Schleswig-Holsteins Geschichte(n) auf der Spur: An den Küsten von Nord- und Ostsee haben sich in den vergangenen Jahrhunderten Herzöge, Grafen, Fürsten und ab und zu auch Könige in prachtvoller Architektur verewigt. In einigen Anwesen spielten sich wichtige historische Ereignisse für die Region und darüber hinaus ab. Viele der märchenhaften Anwesen öffnen heute ihre Pforten für Besucherinnen, die in das herrschaftliche Leben von damals eintauchen möchten.
NORDSEE
Sagenhaftes Herrenhaus Hoyerswort auf Eiderstedt
Südlich des Dorfensembles von Oldenswort befindet sich das einzige Herrenhaus der Landschaft Eiderstedt: Hoyerswort. Interessierte können hier neben Museum, Ausstellung, Café, Brasserie und Töpferei auch Veranstaltungen besuchen. Die Anlage mit dem Gutshaus im Renaissance-Stil, Haubarg und doppeltem Wassergraben wurde im 16. Jahrhundert erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Um das Schloss Hoyerswort ranken sich zahlreiche Geschichten und Sagen, die Besucher vor Ort bei einer kostümierten Führung erfahren können.
Tugend und Laster im Schloss vor Husum
Das Schloss vor Husum ist das einzige Schloss an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste. Im Gebäude finden Besucherinnen ein Museum mit Dachgalerie und das Pole-Poppenspieler-Museum. In den Außenanlagen können Interessierte im Schlosspark und Herzoginnengarten flanieren. Im Schloss vor Husum kann die Gewandführung „Zwischen Tugend und Laster“ gebucht werden. Eine in barocke Gewänder gehüllte Dame präsentiert den Widerspruch des Lebens im Barock auf amüsante Art und Weise und führt dabei die Gäste durch die geschichtsträchtigen Räume.
Stadthaus der Augusta in Husum
Herzogin Augusta, Prinzessin von Dänemark und Witwe des Herzogs Johann Adolf von Schleswig-Holstein, kaufte das historische Stadthaus in Husum 1624. Heute befindet sich dort das denkmalgeschützte Wohn- und Geschäftshaus Markt 1. Im 2. Obergeschoss wird die Ausstellung „Einblicke in die Stadtgeschichte“ präsentiert, die unter anderem alte Aufnahmen Husums, skurrile Geschichten und kulturelle Highlights zeigt. Der Eintritt in das private Museum ist frei.
Ungekrönter König von Westerland-Föhr
Im reetgedeckten Haus Nr. 27 im Friesendorf Süderende lebte einst Christian Diederich Roeloffs (1801-1885), der als „ungekrönter König von Westerland-Föhr“ bekannt war. Der erfolgreiche Kaufmann genoss hohes Ansehen unter den Insulanern und in der gesamten Region. Vom dänischen König Christian VIII. wurde er für sein Engagement für die Insel und ihre Bewohner mit dem Dannebrogorden ausgezeichnet. Wer die friesische Sprache und Kultur auf Föhr hautnah erleben möchte, sollte Süderende besuchen.
OSTSEE
Märchenhaft in der Probstei: Schloss Hagen
Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Herrenhaus Schloss Hagen mit Landschaftspark mutet an wie aus einem Märchen. Der Bau des Herrenhauses war 1649 abgeschlossen. Schloss Hagen fällt damit in die frühe Epoche des Barock. Das Anwesen öffnet seine Pforten für kulturelle Veranstaltungen, private Feiern und standesamtliche Hochzeiten. Ebenso findet zu jeder Jahreszeit vor und im Herrenhaus ein saisonaler Markt statt.
Kostbarer Reliquienschatz im Kloster Cismar
Das Kloster Cismar ist eine mittelalterliche Abtei in Ostholstein, die allein durch ihre einzigartige historische Atmosphäre beeindruckt. Die Abtei ist eines der bedeutendsten Bauwerke lübischer Frühgotik mit einem der ältesten erhaltenen Flügelaltäre der Welt. Der um 1315 von einer Werkstatt aus Lübeck geschaffene Altar diente im Mittelalter zur Präsentation des kostbaren klösterlichen Reliquienschatzes. Seit 1999 gehört das Kloster zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Neben der Möglichkeit, das Kloster Cismar zu besichtigen, finden wechselnde Ausstellungen und Klosterfeste für Besucher statt. Um das Kloster herum gibt es Wanderwege.
Direkt an der Trave: Küselsches Palais
Hieronymus Küsel, damals Lübecks reichster Bürger, ließ sich 1756 ein herrschaftliches Palais als Sommerresidenz bauen: das Küselsche Palais, das auch unter dem Namen Schlösschen Bellevue bekannt ist. Das Anwesen umfasste neben dem Schloss und zwei Torhäuschen auch eine Parkanlage mit Zugang zur Trave, wo Küsels Gäste per Boot aus der Stadt anreisen konnten. Heute ist das Palais ein Privathotel.
Rokokosaal im Palais Rantzau
In der Nähe des Lübecker Doms fällt das verspielte Palais Rantzau mit seiner Alleinstellung in der sonst dicht bebauten Altstadt direkt auf. Das neugotische Stadtpalais hat noch seinen Kern aus dem 13. Jahrhundert und ist die letzte von ursprünglich 13 Domkurien. Graf Kuno zu Rantzau-Breitenburg baute das Palais 1858 zu dem heutigen romantisierten neugotischen Stadtpalais um. Heute ist es in Stadtbesitz und wird von der Verwaltung genutzt. Ein besonderes Highlight ist der 1766 von dem Metz Johann Nepomuk erschaffene Rokokosaal mit Motiven aus der Astronomie, Musik und Baukunst.
Schloss Glücksburg
Ursprünglich befand sich auf dem Gebiet des heutigen Schlossteiches von Schloss Glücksburg eine Klosteranlage, die Zisterziensermönche 1209 errichtet hatten. Im Zuge der Reformation zerfiel diese zunehmend und 1582 kam sie in den Besitz von Johann dem Jüngeren, Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg. Dieser begann sogleich das Schloss Glücksburg errichten zu lassen. Es zählt zu den Hauptwerken der Renaissancebaukunst. Neben einem Museum gibt es zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Führungen.
Kieler Schloss
Die Existenz des Kieler Schlosses geht auf die Stadtgründung der Schauenburger Grafen in den 1230er Jahren zurück. Es Vergangenheit bereits Nebenresidenz des Herzogtums Gottorf, Gründungssitz der Christian-Albrechts-Universität, Lazarett für Soldaten und Teil der Landesbibliothek. Große Teile des Schlosses wurden im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört und durch einen Neubau ersetzt. Der Konzertsaal des Kieler Schlosses wird bis Ende 2024 saniert. Bis zu diesem Zeitpunkt ruht der Veranstaltungs- und Gastronomiebetrieb.
Warleberger Hof
Das Stadtmuseum Warleberger Hof befindet sich in dem letzten erhaltenen Adelspalais der Landeshauptstadt Kiel. Hier kann in die Stadtgeschichte eingetaucht und Spannendes über Kiel und Kunst entdeckt werden, denn die Exponate und Ausstellungen sind für alle kostenfrei zugänglich. Zudem werden wöchentlich öffentliche Führungen angeboten.
Pressemitteilung Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein
Foto: ©Beate Zoellner