minderheit in Flensburg) haben die ersten Termine stattgefunden, die gut angenommen wurden. Über weitere Termine wird beraten.
Das Thema Altersdiskriminierung ist ein bekanntes Problem, dem sich die AG LQ annehmen wird. Beispiele dafür sind: für Ältere keine Schöffenberufung, keine Kredite, keine Mitbestimmungen in vielen Vereinen; die Älteren sind häufig nicht mehr als Mitglieder erwünscht. „Ältere Menschen werden leider immer wieder generell in die Schublade „Pflegebedürftigkeit“ gesteckt; man sieht in ihnen eine Kategorie von Menschen, die nicht mehr voll zurechnungsfähig sind und von denen man nichts mehr erwarten kann“ bedauert Anne-Margrete Jessen, Vorsitzende der Arbeitsgruppe.
Derzeitig wird für den gesamten Flensburger Seniorenbeirat ein Besuch in einer dänischen Pflegeeinrichtung vorbereitet. Zudem ist nach dem Besuch des Apenrader Seniorenbeirates in Flensburg ein Gegenbesuch in Dänemark geplant, ebenso eine Fahrt zur Besichtigung von Sozialeinrichtungen im Dänischen Aarhus. „Wir wollen sehen, wie es bei unseren dänischen Nachbarn läuft, und was wir von ihnen lernen können,“ so der Tenor in der AG und im gesamten Seniorenbeirat.
Es ist davon auszugehen, dass etliche ältere Menschen Angst vor sozialen Medien haben. Dabei zeigen gerade Facebook, WhatsApp und andere Medien für Ältere einen möglichen Weg aus der Einsamkeit auf. Die VHS Flensburg wird gebeten, den Seniorenbeirat über die Möglichkeiten und Gefahren der sozialen Medien bei einer Seniorenbeiratssitzung dahingehend zu informieren, um aus den dann gewonnen Erkenntnissen neue Ideen zur Überwindung von Berührungsängsten mit sozialen Medien entwickeln zu können.
Weiter hat eine Begehung der öffentlichen Toiletten stattgefunden – hierfür wurde eine ausführliche Toiletten-Check-Liste vorbereitet. Das Ergebnis findet sich in einem weiteren Artikel wieder.
Und last, but noch least, ist es der AG LQ gelungen, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, für einen öffentlichen Vortrag zum Thema Lebensqualität im Alter zu gewinnen. Wann das genau stattfinden kann, ist wegen der aktuellen Ereignisse in Europa noch nicht bekannt. Die AG wird diesen dann kurzfristig anberaumten Termin auf ihrer Webseite bekanntgeben und über weitere Medien streuen.
Text und Foto: Regina Bunge