Kiel. Wie wäre es, nicht immer nur auf Altbekanntes zu treffen, sondern auch mal nach abgelegenen, geheimen Orten Ausschau zu halten? Solche Plätze gibt es in Schleswig-Holstein reichlich. Da bietet sich zum Beispiel eine Wanderung zu den Bergen des Nordens an. Oder eine Radtour durch geschützte Natur. Vielleicht auch ein Spaziergang auf dem Meeresboden oder aber eine Kanutour über die naturbelassenen Seen und Flüsse. Auf einem Ausflug zu diesen Orten lassen sich Stille und Natur fernab der gut besuchten Hotspots genießen. Die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH gibt Tipps für geheime Entdeckertouren durchs Land.
NORDSEE
Büsum: Einzigartigkeit zwischen Ebbe und Flut
Ferien an der Nordsee ohne Wattwanderung. Das geht gar nicht! Die geführten Touren finden überall dort statt, wo es Watt gibt. So auch im Nordsee-Heilbad Büsum. Wer bei solch einem Ausflug etwas über das Leben im Watt erfahren möchte, ist bei einer Wattexkursion oder einer Abenteuer-Wattwanderung genau richtig aufgehoben. Im Rahmen einer der zahlreichen Kinderwattwanderungen erfahren kleine Büsumfans, warum dieser riesige Spielplatz ein so schützenswerter Lebensraum ist. www.buesum.de
Eiderstedt: Weitblick und Seeadler im Naturschutzgebiet Katinger Watt
Wo einst Wattwurm und Sandklaffmuschel siedelten, findet sich heute nach dem Bau des Eidersperrwerks eine Landschaft aus Wäldern und Wiesen, Flachgewässern und Prielen. 13 Kilometer lang ist der Wanderweg rund um und durch das hier entstandene Katinger Watt. Die abwechslungsreiche Route führt mit viel Weitblick auf dem Nordsee-Seedeich entlang, durch Wälder und ein Naturschutzgebiet. Mit ein bisschen Glück sehen Wanderfreunde sogar einen der Seeadler, die hier in Nähe des Waldsees regelmäßig brüten. Auf der Stecke gibt der Vogelbeobachtungsturm einen Überblick über die einzigartige Landschaft und die Nordsee frei. www.nabu-katinger-watt.de
Nordfriesland: Wandern im Langenberger Forst
Es ist ein wahres Wander- und Erholungsgebiet – der Langenberger Forst. Während die Köge Nordfrieslands jüngeren Datums sind, warten in diesem ausgedehnten Wald der Geest zahlreiche Zeugnisse vergangener Jahrhunderte auf Natur- und Kulturfreunde. Auf den ausgeschilderten Wanderwegen gilt es, die Grabhügel aus der Bronze- und Steinzeit zu entdecken. Wer möchte, wandert auf einem Teil des historischen „Ochsenweges“ oder genießt das Idyll der Langenberger Fischteiche mit dem neuen Bodenerlebnispfad rund um die Fischteiche. Mit viel Glück erhaschen Gäste einen Blick auf einen der hier wieder erfolgreich angesiedelten Uhus. www.nordfrieslandtourismus.de
St. Peter-Ording: Warten auf die große Liebe
Die höchste Düne St. Peter-Ordings, Maleens Knoll, ist einem jungen Mädchen aus St. Peter gewidmet, das dort der Sage nach vergeblich auf die Rückkehr ihres Verlobten wartete. Denn ihr Verlobter ist zur See gefahren und sie hatte versprochen auf ihn zu warten. Jeden Abend zündete sie ein Licht an, damit ihr Verlobter den Weg zu ihr finden konnte. Sie nutzte die Zeit, in der sie wartete und nahm ihr Spinnrad mit. Tag für Tag, Jahr für Jahr wartete Maleen hier. Als nach Jahren das Licht am Abend nicht leuchtete, machten die Bewohner der Umgebung sich Sorgen und sahen nach. Sie fanden Maleen tot auf der Düne an ihrem Spinnrad. Wochen später wurde am Strand ein toter Seemann gefunden, der den gleichen Ring wie Maleen trug. Heute trägt die höchste Düne von St. Peter-Ording den Namen Maleens Knoll. Sie liegt im Kiefernwald des Ortsteils St. Peter-Bad. Der Ausblick von der Aussichtsplattform geht über die Baumwipfel des Ordinger Walds und umfasst alle Himmelsrichtungen: etwa nach Westen zum Strand, nach Norden zum Leuchtturm Westerhever, nach Osten über die Halbinsel Eiderstedt und nach Süden zu den Ortsteilen Bad, Dorf und Böhl. www.st-peter-ording.de
Husumer Bucht: Zwei Superlative am Beltingharder Koog
Auf geht es an den See! Der Beltringharder Koog nördlich von Husum ist das größte schleswigholsteinische Naturschutzgebiet auf dem Festland. Durch Eindeichung entstand hier einer der größten Seen Schleswig-Holsteins. Dank des Nebeneinanders von Salz- und Süßwassergebieten hat sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Beobachtungshütten und ein Naturlehrpfad laden zur Vogelbeobachtung (Birdwatching) ein. Zu einem weiteren Natur-Trip lockt auf der anderen Seite des Deichs das UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. www.husumtourismus.de/Media/Attraktionen/Beltringharder-Koog
Von Heide nach Tellingstedt: Klaus Groth-Wanderweg
Auf den Spuren eines großen Dichters zu wandeln, kann sehr inspirierend sein: Der Klaus Groth-Wanderweg beginnt am Geburtshaus des Dichters (1819 – 1899) auf der Museumsinsel Lüttenheid in Heide und endet in Tellingstedt an der Tielenaubrücke, wo einst das Haus seines Onkels Hans Ohm stand. Es ist eine vielfältige Landschaft mit Blick über die Maisfelder. Moor, Wald, Wiesen und ein kleiner Weg über die einstige Spur der Kreisbahn machen diesen ca. 19 kilometerlangen Wanderweg so besonders und interessant. www.heide-nordsee.de
Föhr: Ganz natürlich
Es bildet eine einzigartige Kombination aus Deich und Strand: das Sörenswai-Vorland am nordwestlichsten Ende der Insel Föhr. Von dort bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Watt und den Deich, an dem die Schafe grasen. Auch Sylt ist gut zu sehen. Gerade weil es keine Busanbindung, keinen Strandkorbverleih und keine sanitären Einrichtungen gibt, ist dort eigentlich nie viel los. Wer sich auch technisch für das Thema Wasser begeistert, geht noch ein paar Meter weiter zum Schöpfwerk „Föhr-Mitte“ – das hält die Insel trocken. www.youtube.com/watch?v=LrgyB-Xd3sE, www.foehr.de
Amrum: Willkommener Ruhepol
Weil Amrum zu 85 Prozent aus Naturschutzgebiet besteht, gibt es auf der Insel in der Nordsee immer genug Freiraum. Zudem besitzt der Sandstrand wüstenähnliche Ausmaße und die Strandkorbvermieter erfüllen gerne jeden Wunsch nach „weit raus“. Für einsame Spaziergänge gibt es zehn Kilometer Wellenstrand, Wald, Dünen und den Rundkurs um die entlegene Nordspitze. Ruhesuchende werden auch beim Stand-up-paddeln auf der Nordsee fündig. Start ist die Bucht gleich neben dem Hafen (www.sup-amrum.com). Extra einsamer Wander-Tipp: Amrums Wattführer Dark Blome läuft nachts oder zum Sonnenaufgang über den Meeresgrund rüber zur Nachbarinsel. Die Termine stehen auf seiner Webseite: www.der-inselläufer.de, www.amrum.de
Friedrichstadt: Holländisches Flair in Nordfriesland
Ein kleines Stück Holland an der Westküste in Schleswig-Holstein: Das ist Friedrichstadt. Klein und versteckt befindet es sich zwischen Husum und Heide und ist immer noch ein Geheimtipp. Liebevoll wird es „Klein Amsterdam“ des Nordens genannt und ist mehr als nur eine kleine Stadt mit historischen Treppengiebelhäusern und Grachten, die es hier zu entdecken gilt. Wer es bequem und mit einer Prise norddeutschem Humor mag, der geht an Bord eines der Grachtenschiffe und lässt sich durch die Kanäle schippern. Richtig Spaß macht es jedoch, die Wasserwege auf eigene Faust zu erkunden. Dies geht mit einem Tretboot, E-Boot oder Kanu aus dem örtlichen Bootsverleih. Wer neugierig und sportlich ist, der erkundet die Grachten auf einem SUP. Stress und Hektik machen hier Platz für Gelassenheit, Inspiration und Neugier. www.friedrichstadt.de
Die Bargener Fähre – Lieblingsplatz für Naturliebhaber
Einst im Jahre 1554 als Verbindung von Dithmarschen und Stapelholm ins Leben gerufen und 1961 durch den Bau einer Straßenbrücke abgelöst, ging im Jahre 2001 die neue „Bargener Fähre“ in Betrieb. Von Anfang Mai bis Ende September befördert sie Gäste über die hier 108 Meter breite Eider. Außerhalb der Fährzeiten haben die ehrenamtlichen Fährmänner und -frauen aber auch Sonderfahrten im Angebot, Sonnenaufgänge vom Wasser aus inklusive. Im Anschluss gibt es ein kräftiges „Fährfrühstück“. Wer lieber eine stimmungsvolle Abendtour unternehmen möchte, der lässt den Tag in der Dämmerung mit „Eidergeschichten“ und Schwedenfeuer ausklingen. www.bargener-faehre.de
BINNENLAND
Hüttener Berge: Tour mit Seeblick
Berge in Schleswig-Holstein? Ja, die gibt es. Sie sind zwar nicht sehr hoch, aber dennoch eine sportliche Herausforderung. Die Hüttener Berge zwischen Eckernförde, Rendsburg und Schleswig sind ein Naturpark, der zum Wandern, Radfahren und Reiten wie geschaffen ist. Die höchste Erhebung, der Scheelsberg bei Ascheffel, ist immerhin knapp 106 Meter hoch. Wer schon immer mal wissen wollte, wie Knicks und Redder aussehen, ist hier genau richtig. Zum Einstieg in die Region lohnt sich zum Beispiel der sechs Kilometer lange Rundwanderweg vom Töpferhaus nach Holzbunge mit Blick auf den Bistensee. www.naturpark-huettenerberge.de
Holsteinische Schweiz: Stadt, Seen und Fluss
Die Holsteinische Schweiz hat alles, was sich sportliche und naturverbundene Urlauber wünschen: Mit 200 Seen zählt sie zum größten Naturpark des nördlichsten Bundeslandes und ist ideal zum Wandern, Radfahren und Ruhe finden abseits des Trubels. Bei einer Kanustadtführung in Plön erkunden Gäste die Gegend vom Wasser aus. Beim Angebot „Den Alltag über Board werfen“ geht’s mit Kanu und Picknicktonne raus auf den Großen Plöner See. Wer mag, entdeckt die hiesigen Seen mit dem SUP. Sie sind zum Großteil über die Schwentine miteinander verbunden. Die Campingplätze am Wasser bieten Möglichkeiten für eine Übernachtung zwischendurch. Auch die Jugendherberge Plön liegt direkt am Großen Plöner See. Die Jugendherberge Bad Malente wiederum befindet sich auf einer Halbinsel am Kellersee – auch mit eigener Badestelle und großem naturbelassenen Gelände sowie teils mit Zimmern mit Seeblick. www.holsteinischeschweiz.de, www.ploen.jugendherberge.de, www.badmalente.jugendherberge.de
Herzogtum Lauenburg: Paddeln auf der Trave
Herrlich, diese Ruhe. Nur das sanfte Plätschern des Kanus und das Eintauchen der Paddel sind zu hören. Ab und zu fliegt ein Reiher auf, manchmal schnattern Enten. Fast 80 Kilometer lang ist der fast durchgängig befahrbare Wasserwanderweg „Lauenburgische Seen – Trave“, der südlich von Bad Segeberg beginnt. Ein grandioses Naturerlebnis, aber auch auf Städte muss niemand verzichten. Lübeck, Ratzeburg und Mölln vom Wasser aus – das ist mal etwas anderes. Anlegen oder weiterpaddeln …das entscheidet jeder selbst. www.herzogtum-lauenburg.de
Glücksburg: Ganz dicht bei den Dänen
Besser als auf zwei Rädern lassen sich Glücksburg und Umgebung kaum entdecken. Von der Schloss-Stadt aus geht es Richtung Norden zum Naturschutzgebiet Holnis Noor bis Bockholm. Dänemark liegt gleich gegenüber – der beste Blick auf die Küste bietet sich an der Holnisspitze. Ein paar kleinere Hügel später lässt sich schon die Windmühle „Hoffnung“ erkennen, die zum kleinen Dorf Munkbrarup gehört. Über idyllische Orte wie Ulstrup führt die Radstrecke zurück nach Glücksburg. Das weiße Wasserschloss leuchtet schon von fern – und die Radfahrer sind, wie sollte es hier anders sein, wunschlos glücklich. www.flensburger-foerde.de
Arnis: Stadt im Kleinformat
Lust auf einen Ausflug in die kleinste Stadt Deutschlands? Arnis liegt auf einer Halbinsel in der Schlei und ist so klein, dass zu Fuß alles schnell umrundet ist. In diesem pittoresken Städtchen gibt es einiges zu entdecken. Einen familienfreundlichen Badestrand, Bootsstege, Fischernetze, vier Werften – Arnis hatte früher eine große Bedeutung als maritimer Standpunkt. Die ältesten Häuser stehen an der Langen Straße und neben einem Besuch der Schifferkirche von 1673 lohnt ein kleiner Spaziergang über den alten Friedhof. Eine nur zweiminütige Fährfahrt von Arnis entfernt auf der gegenüberliegenden Schlei-Seite findet sich Event Nature, die viele Möglichkeiten bieten, Gäste aufs Wasser zu bringen. www.schlei-erleben.de , www.ostseefjordschlei.de
Probstei: Lebenslust zu Wasser
Wer hätte das gedacht: Das idyllische Dörfchen Passade mitten in der Probstei bietet ausgelassenen Spaß beim Wasserskifahren. An ausgewählten Tagen fahren nicht nur die Mitglieder des heimischen Klubs ihre Kurven auf dem Passader See, ebenso geübte Gäste kommen in diesen sportlichen Genuss. Und das Besondere: Auch Menschen mit Handicap, etwa Personen im Rollstuhl, können sich auf dem Wasserski probieren. Dafür stehen ein Spezialski und eine behindertengerechte Infrastruktur zur Verfügung. Infos unter www.1kwsc.de, www.probstei.de
Fehmarn: Auf Schusters Rappen
Bei einer Wanderung zum Niobe-Denkmal und zur Aussichtsplattform Markelsdorfer Huk haben Gäste stets die offene Ostsee und eine weitläufige Landschaft im Blick. Kein Wunder, dass dabei der Abstand zum Alltag schnell gelingt. Am Gammendorfer Strand befindet sich das historische Niobe-Denkmal. Ein Mast erinnert an das tragische Ende der Besatzung des Segelschulschiffes Niobe im Jahre 1932. Fernab der größeren Inselorte und Tourismusströme führt die Route weiter in Richtung Markelsdorfer Huk im Naturschutzgebiet „Nördliche Seeniederung“. Von zwei Plattformen aus bietet sich hier eine eindrucksvolle Weitsicht auf die Landschaft mit Binnenseen, Meer, Salzwiesen und einer vielfältigen Vogelwelt. Weitere Infos: www.haffundhuk.de, www.fehmarn.de
Lübecker Bucht: Verträumte Seen entdecken
Ein Urlaub an der Lübecker Bucht ist immer zu kurz. Doch bevor es wieder nach Hause geht, lohnt ein Ausflug ins nahe Binnenland. Der Kleine und der Große Pönitzer See sowie der Taschensee haben eine Menge „versteckte“ Freizeitideen im Gepäck. Außergewöhnliche Moor- und Waldlandschaft erwartet die Naturliebenden an der kleinen Seenplatte. Die sanften, hügeligen Felder und Wälder sind ideal zum Wandern, Joggen, Nordic-Walking oder einfach nur zum Spazierengehen. Darüber hinaus laden die Seen zu entspannten Badetagen im Süßwasser ein. www.luebecker-bucht.de
Rosenfeld: Ein Strand mit viel Natur und gleich daneben ein „Rosamunde Pilcher-Dorf“
In Rosenfeld bei Grube gibt es ihn noch: einen Meeresnaturstrand mit feinem Sand. Ein echter Geheimtipp für Jedermann. An diesem kurabgabefreien Strand sind FKK-Urlauber, Hunde, Familien und Ruhesuchende willkommen. In unmittelbarer Nähe wartet das „Rosamunde Pilcher-Dorf“ mit Namen Siggeneben. Mit seinen weißen Reetdachhäusern und den rosa Stockrosen vor den Türen verzaubert es jeden. www.ostseeferienland.de
Lübeck: Chillen in der Hansestadt
Die Hansestadt mal mit anderen Augen sehen? Das gelingt bei einer Bootstour rund um die Lübecker Altstadtinsel mit dem E-Boot (Boat Now). Schnell den Picknickkorb gepackt, Freunde und Familie eingeladen und los geht die Fahrt! Nahezu alle Sehenswürdigkeiten liegen auf der Strecke. Der Malerwinkel am Traveufer ist ein Favorit in Sachen „Lübsche Ruheoasen“. Hier können Gäste in der Natur die Seele baumeln lassen oder den Tag auf der Außenterrasse der Cafés und Bars vor der historischen Kulisse der Altstadthäuser verbringen. Ein Besuch im Museumshafen An der Untertrave ist empfehlenswert. Hier liegen die liebevoll restaurierten Segeloldtimer am Kai und der angrenzende, neu gestaltete Drehbrückenplatz mit großer Freitreppe zum Wasser ist ein neuer Geheimtipp zum „Chillen“ – nicht nur für Einheimische. www.luebeck-tourismus.de
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Pressemeldung Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein
Bild: Tourismusverband-Probstei_eV