Wandern hat durch die Corona-Pandemie viele Fans gewonnen. Doch Regenschauer, Wespenstiche, Blasen an den Füßen oder Sonnenbrand können schnell zu kritischen Situationen führen. Das Infocenter der R+V Versicherung rät deshalb, ein Notfall-Set einzupacken – auch bei kurzen Touren.

Ob Tagesausflug oder mehrtägige Tour: Beim Wandern möchte niemand zu viel Ballast schleppen. Doch was muss unbedingt mit, wenn es zu Fuß ins Grüne geht? „Gut beraten ist, wer sich auf verschiedene Szenarien vorbereitet“, sagt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. „Die Packliste hängt vor allem von der Länge und Schwierigkeit der Route sowie dem Wetter ab. Ein Notfall-Set sollte jedoch immer dabei sein.“

Dieses Notfall-Set sollte jeder an den eigenen Bedarf anpassen. Besonders wichtig ist das bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Allergien. Auch wer empfindlich auf Insektenstiche reagiert, sollte entsprechende Medikamente einpacken. „Im Notfall müssen Wanderer schnell reagieren können. Denn während der Tour kann es einige Zeit dauern, bis fremde Hilfe kommt“, erklärt Friederike Kaiser. „Grundsätzlich gehört auch eine Zeckenzange ins Gepäck, wenn die Wanderung in FSME-Risikogebiete geht.“ Zudem gehören diese Dinge laut Kaiser ins Set: Einmalhandschuhe, Pflaster, Tücher, Verbandszeug und Tape, eine Schere, eine Pinzette, Wunddesinfektionsmittel, Schmerzmittel, ein Dreiecktuch, eine Rettungsfolie und eine Signalpfeife.

Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit einpacken

Das wichtigste für eine Wanderung ist ausreichend Flüssigkeit, am besten stilles Wasser. Die Faustregel hierbei: Für eine Ganztagestour sollten es bis zu zwei Liter pro Person sein, bei heißen Temperaturen sogar ein Liter mehr. „Um zwischendurch Energie aufzutanken, sind zudem regelmäßige Snackpausen das beste Mittel. Denn sie halten den Blutzuckerspiegel stabil“, so R+V-Expertin Kaiser. Dazu eignet sich alles, was nicht schwer verdaulich ist, etwa Müsliriegel, Trockenfürchte, Obst, belegte Brote und Salate.

Zudem ist ein Sonnenschutz zu fast jeder Jahreszeit unverzichtbar. „Was viele oft vergessen: Gerade im Hochsommer kann die Sonnenstrahlung auch bei bewölktem Wetter die Haut stark schädigen. Besonders in Höhenlagen ist die UV-Belastung hoch“, erklärt Friederike Kaiser. „Da reicht es dann auch nicht aus, sich nur vor dem Start einzucremen. Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille gehören immer ins Gepäck.“ Da das Wetter gerade in den Bergen schnell umschlagen kann, sollte auch eine Regenjacke mit. Diese schützt bei trockenem Wetter zudem vor Wind.

Orientierung behalten

Damit Wanderinnen und Wanderer die Orientierung behalten, sind Karten, ein Kompass, ein aufgeladenes Mobiltelefon und eine Stirnlampe sinnvolle Helfer. „Diese sind besonders in unbekannten Gebieten wichtig. Sonst besteht die Gefahr, dass Wanderinnen und Wanderer die Strecke unterschätzen oder sich bei einbrechender Dunkelheit verlaufen“, sagt Kaiser.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:

  • Europaweit gilt die 112 als Notrufnummer. Polizei, Rettungsdient und Feuerwehr sind über diese Nummer von jedem Mobilfunk- und Festnetztelefon kostenlos erreichbar.
  • Die Stärke der UV-Strahlung nimmt pro 1.000 Höhenmeter etwa um zehn bis zwölf Prozent zu. Liegt in den Bergen Schnee, erhöht sich die Intensität der UV-Strahlen noch einmal. Schnee kann 50 bis 80 Prozent der Strahlen reflektieren.
  • Schon beim Wandern mit normaler Intensität ohne Gepäck verbrauchen Frauen und Männer in einer Stunde mehr als 200 Kalorien. Entsprechend sollte die Energiereserve aufgefüllt werden.
  • Gut gepackt: Nach unten kommt alles, was man selten braucht, ebenso wie leichtes Gepäck wie das Notfall-Paket. Schwere Dinge gehören nah an den Körper.

Pressemitteilung R+V Infocenter
Bild: Envato.com

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