Kiel, 16. September 2020 – Gute Nachrichten für alle, die einen Zahnersatz benötigen: ab Oktober 2020 bekommen gesetzlich Versicherte zehn Prozent mehr Festzuschuss zu ihrem notwendigen Zahnersatz. Damit steigt der Anteil der Kostenübernahme von bisher 50 auf 60 Prozent. „Der erhöhte Zuschuss wird die Versicherten spürbar entlasten. Wer über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung durchführen ließ, erhöht seinen Zuschuss sogar auf 75 Prozent“, sagt Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der BARMER in Schleswig-Holstein. „Mit der BARMER-App können Versicherte sich an die Vorsorgetermine erinnern lassen. In der App gibt es auch ein digitales Zahnbonusheft, so dass ein Abstempeln im Bonusheft nicht mehr nötig ist. Außerdem wird die Höhe des bereits erreichten Zahnbonus, also 60, 70 oder 75 Prozent, in der App angezeigt“, ergänzt Hillebrandt.
Ausgaben für Zahnersatz unter Bundesdurchschnitt
Insgesamt haben 8,4 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner im Jahr 2018 einen Zahnersatz anfertigen lassen. Nur in Berlin (8,7 Prozent) und Hamburg (8,9 Prozent) haben mehr Menschen Zahnersatz bekommen. Trotz hoher Inanspruchnahme lagen die Kosten in Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 1.447 Euro deutlich unter den bundesdurchschnittlichen Kosten von 1.518 Euro. Im Bundesvergleich lagen die Ausgaben in Bayern mit 1.668 Euro am höchsten; Sachsen hatte mit 1.229 Euro den niedrigster Wert. Zwischen Nord- und Ostsee lag der Kassenanteil pro Versorgung bei rund 634 Euro. Die Versicherten mussten im Schnitt 813 Euro zu ihrem Zahnersatz zuzahlen. „Ein positiver Trend ist bei der zahnärztlichen Prophylaxe älterer Versicherter zu beobachten. Wir freuen uns, das mehr als jeder Zweite in der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen die entsprechenden Vorsorgeangebote nutzt“, sagt Hillebrandt und verweist auf Analysen seiner Kasse.
Schleswig-Holsteiner oft beim Zahnarzt
Aus diesen Zahlen geht ebenfalls hervor, dass 71,4 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner im Jahr 2018 einen Zahnarzt aufsuchten. Nur in den neuen Bundesländern sowie in Baden-Württemberg und in Bayern suchten mehr Menschen den Zahnarzt auf. Regelmäßige Kontrolle zahlt sich offenbar aus, denn In Schleswig-Holstein erhielten im Jahr 2018 mit 25,9 Prozent unterdurchschnittlich wenig Zahnarztbesucher mindestens eine Füllung – bundesweit waren es 26,5 Prozent.
Text: Pressemitteilung der Landesvertretung Schleswig-Holstein
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