Jetzt ist es bald wieder soweit: Flensburgs 113-jähriges Wahrzeichen, der Salondampfer „ALEXANDRA“, durchpflügt wieder das Wasser der Flensburger Förde, gleichzeitig ist auch weithin ihr unverwechselbares „Tuuuut“ zu hören. Bestens gepflegt in Lack und Farbe, möchten das Traditions-Schiff und die ehrenamtliche Crew seinen Gästen und den zahlreichen „Sehleuten“ an Land die Schönheit unserer Gegend und die alte Technik an Bord präsentieren.
Doch bevor es bald wieder soweit ist, hat sich unter Planen und Abdeckungen schon viel getan an Bord der „Alex“.
Günter Herrmann fährt nun schon seit 22 Jahren als Kapitän auf dem Dampfer. Da heißt es schon mal: Das weiße Hemd gegen den Blaumann zu tauschen, denn die Kohle für den Kessel muss von der Pier per Schubkarre in die Bunker des Schiffs gebracht werden.
Das ist stets ein Manöver für alle an Bord, schließlich sind es 2 x 8 Tonnen, die bewegt werden wollen! Über den Winter hat das Maschinenpersonal die nötigen Wartungs-, Pflege- und Reparaturarbeiten vorgenommen, das Deckspersonal hat gemalt und lackiert und viele Arbeiten geleistet, die man als Außenstehender nicht gleich sieht! Dann musste zu guter Letzt die Winterplane abgetakelt werden und das Schiff wieder mit nautischem Gerät und den nötigen Rettungsbooten ausgerüstet werden.
Die Restaurationskräfte haben den Winterstaub aus den Schränken gewischt, „Pütt un Pann“ abgewaschen und wieder eingeräumt, denn: … erst dann kann das Schiff endlich wieder in Fahrt gehen.
Das heißt im Klartext:
• Die Heizer machen 12 Stunden vor dem Ablegen das Feuer an, damit die 13 Tonnen Wasser ganz langsam von 60 auf 180° C erwärmt werden.
• Das Decks- und Restaurationspersonal rüstet 4 Stunden vorher das Schiff mit frischen Getränken, Würstchen und Kuchen zum Wohle der Gäste aus.
• Der Rudergänger und die Kapitäne/innen machen die Brücke seeklar.
„Jeder ist in jeder Situation wichtig an Bord. Jeder bringt das, was er kann und mag, für den Erhalt und den Betrieb unserer „alten Dame“ ein. Das tun wir gerne und es bringt uns viel Spaß“, berichtet der Kapitän mit leuchtenden Augen und Vorfreude im Blick.
Doch er weiß auch: „Wir haben wie unser ganzes Land auch auf See und hier an Bord den sogenannten „Fachkräftemangel“. Liebe Leserinnen und Leser des Flensburg Journals: Vielleicht habt auch ihr mal Lust in unsere Gemeinschaft hineinzuschnuppern. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Sobald die Tür zur „Alex“ offen ist, ist einer an Bord. Guckt einfach mal rein oder informiert euch auf unserer Homepage unter www.dampfer-alexandra.de. Dort findet ihr auch unseren Fahrplan und unser Spendenkonto, denn jede Spende hält uns über Wasser. Wir freuen uns euch auf einer sonntäglichen Fahrt an Bord zu begrüßen.“
Im Namen der Crew Günter Herrmann