Zwischen Energiekrise und Klimawandel: Viele Menschen beschäftigen sich mit der Frage, ob und wie sie ihre Immobilie energetisch modernisieren können. Um Ihnen mehr Orientierung zu geben, haben wir uns umfassend mit dem Thema beschäftigt.
Was gehört eigentlich zur energetischen Sanierung?
Bestandteile der energetischen Sanierung sind vor allem die folgenden vier Maßnahmen:
Wärmedämmung und Wärmedämmverglasung
Die Wärmedämmung von Außenwänden, Dachstuhl und Kellerdecken sowie Erneuerung der Fenster mit Wärmedämmverglasung bewirken, dass Sie deutlich weniger heizen müssen, da weniger Wärme aus dem Haus entweicht. Eine gute Wärmedämmung ist Grundvoraussetzung für Ihren energieeffizienten Haushalt.
Modernisierung der Heizung
Durch den Einbau einer Wärmepumpe oder eines Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung beispielsweise wird das Heizen effizienter und kostengünstiger. Immer vorausgesetzt jedoch, Ihr Haushalt verfügt über eine gute Wärmedämmung.
Solarthermieanlage
Über Solarenergie können Sie bis zu 60 % Ihrer Warmwasserbereitung oder bis zu 50 % Ihrer Heizenergie abdecken. Mit einer Photovoltaikanlage oder einem eigenen kleinen Windkraftwerk erzeugen Sie nachhaltig Strom für Ihren eigenen Haushalt. Insbesondere an Nord- und Ostseeküste lädt der Wind geradezu dazu ein, sich eine kleine Windanlage in den Garten zu stellen.
Sonnen- und Hitzeschutz
Mit Sonnen- und Hitzeschutz sorgen Sie dafür, dass die Räume sich im Hochsommer, der auch bei uns im Norden immer wärmer wird, nicht zu stark aufheizen. Am effektivsten gelingt dies an Fenstern, Balkon- und Terrassentüren mit außen montierten Rollläden, Jalousien oder Zip-Screens.
Welche Ersparnis bringt die energetische Sanierung?
Wie viel Sie genau durch die Sanierung Ihrer Immobilie sparen können, hängt von vielen Faktoren ab, vor allem vom Umfang Ihrer Maßnahmen. Fakt ist jedoch, dass sich die Investition durch den geringeren Energiebedarf oft schon nach wenigen Jahren auszahlt: Wärmegedämmte Neubauten verbrauchen beispielsweise oft weniger als ein Viertel der Heizenergie, die bei Gebäuden ohne Wärmedämmung anfällt. So rechnet sich die nachträgliche Dämmung meist schon nach weniger als zehn Jahren. Zudem arbeiten moderne Heizanlagen wie eine Wärmepumpe nur dann wirtschaftlich, wenn die beheizten Räume energieeffizient ausgebaut sind.
Wer berät bei der energetischen Sanierung?
Wird es bei Ihnen Zeit für eine moderne Heizungsanlage oder sollten Sie erst mit der Wärmedämmung anfangen? Um individuell auf den Zustand Ihrer Wohnimmobilie zu schauen und Kosten übersichtlich zu planen, ist die professionelle Beratung grundsätzlich zu empfehlen. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein beispielsweise bietet eine umfassende Energieberatung zu den verschiedensten Sanierungsfragen, Energiesparmaßnahmen sowie Fördermitteln, die überwiegend kostenlos ist. Darüber hinaus finden Sie über die Expertensuche des Deutschen Energieberater-Netzwerks e. V. neutrale, unabhängige Energieberater in Ihrer Nähe.
Wie finanziere ich die energetische Sanierung meiner Immobilie?
Natürlich sind Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen mit Kosten verbunden – häufig fallen diese auch nicht besonders gering aus. Doch gerade bei immer weiter steigenden Energiepreisen und dem Wunsch, auf den Verbrauch fossiler Rohstoffe zu verzichten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, im Eigenheim oder in der Eigentumswohnung aktiv zu werden.
Welche Fördermittel kann ich in Anspruch nehmen?
Die große Herausforderung der Energiewende ist es, mit den knapper werdenden Ressourcen wirtschaftlicher umzugehen und auf erneuerbare Energien umzuschwenken. Somit liegt es auch im Interesse des Staates und der Gesellschaft, den Gebäudebestand in Deutschland zu modernisieren. Aus diesem Grund unterstützen Sie verschiedene Förderprogramme bei der energetischen Sanierung.
Darunter fallen insbesondere:
die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie diverse Förderkredite und Zuschüsse für Bestandsimmobilien der KfW.