Es gibt kaum eine schönere Art den echten Norden zu entdecken als mit dem Fahrrad. Neben ausgezeichneten Radfernwegen bietet Schleswig-Holstein zahlreiche Routen für Tagesausflügler mit Stopps an Sehenswürdigkeiten, die jeder Radler mal gesehen haben muss. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein stellt hier eine Auswahl an kürzeren Strecken (bis 40 Kilometer) vor, die für jedes Fitnesslevel geeignet sind und Fahrradbegeisterte an Nordsee, Ostsee und im Binnenland durch die wunderschöne Landschaft lotsen.

NORDSEE

Mit dem Rad auf die Hallig

Ausgangspunkt der Route durch die Köge in Nordfriesland ist das Amsinck-Haus – ein multimediales und interaktives Infozentrum der Region. In moderner Form wird hier alles Wissenswerte zur Geschichte, Natur und Kultur dieses einzigartigen Landstriches dargestellt. Die 14 Kilometer lange Strecke führt durch die Küstenschutz- sowie Deichbaugeschichte und durch den architektonisch besonders gestalteten Sönke-Nissen-Koog. Die Weiten der Marschlandschaft lassen dabei die Spuren mächtiger Sturmfluten erahnen. Am Ende der Route führt der Weg auf die Hamburger Hallig. Die einzige Hallig, die vom Festland mit dem Fahrrad angefahren werden kann. Vor Ort bieten sich vielfältige Möglichkeiten für einen perfekten Ausklang dieser Fahrradtour an: eine erfrischende Abkühlung in der Nordsee oder bei Ebbe eine Wattwanderung. Der gemütliche »Hallig-Krog« lädt zu regionalen Spezialitäten ein.

Nordfriesische Geschichte auf der Wiedingharder Route

Ausgangspunkt der abwechslungsreichen, 29 Kilometer langen Rundtour, Wiedingharder Route ist Klanxbüll, wo die Erlebnisausstellung im Informationszentrum Wiedingharde Einblicke in das Leben hinter dem Deich und im Wattenmeer gibt. Die Route führt vom ältesten Stück Marschland, das die Nordfriesen der Nordsee abgerungen haben, bis zur letzten Wirkungsstätte Emil Noldes: Die Warft Seebüll. Dort befindet sich heute das Nolde Museum mit einer Kunst-Ausstellung, dem historischen Nolde-Haus, einem farbenprächtigen Blumengarten sowie einer Gastronomie mit kreativ frischer Küche. Weiter auf der Route geht es entlang des Gotteskoogsees: Eine Pause für Ruhesuchende ist ein Muss. Auf den Naturpfaden erhalten Besucher die perfekte Möglichkeit der Natur noch näher zu sein, bevor die Route wieder zum Ausgangspunkt nach Klanxbüll führt.

Rein in die Pedale, fertig und los auf der Halbinsel Eiderstedt

Die landschaftliche Schönheit der Halbinsel Eiderstedt lässt sich ideal auf einer Radtour genießen. Vom – für seinen Sandstand und markanten Pfahlbauten – berühmten Ort St. Peter-Ording geht es am Deich entlang bis zum Wahrzeichen der Nordseeküste: dem Westerhever Leuchtturm. Neben herrlichen Ausblicken über das Wattenmeer können auch das weitläufige Dorf Westerhever oder das idyllische Dorf Tating auf diesem ca. 30 Kilometer langen Fahrradausflug erkundet werden. Gemütliche Cafés wie das Schweizer Haus, direkt am Hochdorfer Garten in Tating, oder friesische Gastfreundschaft im Kirchspielkrug Westerhever dürfen dabei nicht fehlen. Wer nach einer etwas entspannteren Route sucht, unternimmt die 15 Kilometer lange Deich- und Ortstour durch St. Peter-Ording. Die angenehme Rundtour beginnt an der Strandpromenade. Die Route führt vorbei an Salzwiesen, dem Böhler Leuchtturm und reetgedeckten Häusern mit einladenden Cafés, bevor es entlang des Deichs zurück zum Ausgangspunkt geht. Zudem bietet sich die Möglichkeit, mit dem Fahrrad einen Abstecher zum weitläufigen Sandstrand zu machen.

Sylts schönste Seiten

Die faszinierende Sylter Naturlandschaft lässt sich dank des fast 200 Kilometer umfassenden Wegenetzes am besten mit dem Fahrrad erkunden. Auch eine in Westerland beginnende Rundtour mit knapp 18 Kilometern führt rund um das artenreiche Vogelschutzgebiet Rantum-Becken und zurück. Unterwegs laden die Sylter Kaffeerösterei und der Hafenkiosk24 zu einer Verschnaufpause ein. Wem unterwegs die Puste ausgeht, braucht sich keine Sorgen machen: Spezielle Vorrichtungen am Heck der Sylter Linienbusse ermöglichen den Transport von Fahrrädern.

Rund um die Insel radeln auf Amrum

Direkt am Anleger an Amrums Südspitze finden Gäste auf Schautafeln die schönsten Inselrouten: Auf der Nordseeinsel kann von Süd nach Nord und vom Wald zum Watt alles mit dem Rad erkundet werden. Auf einer Strecke von nur 14 Kilometern sind bereits der rot-weiß-gestreifte Leuchtturm, der schier endlose Kniepsand, das Inselmuseum und der Seezeichenhafen zu entdecken. Die 20-Kilometer-Route hingegen führt durch alle Dörfer einmal längs über die Insel. Geradelt wird auf alten Wirtschaftswegen und idyllischen Waldpfaden. Viele Einkehrmöglichkeiten liegen direkt am Weg und für jede Route gibt es genaue Beschreibungen mit Infos zur Strecke und wo schöne Abstecher fußläufig erreichbar sind. Wer ohne Rad kommt, findet in fast jedem Inseldorf einen Verleih, der neben Straßen- auch E-Bikes, Helme, Hundekörbe und Kinderanhänger parat hat.

Föhr mit dem Fahrrad erkunden

Die Föhrer Eilun Tour lädt zur Entdeckungsreise auf 42 Kilometern rund um die Insel ein. Von der Inselhauptstadt Wyk geht es nach Nieblum, wo ein Besuch der größten mittelalterlichen Kirche der Insel Pflicht ist: Der reich verzierte Friesendom ist ein Highlight dieser Tour. Entlang von Salzwiesen wird durchs Naturschutzgebiet geradelt – ein einzigartiger Lebensraum vieler Zugvögel. Von Utersum bis Dunsum kommt die Route dann dem Wasser ganz nah mit Ausblick über das Weltnaturerbe Wattenmeer bis nach Amrum und Sylt. Die nächsten zwei Etappenziele führen durch die Friesendörfer Süderende und Oldsum. In Süderende wird ein Abstecher zur 800 Jahre alten St.-Laurentii-Kirche mit den sprechenden Grabsteinen reich belohnt. Wer sein eigenes Fahrrad nicht mitnehmen möchte, kann sich bequem vor Ort eins an den über 15 Verleihstationen ausleihen. Erste Hilfe für Fahrräder gibt es bei insgesamt zwölf Radservicestationen, verteilt auf der ganzen Insel.

Von der Hafenstadt ans Wattenmeer – Husumer Meeresroute

Ein Ausflug zur rund 20 Kilometer langen „Meeresroute“ verbindet einen Besuch der Nordsee-Stadt Husum mit einer Tour entlang des UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. Die gemütlich-maritime Route startet und endet im Husumer Hafen. Sie bietet sehenswerte Abstecher bei frischer Nordseeluft und weitem Blick aufs Wasser oder Watt: Der Husumer Stadtteil Schobüll ist der einzige deichfreie Abschnitt der Nordsee-Festlandsküste Schleswig-Holsteins. Ein Foto-Stopp auf der Seebrücke sollte unbedingt eingeplant werden. Im Husumer Hafen wartet ein stärkendes Frühstück oder ein belohnendes Abendessen auf Aktive. Cafés und Restaurants laden zu einem gemütlichen Auftakt oder Ausklang des Tages mit Blick auf den Gezeitenhafen ein. Weitere Routen-Vorschläge und Informationen rund ums Radfahren in der Husumer Bucht sind unter https://www.husum-tourismus.de/radfahren abrufbar.

Unterwegs vor den Toren Büsums

Die Fahrradtour „Vor den Toren Büsums“ ist rund 17 Kilometer lang und hält einige Highlights der Nordseeküste bereit. Lohnenswert ist ein Besuch bei der Schäferei Rolfs mit Bauernhofcafé in Büsumer Deichhausen. In Stinteck am Gerhard-Dreeßen Hus lädt der weitläufige Grünstrand zu einer entspannten Pause oder auch zum Baden ein. Wer gerne etwas länger unterwegs ist, kann die Route um die 46 Kilometer lange Tour „Schimmelreiters Erben“ erweitern, die von Westerkoog am Deich durch Büsums Highlights bis ins Landesinnere nach Wöhrden führt. Bei der Tour „Malerischer Koog“ werden ca. 30 Kilometer zurückgelegt. Dabei geht es quer durch Büsum, entlang der Deiche über Nordermeldorf, wo im Deichhaus eine kleine Stärkung auf Reisende wartet, ehe es zurück über Friedrichskoog geht. Reisende haben die Möglichkeit, bei einem der über zehn Büsumer Fahrradverleiher ein Gefährt zu leihen. Wer sein Fahrrad durchchecken möchte, kann dies kostenfrei an den Radreparaturstationen am Südstrand und an der Perlebucht tun.

ZWISCHEN DEN KÜSTEN

Auf dem Drahtesel durch Grüne Binnenland

Die etwa 34 Kilometer lange Schleusenroute startet im Holländerstädtchen Friedrichstadt, wo Giebelhäuser und Grachten zum Staunen einladen. Nach Überquerung der Eisenbahnbrücke erreichen Radler die beeindruckende Schleuse Nordfeld. Vorbei an malerischen Häusern führt der Weg weiter zum Eiderstrand, der zu einer Pause einlädt.  Hungrige sollten bei der Stapelholmer Aalräucherei in Nordestapel Lachsfrikadellen probieren. Die Tour verläuft nun entlang der Treene durch eine einzigartige Naturlandschaft. Ein Abstecher führt auf die Aroniaplantage Mildterhof mit Hofladen, der rund um die Uhr lokale Leckereien bereithält. Ende der Rundtour ist Friedrichstadt.

An der Bargener Fähre startet die gleichnamige Rundtour, die 35 bzw. 43 Kilometer Fahrspaß bereithält. Über den charmanten Ortsteil Bargen geht es Richtung Stapel. Nach Überquerung der Schleuse Nordfeld führt der Radweg entlang der Eider bis nach Horst, wo die hügelige Geest und die weiten Eiderniederungen beeindrucken. Am Wochenende bietet sich am KanuPoint Delve eine letzte Pause an, bevor es entweder zurück zur Bargener Fähre geht oder besonders Aktive die Fahrt bis nach Pahlen fortsetzen, um über die Eiderbrücke zurückzukehren.

Neben dicken Pötten am Nord-Ostsee-Kanal radeln

Start der Kanal-Tour mit 32 Kilometern Länge ist Rendsburg. Mit der in Deutschland einzigartigen Schwebefähre unter der Eisenbahnhochbrücke überqueren Räder und Fahrende den Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Seite an Seite mit Frachtern und Containerschiffen zu radeln, ist ein einmaliges Erlebnis. Ein Höhepunkt der Tour ist ein Besuch bei Brauer’s Aalkate – einem der letzten Kanalfischer. Nach der Stärkung geht es zum Himbeerhof Steinwehr, wo im Gartencafé ab Mai köstliche Torten-Kreationen angeboten werden. Anschließend wird mit der Fähre auf die Nordseite des Kanals übergesetzt. Neben dicken Pötten geht es entlang des Kanals zurück nach Rendsburg.

Steinzeit-Schätze erkunden

Die 40 Kilometer lange Steinzeit-Tour beginnt und endet am malerischen Heimatmuseum in Hanerau-Hademarschen und führt Neugierige durch die reiche Geschichte der Region. Hier trifft 200-jährige Gutsgeschichte auf jungsteinzeitliche Gräber, die vor tausenden Jahren errichtet wurden. Einem Abschnitt des Ochsenweges folgend, passieren Radfahrende einen 3500 Jahre alten Grabhügel aus der Bronzezeit sowie Schalensteine aus der Jungsteinzeit. In Albersdorf lohnt ein Besuch im Steinzeitpark Dithmarschen, wo die jungsteinzeitliche Kulturlandschaft mit einer beeindruckenden Steinzeitsiedlung inklusive Gebäude liebevoll rekonstruiert wurde. Ein Höhepunkt des Ausflugs ist die „Minikreuzfahrt“ mit der Radfähre über den Nord-Ostsee-Kanal.

Seen-Hopping im Kreis Segeberg

Im Kreis Segeberg eignen sich gleich zwei 26 Kilometer lange Strecken für Tagesausflüge auf zwei Rädern. Die Frischlingsroute führt über idyllische Dörfer durch die Natur und Knicklandschaft des schleswig-holsteinischen Binnenlandes. Die Ricklinger Landbrauerei lädt zum Einkehren ein. Auch der Erlebniswald in Trappenkamp ist ein Ausflugshighlight dieser Strecke. Wer schon immer Seen-Hopping ausprobieren wollte, ist bei der Seentour richtig. Bad Segeberg – Heimat der Karl-May-Spiele – ist der Startpunkt dieser Tour. Sie schlängelt sich durch ländliche Regionen des Kreises Segeberg vom Großen Segeberger- zum Warder-, Nehmser-, Blunker- und Ihlsee.

Aktivurlaub mit Schlosskulisse in Eutin 

Der Naturpark Holsteinische Schweiz, das „Land der Hügel, Wälder und Seen“ rund um Eutin, eignet sich besonders für Touren auf zwei Rädern. Eutin ist Ausgangspunkt für zahlreiche Touren, von denen sich zwei mit ca. 40 Kilometern Länge hervorragend für Tagestouren eignen. Die Gütertour führt vorbei an herrschaftlichen Gutshäusern, bischöflichen Landsitzen und Jagschlösschen. Bei der Bergtour radeln Reisende durch unberührte Naturlandschaften zum Bungsberg, den mit 168 Metern höchsten Berg Schleswig-Holsteins. Weite Aussichten über die Ostsee und den Naturpark Holsteinische Schweiz sowie die anschließende „Talfahrt“ belohnen für die Mühen. Zurück in Eutin bieten das Schlossensemble und die Altstadt wunderschöne Aussichten für eine Verschnaufpause. Wer das eigene Fahrrad zuhause gelassen hat, nutzt für eine spontane Fahrradtour den Fahrrad-Verleih samt E-Bikes in der Tourist-Info am Markt. Während der Öffnungszeiten können dort zudem E-Bike-Akkus an den Ladestationen kostenlos und sicher genutzt werden. Für längere Touren kann zudem ein individueller Picknickkorb gebucht werden. 

Radtour durch den Schierenwald

In Holstein wartet eine Vielzahl von Tagestouren mit spannenden Ausflugszielen und idyllischer Natur darauf, per Fahrrad entdeckt zu werden. Vom Deichtörn bis zur Land-unter-Tour, von den Mönchspfaden bis hin zur Güter-Tour – für jeden ist die perfekte Tagestour dabei! Die 39 Kilometer lange Schierenwald-Tour startet in Kellinghusen und durchquert den gleichnamigen Wald: Insgesamt führt die Route für mehr als sieben Kilometer durch idyllische Waldstücke – ideal bei starker Sonne oder an windigen Tagen. Über den Fernradweg „Ochsenweg” bietet sich ein Abstecher nach Hohenwestedt an – eine quirlige Gemeinde, die mit dem jährlich im Mai stattfindenden „Mittelalterlich Spectaculum” zum Besuchermagnet wird.

Radeln um Deutschlands Tiefste Landstelle

Gleich drei Tagesrundtouren führen rund um Deutschlands Tiefste Landstelle in der Wilstermarsch auf 3,54 Metern unter Normalnull. So zum Beispiel der Land-unter-Törn mit einer Länge von 38 Kilometern, die durchs flache, grüne Marschland mit seinen alten Reetdachhöfen und Wasserläufen führt. Wie die Landschaft so ist auch diese Radtour einmalig in ganz Deutschland. Entlang des Nord-Ostsee-Kanals führt die Strecke bis zum Landgasthaus Zum Dückerstieg, wo eine Stärkung auf die Radfahrenden wartet, ehe es zurück zum Ausgangsort Wilster geht.

Glück auf zwei Rädern erleben

In der Radreiseregion Glückstadt laden die Glücks-Routen dazu ein, die ersten warmen Sonnenstrahlen und die erblühende Natur auf zwei Rädern zu erleben. Der Ort Horst ist hierfür der optimale Ausgangspunkt für eine Anreise mit dem Zug und um ein leckeres Picknick zusammenzustellen. Der nächste Halt ist Hohenfelde, wo die Kirche und der umliegende Ortskern seit Jahrhunderten nahezu unverändert bestehen. Die Tour führt entlang einsamer Bauernhäuser und ermöglicht einen einzigartigen Blick in die idyllische Natur. Im Frühjahr streift der Blick über endlos wirkende, strahlend gelbe Rapsfelder. Diese Strecke über 22 Kilometer kann beliebig verlängert werden, zum Beispiel mit Start in Glückstadt. 

Reisen für Alle – Tagestouren entlang des Mönchswegs

Der Mönchsweg verbindet die vielfältigen norddeutschen Landschaften auf einer Radfernreise und bietet viele Möglichkeiten für erlebnisreiche Tagestouren! Drei Tages-Rundtouren wurden durch das Prüfsystem für Barrierefreiheit „Reisen für Alle“ zertifiziert. Die Namen der Touren verraten bereits, wo sie verlaufen. Die „Glückstadt-Tour“ mit 25 Kilometern, die „Bebensee-Tour“ mit 23 Kilometern und die „Steinwarder/Heiligenhafen -Tour“ mit 5,5 Kilometern Länge sind das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie zur Barrierefreiheit beim Radfahren. Die Touren sind mit einem eigenen Logo beschildert und laden alle ein, die herrlichen Streckenverläufe zu genießen!

Fahrradtour auf Stormarns BahnRadWegen

Auf stillgelegten Trassen ehemaliger Bahnstrecken können Radfahrer die reizvollen Landschaften Stormarns auf insgesamt drei bekannten BahnRadWegen entdecken. Unterwegs säumen anliegende alte Bahnhofsgebäude, Güterschuppen und Lokschuppen den Weg und erinnern an frühere Zeiten. Die Wege führen entlang dichter Wälder, freier Seenflächen und ausgewiesener Naturschutzgebiete. Auf zweien der BahnRadWege, den sogenannten Krimi Trails, gilt es, entlang der Route ein Krimi-Rätsel zu lösen. 

OSTSEE

Schlei – Drehorte mit dem Drahtesel erleben

Die malerische Umgebung des Ostseefjords Schlei diente einst als Kulisse für die beliebte ZDF-Vorabendserie „Der Landarzt“. Knapp 40 Kilometer führt der Landarzt-Törn an einigen Drehorten vorbei. Die Tour beginnt am Bahnhof in Süderbrarup. Richtung Süden geht es nach Lindaunis, von wo echte „Landarzt“-Fans einen Abstecher zum Café Lindauhof unternehmen sollten – dem malerischen Anwesen, wo die Serie gedreht wurde. Weiter geht es vorbei an gut erhaltenen Mühlen und der kleinsten Stadt Deutschlands – Arnis. Am Hafen von Kappeln angekommen versprechen Fischbrötchen und Räucheraal eine willkommene Stärkung vor der Weiterfahrt auf kleinen Straßen durch die Landschaft. Ein wenig abseits der Route in Wagersrott liegt der Holländerhof, wo der Kräuterdoktor Hinnerksen während der Dreharbeiten wohnte. Heute beherbergt der Hof ein Heimatmuseum. Von dort aus sind es nur noch wenige Kilometer zurück nach Süderbrarup.

Auf den Spuren der Wikinger

Der Guly-Thing-Törn führt auf gut 31 Kilometern zu einem Ort mit einer Jahrtausende alten Geschichte: das Guly-Thing. Für die nordischen Völker fungierte das Thing als eine Art Parlament und Gerichtshof zugleich, in dem gewählte Männer eines Stammes das Zusammenleben regelten. Tourbeginn ist Kappeln. Entlang weniger befahrener Feldstraßen geht es durch die eiszeitlich geprägte Landschaft, kleine Wälder, vorbei an malerischen Dörfern und an Bächen entlang. Etwa auf halber Strecke liegt das Guly-Thing, das originalgetreu rekonstruiert wurde. In unmittelbarer Nähe finden sich ein Runenstein und ein Dolmen: ein Steingrab bestehend aus aufgestellten Tragsteinen mit Deckenplatte. Die Abzweigung zum Thingplatz ist nicht auf der Wegmarkierung des Törns, sondern durch separate Hinweisschilder angezeigt. Der Rückweg nach Kappeln führt erneut durch Naturidylle. Ein Abstecher in die Kappelner Altstadt und den Hafen runden die Tour ab.

Fahrradfahren entlang der Flensburger Förde

Die Flensburg Fjord Route führt in mehreren Etappen durch die Grenzregion von Schleswig-Holstein und Dänemark. Auf der 32 Kilometer langen Rundtour von Flensburg bis Langballigau gibt es auf 32 Kilometern viel Zeit zum Entdecken. Die Atmosphäre im historischen Hafen von Flensburg lässt Geschichte lebendig werden. Von dort geht es auf dem Ostseeküstenradweg Richtung Glücksburg und Halbinsel Holnis. Das eindrucksvolle Glücksburger Schloss lädt mit seinem Rosengarten zum Verweilen ein. Die weitere Strecke führt durch weitläufiges Waldgebiet und endet im Küstendorf Langballigau mit idyllischem Fischerei- und Yachthafen. Eine Abkühlung am Strand macht den Tag perfekt. Neu in Flensburg ist der Hybrid-Katamaran MS Liinsand, der bis zu 50 Personen und 20 Fahrräder in nur 90 Minuten von Flensburg ins dänische Sønderborg bringt. Nach der Stadtbesichtigung und einem leckeren dänischen Softeis kann es auf dem Drahtesel die rund 40 Kilometer zurück nach Flensburg gehen.

Die schönsten Radfahrwege in und um Lübeck

Ursprüngliche Küstennatur erwartet Radfahrende auf der 17 Kilometer langen Tour entlang des Brodtener Steilufers. Nach Start in Travemünde geht es entlang der Steilküste bis nach Niendorf – Panoramablick über die Lübecker Bucht und die kleinen und großen Schiffe inklusive. In Niendorf angekommen, laden idyllisches Fischereihafenflair und zahlreiche Cafés zum Entspannen ein. Weiter geht es ins Landesinnere zur Räuberkuhle, einer ehemaligen Burg, bevor der Rückweg nach Travemünde ansteht. Direkt in Lübeck startet eine etwa 20 Kilometer lange Strecke, die den Abwechslungsreichtum der Stadt und ihrer Umgebung zeigt: Jenseits des Burgtores vorbei an herrschaftlichen Stadtvillen radeln, ehe es von der Stadt in den schattigen Buchenwald des Wesloer Forst geht wo einst die innerdeutsche Grenze verlief. Abseits des Waldsees öffnet sich die Landschaft zur Palinger Heide mit sandigem Boden, Wiesen und typischer Flora. Zurück geht es entlang des Flusses Wakenitz, der kilometerweit vorbei an kleinen Bootshäfen und Wäldchen bis in die Hansestadt führt.

Kellenhusen – Geführte Touren oder auf eigene Faust radeln

In der Region rund um Kellenhusen geht es mit dem Rad auf eigene Faust entlang der ausgeschilderten Themenrouten durch wunderschöne, meist ebene Landschaft. Wer lieber in Gesellschaft unterwegs ist, kann mittwochs im Ostseebad an einer der geführten Fahrradtouren teilnehmen. Jede Woche gibt es ein anderes Ziel und die Touren sind alle unterschiedlich. Mal sind es kleine, gemütliche Radtouren, wie „Rund um den ehemaligen Klostersee“ oder aber eine schöne Rundfahrt über den Deich, über Wiesen und Felder und durch den Kellenhusener Wald, zirka 20 Kilometer. Bei längeren Touren nimmt der Fahrradguide die Gäste mit zu Ausfahrten ins Holsteiner Hinterland, stattet Guts- und Museumshöfen einen Besuch ab oder macht eine „Schinkentour“ mit Besichtigung der historischen Räucherkate. Auf diesen geführten Radtouren lernen Teilnehmende nicht nur die Umgebung Kellenhusens kennen, sondern erfahren auch jede Menge Geschichten, Hintergrundwissen und Insider-Tipps.

Fahrradfahren auf Fehmarn

Fünf verschiedene Themenrouten zwischen 31 und 43 Kilometern Länge und zwei Radfernwege machen Fehmarn zu einem Paradies für Radbegeisterte.  Die etwa 37 Kilometer lange Wasservogelreservattour führt durch den Westen der Insel. Entlang der idyllischen Nord- und Westküste hast du locken Ausblicke auf die Ostsee und die Binnenseen mit vielen Wasservögeln. Die Route verläuft größtenteils direkt auf dem Deich entlang. Abstecher zum NABU Wasservogelreservat Wallnau, dem Flügger Leuchtturm oder ein Pausenstopp im Hafen von Orth sind sehr lohnend. Dann geht es durch mehrere kleine Inseldörfer zurück zum Ausgangspunkt. Eine wunderschöne Tour, die durchgehend gut mit dem Fahrrad befahrbar und an den Fahrradwegweisern mit einem Vogel-Symbol ausgeschildert ist. Radfahrenden stehen insgesamt 15 Fahrradverleihe sowie 21 E-Bike-Ladestationen auf der der Insel zur Verfügung.

Radfahren zwischen Waterkant und Binnenland in der Lübecker Bucht

Auf diversen Thementouren kann die landschaftliche Vielfalt der Lübecker Bucht auf zwei Rädern erkundet werden. Zum Beispiel auf der knapp 28 Kilometer langen Radtour „Waterkant und Binnenland“. Eine Besonderheit auf der Route ist die Via Scandinavica, der skandinavische Jakobsweg, der nicht nur Pilger, sondern auch Radfahrer mit seiner landschaftlichen Schönheit begeistert. Am Großen Pönitzer See wartet ein herrliches Panorama. Im beliebten Ostseeort Scharbeutz lädt die dortige Dünenmeile dann dazu ein, das Rad zu schieben, zu bummeln und zu schauen und sich ein Päuschen in einer strandnahen Gastronomie zu gönnen.

Die Natur der Probstei auf dem Rad erleben

Kaum eine Region lässt sich so gut auf zwei Rädern erkunden wie die Probstei zwischen Ostseeküste und Seenlandschaft mit ihren abwechslungsreichen Landschaften. Um die natürliche Vielfalt der Probstei am besten zu erfahren, eignet sich die 19 Kilometer lange Nordschleife der Naturroute. Als Startpunkt bietet sich der Naturerlebnisraum Wendtorf mit dem angeschlossenen Kinderabenteuerland an. Über den Ort Stein mit seiner Bademole und den Yachthafen von Marina Wendtorf geht es auf dem Ostseeküstenradweg vorbei am Naturschutzgebiet Bottsand entlang der Probsteier Strände, die zu einer Badepause einladen. Von Heidkate aus führt die Route schließlich Richtung Binnenland durch die Salzwiesenlandschaft nach Barsbek. Dort befinden sich ein von mächtigen Linden geschützter Dorfanger und einige historische Bauernhäuser. Das letzte Stück führt Radsportbegeisterte auf landwirtschaftlichen Wegen und dem Naturschutzgebiet Barsbeker See vorbei an Kühen und Schafen zurück zum Ausgangspunkt in Wendtorf.

Naturerlebnis in der Hohwachter Bucht

In der Hohwachter Bucht erwartet Radfahrende der „Kranich-Naturerlebnispfad“. Dank knappen zehn Kilometern Strecke bleibt viel Zeit zum Erkunden. Diese kurze Rundtour führt einmal um das Naturschutzgebiet Sehlendorfer Binnensee, ein wichtiger Lebensraum für seltene Vogel- und Pflanzenarten direkt an der Ostseeküste. Auf den Salzwiesen finden sich zahlreiche botanische Besonderheiten, aber auch auf Kraniche treffen Besucher mit etwas Glück. Nach Start im Süden von Hohwacht und einer Runde um den Binnensee bieten mehrere Aussichtsplattformen einen noch besseren Blick auf das Gewässer. Besonderes Highlight ist der Abschnitt zwischen der Ostsee und dem Naturschutzgebiet, der über eine hölzerne Brücke führt. Nach insgesamt zehn Kilometern geht es zurück zum Ausgangspunkt. Wer gern länger mit dem Rad unterwegs ist, kann mit einem Abstecher auf dem malerischen Ostseeküstenradweg die Strecke erweitern.

Übernachten mit dem Zweirad

Wer mehrere Tagestouren hintereinander machen möchte, freut sich über eine passende Unterkunft mit Infrastruktur für Radfahrende und ihre Zweiräder. Was viele nicht wissen: Die meisten Jugendherbergen im Norden tragen das ADFC-Siegel „Bett+Bike“ und sind damit als fahrradfreundliche Unterkünfte ausgezeichnet. Sie bieten auch einzelne Übernachtungen an. Lediglich eine DJH-Mitgliedschaft ist dafür erforderlich. Während ihres Aufenthalts können Gäste ihr Fahrrad oder E-Bike sicher unterstellen und bei Bedarf ihren Akku kostenfrei an einer der Ladestationen laden.

Pressemitteilung Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH
Foto: © Föhr Tourismus GmbH / Oliver Franke

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