Die neue Handball-Saison beginnt. Am Donnerstag, 4. September, um 20 Uhr, bestreitet die SG Flensburg-Handewitt ihr erstes Heimspiel in der GP JOULE Arena. Der Gegner ist der TVB Stuttgart. Das Flensburg Journal beantwortet einige Fragen, die Handball-Fans vor dem ersten Anpfiff interessieren.

Der Saison-Start der SG: Dass muss man wissen
Eine Vorbereitung bis ins Detail

Wer sind die neuen Spieler der SG?

Von den 15 Profi-Plätzen wurde immerhin ein Drittel neu besetzt. Da Mads Mensah einen Vier-Jahres-Vertrag beim dänischen Erstligisten Skjern unterschrieb, konnte Marko Grgic eine Saison früher aus Eisenach in den hohen Norden wechseln. Der 21-jährige deutsche Nationalspieler ist allerdings eher im linken Rückraum anzusiedeln. So ist DHB-Kollege Luca Witzke, der für Jim Gottfridsson verpflichtet wurde, nominell der einzige Spielmacher. Der Norweger Kent Robin Tönnesen ist ein Linkshänder-Routinier, der den zuletzt arg geforderten Dänen Niclas Kirkelökke unterstützen soll. Die Neuzugänge vier und fünf wurden für die beiden Flügel verpflichtet. Während sich der Süddeutsche Patrick Volz, der eine Saison an den dänischen Erstligisten Sonderjyske ausgeliehen war, im Schatten von Weltklasse-Linksaußen Emil Jakobsen bewegen wird, gilt Domen Novak auf Rechtsaußen als die Nummer eins.

Was hat sich im Trainer-Team verändert?

Ales Pajovic ist seit Februar im Amt und schließt nun seine erste Vorbereitung bei der SG ab. Der Chefcoach hat einen neuen Assistenten. Statt Anders Eggert unterstützt ihn nun Simon Hennig auf der Bank und beim Training. Der 33-Jährige bringt viel Stallgeruch mit, da er keinen Vereins-, sondern nur Funktionswechsel kennt. So erklärt Simon Hennig seine Aufgaben: „Ich habe in der Video-Analyse, in der Trainingsplanung oder in der Nachbereitung von Spielen meinen Part, und beim Training begleite ich oft eine taktische Seite.“

Wie ist die Mannschaft der SG einzuschätzen?

In der letzten Saison wurde die SG von vielen Experten als der ganz große Favorit gehandelt. Der Start war zwar gut, dann waren aber andere Teams konstanter. Der Sieg in der European League versüßte die Bilanz. Dieser konnte aber nicht verbergen, dass ein fünfter Bundesliga-Platz nicht den eigenen Ansprüchen genügt. Die Qualifikation für die Champions League ist das große Ziel, aber auch in dieser Saison wird es wohl kaum mehr als zu Rang drei reichen. „Mit fünf neuen Spielern sollten wir uns bei den Zielen etwas zurückhalten“, sagt Ales Pajovic. „Die Mannschaft braucht Zeit.“ Für den SG-Coach ist der SC Magdeburg der Top-Favorit, gefolgt von den Füchsen Berlin.

Der Saison-Start der SG: Dass muss man wissen

Wie sieht der Spielplan der ersten Wochen aus?

Die Saison startet mit einer englischen Woche. Vor der Heimpremiere gegen Stuttgart muss die SG in Wetzlar (30. August) antreten, am Montag danach geht es zu GWD Minden. Auch das zweite Heimspiel ist eine Montagsangelegenheit. Am 15. September geht es um 19 Uhr gegen die TSV Hannover-Burg­dorf. Im Laufe des Septembers folgen zwei weitere Partien. Es geht zunächst zum Bergischen HC (21. September), dann kommt Frisch Auf Göppingen in den hohen Norden (28. September, 16.30 Uhr).

Der Saison-Start der SG: Dass muss man wissen

Wann beginnt die EHF European League?

Mitte Oktober betritt die SG die internationale Bühne. Der Dienstag ist der fixe Spieltag für die Mission „Titelverteidigung“. Für die Gruppenphase kennt die SG erst einen Gegner: Sie bekommt es erstmals mit dem rumänischen Vertreter AHC Potaissa Turda zu tun. Mehr Klarheit besteht erst nach dem Ende der in diesen Tagen stattfindenden Qualifikation. Zum ersten Heimspiel am 14. Oktober empfängt die SG entweder die Dänen von Mors-Thy oder die Franzosen aus St. Raphael. Die erste Auswärtstour geht eine Woche später entweder ins spanische Irun oder ins portugiesische Braga.

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Wann greift die SG in den DHB-Pokal ein?

Köln ist das Mekka der Handballer. Seit 2023 findet in der Domstadt nicht nur das Final Four der EHF Champions League statt, sondern auch das im DHB-Pokal. Bei den ersten beiden Auflagen war die SG dabei. Im Herbst nimmt sie einen neuen Anlauf. Die zweite Hauptrunde wird zwischen dem 30. September und dem 2. Oktober ausgetragen. Danach müssen die Nordlichter das Achtel- und das Viertelfinale überstehen, um sich für das Event am Rhein zu qualifizieren. Das Köln-Ticket wäre eine Art Weihnachtsgeschenk. Der Grund: Das Viertelfinale wird eine Woche vor Heiligabend angepfiffen.

Der Saison-Start der SG: Dass muss man wissen

Wird die „Hölle Nord“ wieder so oft ausverkauft sein?

6300 Zuschauer – bei 13 der 17 Heimspielen war die GP JOULE Arena ausverkauft. Die SG registrierte eine Auslastung von 99 Prozent. Das wird in dieser Saison nicht anders sein. Wer spontan mal Spitzenhandball in Flensburg erleben möchte, kann es bei der EHF European League versuchen. Die sechs Heimspiele der letzten Serie erreichten nur einen Schnitt von 3390 Besuchern. Die internationalen Begegnungen werden dienstags um 18.45 Uhr oder um 20.45 Uhr angepfiffen. Im Sommer gab es in der GP JOULE Arena ein paar Modernisierungsarbeiten. Bei den SG-Heimspielen werden einige neue Lichteffekte ins Auge fallen.

Text und Fotos: Jan Kirschner   

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