Haartrockner gibt es in fast jedem Haushalt. Prüfsiegel geben Hinweise auf wichtige Qualitäts- und Sicherheitsmerkmale. Besondere Vorsicht ist bei dem Einsatz in feuchter Umgebung geboten. Haartrockner von brennbaren Oberflächen fernhalten. Schutzgitter regelmäßig reinigen. TÜV-Verband gibt Tipps zum sicheren Gebrauch.
Ob zum schnellen Trocknen der Haare nach dem Duschen oder für ein aufwendiges Styling: Haartrockner gehören in den meisten Haushalten zur Grundausstattung. Doch nicht jedes Modell ist für jeden Haartyp gleich gut geeignet. Außerdem ist beim Umgang mit dem Föhn Vorsicht geboten: „Der unsachgemäße Gebrauch von elektrischen Geräten, wie zum Beispiel eines Haartrockners, in der Nähe von Wasser kann zu tödlichen Unfällen führen“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Brand- und Explosionsschutzexperte beim TÜV-Verband. „Vor allem im Badezimmer besteht ein erhöhtes Risiko, da Haartrockner in einer feuchten Umgebung und eventuell sogar direkt neben einem Wasserbecken benutzt werden und dadurch die Gefahr von Kurzschlüssen und Stromschlägen steigt.“ Der TÜV-Verband gibt Tipps zum Kauf und Gebrauch von Haartrocknern.
Welcher Haartrockner eignet sich für welchen Haartyp?
Verbraucher:innen sollten bei der Wahl eines Haartrockners in erster Linie auf die Leistung achten. Empfehlenswert ist eine Leistung zwischen 1.800 und 2.400 Watt. Außerdem sollte der Föhn auf den individuellen Haartyp abgestimmt sein. Denn je heißer geföhnt wird, desto mehr wird das Haar strapaziert. Für Personen mit feinem oder dünnem Haar ist daher ein Modell mit einstellbarer niedriger Temperaturstufe vorteilhaft. Bei dickem oder lockigem Haar empfiehlt sich ein leistungsstarker Föhn, der das Trocknen beschleunigt. Wird ein Föhn zum Stylen verwendet, sollte er über eine Kalttaste verfügen, um Frisuren zu fixieren. Ein Diffusor eignet sich besonders für lockiges Haar.
Haartrockner mit Ionen-Technologie sind ideal für krauses oder strapaziertes Haar. Sie haben einen Anti-Frizz-Effekt, da sie negativ geladene Ionen ausstoßen, die das Wasser im Haar zersetzen und die Feuchtigkeit einschließen, sodass sich das Haar beim Föhnen nicht elektrostatisch auflädt. Je mehr Ionen abgegeben werden, desto effektiver ist die Technologie. Zur Orientierung: Profis arbeiten mit Haartrocknern, die bis zu 1,5 Millionen Ionen pro Kubikmeter Luft abgeben.
Weitere Kaufkriterien sind eine ergonomische Griffform, eine rutschfeste Grifffläche, ein geringes Gewicht und ein langes Kabel.
Auf Qualitäts- und Sicherheitsmerkmale achten
Um sicherzugehen, dass der Haartrockner den in Europa geltenden Sicherheitsstandards entspricht, sollten Verbraucher:innen beim Kauf auf das CE-Kennzeichen achten. Bessere Orientierung bieten Prüfsiegel, wie etwa das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit oder das Siegel einer unabhängigen Prüforganisation wie der TÜV-Unternehmen. „Ein Haartrockner mit diesem Siegel garantiert, dass das Gerät strengen Sicherheitsstandards entspricht“, erklärt Dinkler. „Vor allem Billigprodukte ohne Prüfsiegel können Sicherheitsrisiken bergen. So kann es zu einer Überhitzung des Gerätes kommen und es besteht Brandgefahr.“
Brandschutz: Sicherer Umgang mit dem Haartrockner
Grundsätzlich sollte der Haartrockner nach jedem Gebrauch vom Stromnetz getrennt werden, um Stromschläge oder Brände zu vermeiden. Wichtig ist die regelmäßige Reinigung des Schutzgitters auf der Rückseite des Haartrockners. Hier sammeln sich Haare und Staub an, die die Luftzirkulation behindern und zu Überhitzung führen können. Dinkler: „Haartrockner ohne Überhitzungsschutz können sich bei längerer Nutzung stark aufheizen. Verbraucher sollten deshalb darauf achten, dass der Haartrockner mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet ist, der verhindert, dass das Gerät bei einer Überlastung überhitzt und im schlimmsten Fall Feuer fängt und einen Brand verursacht.“ Bei Haartrocknern ohne Überhitzungsschutz ist das Gerät bei Überhitzung oder Brandgeruch sofort auszuschalten und nicht weiter zu benutzen.
Haartrockner dürfen im heißen Zustand nie auf brennbaren Unterlagen wie auf dem Bett oder Sofa abgelegt werden, da auch hier Brandgefahr besteht. Eine sichere Ablage auf einer hitzebeständigen Unterlage wie zum Beispiel Fliesen ist daher unerlässlich. Einige Hersteller liefern eine hitzebeständige Unterlage mit.
Außerdem sollten Verbraucher:innen darauf achten, den Föhn nicht in der Nähe von Wasser zu verwenden, wie zum Beispiel in einem mit Dampf gefüllten feuchten Raum oder neben einer vollen Badewanne, um die Gefahr eines Stromschlags zu vermeiden.
Langlebigkeit des Haartrockners gewährleisten
Damit ein Haartrockner über lange Zeit sicher und effizient funktioniert, ist eine regelmäßige Wartung essenziell. Neben der Reinigung des Schutzgitters sollten Vebraucher:innen auch darauf achten, dass das Kabel des Haartrockners einschließlich der Kabeleinführung unbeschädigt ist. Beschädigte Kabel können zu Kurzschlüssen oder Stromschlägen führen und sollten umgehend repariert oder ersetzt werden. Ein gut gewarteter Haartrockner hat eine längere Lebensdauer und ist sicherer im Gebrauch. Dinkler: „Treten ungewöhnliche Geräusche, Vibrationen oder Funkenbildung auf, sollte das Gerät nicht mehr verwendet werden.“
Energieeffizienz hilft beim Stromsparen
Neben Sicherheitsaspekten spielt auch die Energieeffizienz eine Rolle. Ein Haartrockner mit hoher Wattzahl verbraucht zum Föhnen nicht unbedingt mehr Strom: Modelle mit effizienter Luftführung und Temperaturregelung trocknen die Haare schneller, was die Betriebszeit verkürzt und damit Energie spart.
Text: TÜV-Verband e. V.
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