Wenn es um unsere Haare geht, sind wir Frauen zugegebenermaßen etwas eigen. Denn kaum etwas kratzt mehr am eigenen Selbstbewusstsein, als wenn der Besuch beim Frisör völlig nach hinten losgeht oder das mühevolle Styling vor dem Spiegel zum Desaster wird. Umgekehrt sorgen schön fallende Haare jedoch dafür, sich rundum wohl im eigenen Körper zu fühlen und das auch auszustrahlen.
Ein neuer Look kann daher Wunder fürs eigene Ego wirken. Dazu bedarf es übrigens nicht erst einer Trennung oder eines kompletten Neuanfangs im Leben, auch wenn solche einschneidenden Ereignisse nicht selten von dem Wunsch nach einer entsprechend mutigen Typveränderung begleitet werden. Auch im Alltag sorgt eine optische Haarveränderung dafür, wieder mit neuem Schwung durchzustarten und sich gerne anzuschauen. Ob man dabei einen ausgefallenen Schnitt wählt, dem angesagten Trend Balayage blond & braun folgt oder mit Haarverlängerungen arbeitet, ist natürlich Geschmackssache. Wir zeigen hier, welche Optionen man nutzen kann, um die Wunschfrisur Realität werden zu lassen und worauf man beim anschließenden Styling achten sollte.
Wie man für sich die passende Frisur findet
Schlägt man die Modemagazine auf, findet man dort selbstverständlich jede Menge Inspiration für neue Looks. Allerdings sollte klar sein, dass nicht jedem Gesicht und jedem Typ Frau gleichermaßen jede Art von Frisur steht. Auch gibt die eigene Haarstruktur vor, welche Schnitte jeweils sinnvoll sind oder nicht. Während es der einen darum geht, ihre Naturkrause zu bändigen, versucht die andere, mehr Volumen in ihr feines Haar zu bringen.
Mit praktischen Apps kann man heutzutage ganz einfach verschiedene Looks an sich testen, indem man sein Foto hochlädt und hinter verschiedene Frisurenmodelle legt. Dennoch sollte bei der Entscheidung auch die fachliche Meinung von Frisör*innen eingebunden werden.
Die Profis kennen sich mit den unterschiedlichen Herausforderungen aus und können individuell beraten, was Länge und Farbe angeht. Auch bezüglich des späteren Stylings ist ihre Erfahrung unverzichtbar. Wer morgens im Bad nur wenig Zeit mitbringt, muss das natürlich kommunizieren, damit es schon beim Schnitt berücksichtigt werden kann.
Auch mit Extensions und Co. kennen sich die Experten bestens aus und bieten einem das Passende an. Geht es zum Beispiel darum, frischer und jugendlicher oder stattdessen vielmehr weiblicher zu wirken? Soll der blasse Hautton abgemildert oder eine hohe Stirn versteckt werden? Die Anforderungen und Gegebenheiten sind individuell total unterschiedlich und müssen entsprechend einfließen.
Wie hierbei kreativ nachgeholfen werden kann
Die heutigen Möglichkeiten, mit Farbe, Strähnen und allerlei darauf beruhenden Looks wie beispielsweise Scandinavian Hairlines oder Ombré zu arbeiten, sind fast grenzenlos. Doch auch darüber hinaus lassen sich viele Wünsche umsetzen. Träumt eine Frau von längerem, vollerem Haar oder aber von Locken, die ihr nicht von Natur aus mitgegeben wurden, lässt sich all das mittlerweile problemlos umsetzen.
Haarverlängerung und -verdichtung
Extensions in unterschiedlichen Formen sind weiterhin sehr beliebt, um in kurzer Zeit das gewünschte Resultat an Fülle oder Gesamtlänge herbeizuzaubern. Dabei werden sie immer unter dem eigenen Haar angebracht und zumeist in einer stimmigen Farbe ausgesucht, um die Übergänge optisch verschwinden zu lassen. Man unterscheidet Extensions nach der Art, wie diese konkret fixiert werden.
Die mit einer Tragedauer von bis zu sechs Monaten deutlich haltbarste Variante stellen Bondings dar, die jedoch auch preislich anders ins Gewicht fallen. Die einzelnen Strähnen schließen mit einer Keratinkante ab, die per Wärmezange oder Ultraschall am eigenen Haar befestigt wird.
Wer sich eine lange Mähne zulegen möchte, benötigt in der Regel rund 120 bis 200 solcher Bondings. Der große Vorteil hierbei ist, dass dieser Look wirklich alles mitmacht und man auch beim Sport, Tanzen oder Schwimmen keine Sorge haben muss, einzelne Strähnen zu verlieren.
Eine weitere Variante sind wiederverwendbare Tape Extensions, die am flachen Verbindungsstück zwischen Echthaarsträhnen festgeklebt werden und bis zu drei Monate lang überdauern. Da sie breiter sind und somit mehr Volumen erzeugen, reichen hier je nach Kopf etwa 40 bis 60 Tapes aus.
Wer noch unsicher ist, ob ihr der Look wirklich gefällt, kann auch erst einmal mit Clip-Extensions experimentieren, die sich kinderleicht selbst verwenden lassen. Sie eignen sich zudem gut für voluminöse Hochsteckfrisuren und erzeugen keinen Haarbruch oder ähnliche Schäden.
Oberkopfhaarteile
Frauen, die unter ihrem extrem dünnen oder lichter werdenden Haar leiden, können sich wunderbar mit Oberkopfhaarteilen aus Echthaar behelfen. Wie bei Extensions auch, wird ein natürliches Aussehen erzeugt, indem der Haarton genau getroffen wird und externes sowie eigenes Haar somit nahtlos ineinander übergehen.
Allerdings bringt man die Haarteile, die auch als Hair Topper bezeichnet werden, mithilfe von innenliegenden Clips auf dem eigenen Haar an und nicht darunter. Es handelt sich somit um eine Teilperücke, die sich je nach Bedarf einsetzen lässt.
Dauerwelle
Seit Herbst 2023 ist die Dauerwelle zurück auf unseren Laufstegen und bietet uns trendige Frisur-Optionen zum Nachmachen an. Konzentrierte man sich in den 80er-Jahren beim Thema Dauerwelle in erster Linie auf kleine Minipli, so ist heute glücklicherweise mehr Vielfalt geboten: Ob große Locken, weiche Wellen oder lässige Beach-Waves – abhängig von der Größe und Form der genutzten Wickler ist eine sehr große Bandbreite denkbar.
Die permanente Lockung entsteht infolge einer chemischen Behandlung, bei der mithilfe von verschiedenen Fixierflüssigkeiten die Haarstruktur aufgebrochen und anschließend wieder neu verschlossen wird. Man unterscheidet alkalische Dauerwellen, die intensiver sind und sich für dickes, kräftiges Haar anbieten, von den sanfteren sauren Dauerwellen, die für feines Haar absolut ausreichen.
In beiden Fällen sollte das Haar mindestens zehn Zentimeter Länge aufweisen, damit die Anwendung gut funktioniert. Auch wenn die Methoden inzwischen deutlich fortschrittlicher und damit schonender sind, geht die Behandlung natürlich nicht spurlos am Haar vorüber, sondern strapaziert dieses. Insofern sollte man eine Dauerwelle nicht allzu häufig wiederholen.
Was es noch zu berücksichtigen gilt
Ob man nun auf eines der genannten Hilfsmittel zurückgreift oder nicht, braucht es häufig noch weitere Stylingprodukte wie Schaumfestiger oder Spray, um das Haar in Form zu bringen. Idealerweise verwendet man hierbei möglichst wenig Chemie und setzt auf namhafte Hersteller.
Zudem empfiehlt es sich, das Haar regelmäßig und sorgfältig zu pflegen, um es langfristig gesund zu erhalten. Das kann mithilfe von Öl zum Einkneten oder reichhaltigen Haarkuren geschehen. Spezielles Hitzeschutzspray verhindert zu starkes Austrocknen beim Benutzen von Föhn, Lockenstab oder Glätteisen.
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