Wenn ein Mensch und seine Angehörigen in einer Pflegesituation Hilfe benötigen, stellen sich viele Fragen: Wer unterstützt mich im Alltag? Wie kann ich mein bisheriges Leben in vertrauter Atmosphäre weiterleben? Wo bekomme ich Hilfsmittel? Welche Anträge muss ich stellen? Bereits seit 15 Jahren bekommen Sie auf diese und andere Fragen im Pflegestützpunkt in der Stadt Flensburg eine Antwort. Hier werden Sie umfassend zu Themen wie Leben und Wohnen im Alter, Pflege und Betreuung informiert. Der Pflegestützpunkt vermittelt Kontakte zu Ehrenamtlichen oder Angehörigengruppen und hat ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Probleme.
Pflegestützpunkte sind wohnortnahe Anlaufstellen, die Menschen und ihre Angehörigen beraten, unterstützen und bei der Organisation der Pflege behilflich sind (z. B. Vermittlung von Pflegediensten, Haushaltshilfen und Einkaufsservice) um ein möglichst eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu fördern. Angesprochen fühlen sollen sich aber durchaus auch alle diejenigen, die aktuell keine Hilfe benötigen. Sich rechtzeitig informieren und in gesunden Tagen Entscheidungen für den „Ernstfall“ treffen – sich also frühzeitig damit auseinandersetzen, welche Hilfen man haben möchte und bekommen kann – ist eine Zielsetzung, die mit dem Pflegestützpunkt verfolgt wird.
Ebenso wichtig ist es, für den Notfall vorzusorgen. Unerwünschte plötzlich auftretende Situationen, wie Unfall oder schwere Erkrankungen, können dazu führen, dass ein Angehöriger oder enger Vertrauter Zugriff auf relevante Informationen und Dokumente benötigt. Gibt es eine Betreuungsverfügung? Wer soll im Notfall informiert werden? Was ist im Todesfall zu beachten? Diese und weitere Informationen können mithilfe der Notfallmappe gebündelt werden und somit Angehörigen bei Eintritt eines Notfalls helfen, im Sinne der betroffenen Person zu handeln. Neben persönlichen Daten, wie Angaben zu nahestehenden Personen, digitalen Passwörtern können auch Informationen zu Finanzgeschäften, Eigentum, Versicherungen und vieles mehr in der Notfallmappe festgehalten werden. Zudem können Informationen zu Vollmachten und Verfügungen hinterlegt werden. Jeder kann die Notfallmappe nach eigenen Wünschen gestalten, also individuell ergänzen und durch persönliche Notizen und Anlagen erweitern.
Die Notfallmappe wurde im Jahr 2018 im Rahmen des Projektes „Selbstbestimmt im Alter! – Vorsorgeunterstützung im Team“ durch die Fachstelle für Pflege und Kultur 50+ gemeinsam mit dem Seniorenbeirat erarbeitet, in Anlehnung an die Notfallmappe der berufundfamilie Service GmbH. Unterstützt wurde das Projekt durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e. V. und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Notfallmappe ist kostenfrei erhältlich im Pflegestützpunkt (Telefon: 0461-852002). Unter www.flensburg.de steht die Notfallmappe auch zum Download bereit.
Der Pflegestützpunkt in der Stadt Flensburg unterstützt in einem gemeinsamen Projekt mit der Berufsfeuerwehr der Stadt Flensburg bei der Verbreitung der Notfalldosen, die im Notfall vom Rettungspersonal gut zu finden sind: Bei einem Rettungseinsatz ist man häufig aufgeregt und es fallen einem spontan elementare Angaben nicht ein… Wer sagt Bescheid, wenn es in einem Notfall um wichtige Informationen, wie z. B. Medikamente, Angehörige, Patientenverfügung, etc. geht? Die Lösung steht im Kühlschrank! Einfach den innenliegenden Zettel der grünen Notfalldose ausfüllen und mitsamt der Dose in der Kühlschranktür platzieren, Aufkleber von außen an den Kühlschrank und von innen an die Eingangstür – dann findet das Rettungspersonal problemlos alle wichtigen Informationen über Sie. Weitere Informationen unter www.notfalldose.de.
Im Pflegestützpunkt erhalten Sie individuelle, unabhängige und kostenfreie Beratung. Kommen Sie gern in die offene Sprechstunde oder rufen Sie im Pflegestützpunkt an. Bei Bedarf erfolgt die Beratung auch bei Ihnen zu Hause.
Pflegestützpunkt im Rathaus
Fachstelle für Pflege und Kultur 50+
Rathausplatz 1
24937 Flensburg
Tel. 0461-852002
Öffnungszeiten:
Montag, Donnerstag, Freitag: 8.30 Uhr – 12 Uhr
Donnerstag: 14 Uhr – 17.30 Uhr
und nach Vereinbarung
Stadt Flensburg