Was macht so ein Seniorenbeirat eigentlich? Gute Frage, die sich so mancher interessierte Flensburger gelegentlich mal stellt.
Im Folgenden wollen wir diese Frage möglichst umfassend beantworten!
Seit dem Antritt des ersten Flensburger Seniorenbeirates am 8. Juni 1993 haben sich mittlerweile sieben Seniorenbeiräte – der jetzige ist der achte – engagiert, um die Interessen der Älteren in Flensburg wahrzunehmen bzw. mitzugestalten. Gewählt werden die Seniorenbeiräte der Stadt Flensburg von allen Flensburgern über 60 Jahren, immerhin ein Viertel der Einwohner. Der so gewählte Seniorenbeirat befasst sich in seiner Amtszeit mit einem breiten Spektrum von Fragen, Anliegen, Problemen und Aktivitäten.

Das Alltägliche

Gearbeitet wird auf der Grundlage einer von der Ratsversammlung seinerzeit beschlossenen Satzung. In den eigenen Sitzungen werden organisatorische Themen und Fremdteilnahme erörtert, Anliegen der Gäste diskutiert, und es findet stets ein allgemeiner Austausch von Meinungen und Auffassungen statt.
In den Fachausschüssen der Flensburger Kommunalpolitik hat der Seniorenbeirat Rede- und Antragsrecht, wobei dem aktuellen Seniorenbeirat aktuell der Zugang zu den nichtöffentlichen Teilen dieser Sitzungen erschwert bzw. unmöglich gemacht wird.
In den Stadtteilforen, beim TBZ, bei anstehenden aktuellen kommunalpolitischen Fragen und Problemen, bei Initiativen und diversen Gremien beteiligt sich der Seniorenbeirat aktiv.
Darüber hinaus engagiert sich der Beirat nach Kräften für viele Dinge, die nicht unbedingt zur Kenntnis der Öffentlichkeit gelangen.

Das Heute – die Aktivitäten in 2023

Der aktuelle Seniorenbeirat war präsent mit einem Informationsstand auf dem Bürgerfest/Sommerfest der Stadt Flensburg im Stadion am 25. Juni 2023. 
Am 26. September 2023 hat der Seniorenbeirat an der Verleihung des Queisser-Seniorenpreises in der Bürgerhalle im Rathaus teilgenommen. Der gesamte Seniorenbeirat war eingeladen. Andreas Zech hielt die Ansprache und begrüßte die Gäste.
Am 23. November 2023 informierte Hendrik Frank, Fachbereichsleiter Soziales und Gesundheit, Stadt Flensburg, über das Thema Grundsicherung im Alter.
Aktuell hat der Beirat sich für die Verhinderung von Baumfällungen an der Exe und für die Erhaltung des Freibades Weiche eingesetzt.
Sehr erfolgreich war Ende November ein gutbesuchtes Seniorencafé in Zusammenarbeit mit dem Haus der Familie. Hier wurde brandaktuell zum Thema „Deutschlandticket“ informiert. Die Veranstaltung im Haus der Familie wurde in Zusammenarbeit mit ADS/ Haus der Familie, Aktiv Bus Flensburg und NAH SH durchgeführt. Weitere Seniorencafés sind für 2024 geplant.

Die Flensburger Seniorenbeiräte – Was machen die so?
Andreas Zech begrüßt die Gäste

Das Gewesene

Frühere Beiräte hatten sich des Themas „Öffentliche Toiletten“ in Flensburg angenommen, einen Antrag in der Ratsversammlung eingebracht und erreicht, dass jährlich 100.000 Euro für die Instandsetzung dieser Toiletten bereit gestellt werden.
Allein bzw. zusammen mit anderen haben die Seniorenbeiräte unter anderem Kurse für die Bedienung von Mobiltelefonen veranstaltet, E-Roller getestet, Fußwege auf Behindertenfreundlichkeit untersucht, den Bahnhof kritisch unter die Lupe genommen, in Aktionen beteiligt für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Errichtung von Mehrgenerationenhäusern, sich für Zickzack-Markierungen an Bushaltestellen eingesetzt, damit (auch) die Älteren vom Bürgersteig in die Busse ein- und aussteigen können statt von der Fahrbahn aus, weil Haltestellen von Autos zugeparkt wurden.
Daneben wurden auch Stadtführungen veranstaltet, sowie ein rundes Beiratsjubiläum mit Vorträgen, Theater und einer Hut-Modenschau gefeiert.
 

Die Herausforderungen

Es sollte nicht unerwähnt bleiben dass es zur Zeit leider auch Probleme mit der Stadtverwaltung Flensburg gibt. Der jetzige Seniorenbeirat der Stadt Flensburg sieht sich in seiner Aufgabenerfüllung und in seiner satzungsgemäßen Rechtsstellung behindert und eingeschränkt. Es besteht eine unterschiedliche Auffassung zwischen der Verwaltung und dem Seniorenbeirat, welche Vorgänge in den Ausschüssen „nur“ bzw. „auch“ seniorenrelevant sind. Und die Politik gibt leider „klein bei“.
So wurde dem Seniorenbeirat der Zugang zu den nichtöffentlichen Teilen der Ausschüsse verwehrt, die Beiratsmitglieder wurden sogar in einigen Ausschüssen des Ausschusses verwiesen, als der nichtöffentliche Teil aufgerufen wurde.
Die Diskussion um die Seniorenrelevanz und den Ausschluss aus dem nichtöffentlichen Sitzungsteil ist neu. Seit dem Bestehen der Einrichtung „Seniorenbeirat“ im Jahre 1993 kam es niemals zu einer ähnlichen Vorgehensweise seitens der Verwaltung.
Da der Seniorenbeirat zum gegenwärtigen Zeitpunkt über die strittigen Punkte mit der Verwaltung keine Einigung erzielen konnte, hat er die Kommunalaufsicht des Landes Schleswig Holstein um eine zeitnahe Prüfung und eine Stellungnahme gebeten.

Das Anpacken

Hilfreich wäre allgemeine, ernstgemeinte Unterstützung – und eben nicht nur warme Worte und Schulterklopfen.
Viel wurde also im Rahmen der Möglichkeiten vom Seniorenbeirat bereits geleistet. Dennoch: Es wartet noch Vieles auf Erledigung.
Packen wir es an!

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