Enzensberger: Der Untergang der Titanic
Der Untergang des als unsinkbar geltenden Luxusschiffs auf seiner Jungfernfahrt ist eine der großen Metaphern über Fortschritt und sein Scheitern. Es gibt zahllose Filme, Bücher, Ausstellungen, Aufführungen und Fantasien darüber. Dazu gehört die ungemein vielschichtige Komposition von Gedichten in „Der Untergang der Titanic“, die Hans Magnus Enzensberger 1978 selbst eine Komödie nannte. Der Text beschreibt den tatsächlichen Untergang der tatsächlichen Titanic, die Klassenverhältnisse auf einem Dampfer, die Angst vor und die Lust auf kommende, imaginierte Weltuntergänge, beschreibt alte Bilder, untergegangene revolutionäre Hoffnungen, die Unmöglichkeit einer Wahrheit und die Entstehungsgeschichte des Textes selbst. Enzensberger begann im tropischen, revolutionären Kuba 1968 mit dem ersten Gedicht, das bei der Überquerung des Atlantiks in der Post verloren ging, so dass er sein eigenes Werk fälschen musste.
Die Pilkentafel hat den Text von 1978 zum ersten Mal 1987 inszeniert und seitdem immer wieder öffentlich daraus gelesen – immer wieder war er anders aktuell. Und so lesen Elisabeth Bohde und Thorsten Schütte „Der Untergang der Titanic“ nun im Hafen in unsicherer Position auf schwankendem Boden und doch ganz nah am Ohr der Zuhörer*innen.
Premiere: Sonntag, 26.05.2024, 18.00 Uhr
Montag, 27.05.2024, 20.00 Uhr
Dienstag, 28.05.2024, 20.00 Uhr
Mittwoch, 29.05.2024, 20.00 Uhr
Sonntag, 02.06.2024, 18.00 Uhr
Montag, 03.06.2024, 20.00 Uhr
Dienstag, 04.06.2024, 20.00 Uhr
Sonntag, 09.06.2024, 18.00 Uhr
Montag, 10.06.2024, 20.00 Uhr
Dienstag, 11.06.2024, 20.00 Uhr
Hafenspitze/ Steganlage „Schwimmende Gärten“, Flensburg
Foto: Pixabay.com