Bezugnehmend auf die aktuelle öffentliche Berichterstattung zur Entfernung der Primavera aus dem Foyer des Hauptgebäudes unserer Universität solidarisiert sich der gesamte AStA-Vorstand mit der Petition seines Mitglieds Janko Koch, einem der stellvertretenden Vorsitzenden.
„Ich habe die Petition zum Schutz der Kunstfreiheit an unserer Universität ins Leben gerufen. Wir dürfen diese willkürlichen Entscheidungen seitens des Präsidiums in puncto Besetzung des Audimax und dem jetzigen Verschwinden der Statue nicht dulden. Die Statue muss zurück in die Mitte unseres Campus.“, so Koch.
„Der Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss des Senats darf sich nicht als alleiniges Sprachrohr für all die weiblichen Studierenden an unserer Universität inszenieren. Dass dieser nun die Verbannung einer nackten Frauenskulptur fordert, ist aus meiner Sicht ein falsches Signal. Ich habe mit vielen Studentinnen gesprochen, die entsetzt auf die Entfernung der Primavera reagiert haben. Dass die Darstellung von Weiblichkeit an unserer Universität nun vollständig von der Interpretation des Gleichstellungs- und Diversitätsausschusses abhängig ist, ist katastrophal. Die Universität muss mit der Rückführung der Statue ins Foyer des OSLO-Gebäudes ein Zeichen für einen offenen Diskurs in Sachen Kunstfreiheit setzen“, so Alina Jacobs, stellvertretende AStA-Vorsitzende.
Das Präsidium hat sich zu den bisherigen Berichterstattungen noch nicht öffentlich geäußert. Der Gleichstellungs- und Diversitätsausschuss gesteht hingegen ein, mit dem direkten Antrag zur Entfernung der Primavera beim Präsidium, also ohne Beschluss des Senats, einen Verfahrensfehler begangen zu haben. Der AStA-Vorstand schließt sich daher der Forderung an, den Ursprungszustand bis zu einem Beschluss des Senats wieder herzustellen, also die Primavera wieder im Foyer des Hauptgebäudes aufzustellen.
„Die Bedenken, die insbesondere Teile der weiblichen Mitglieder der Universität hinsichtlich der Statue geäußert haben, sind selbstverständlich ernst zu nehmen. Gleiches gilt für diejenigen, die in der Entfernung der Statue einen Angriff auf die Kunstfreiheit sehen, obendrein ohne öffentlichen Diskurs. Und Gleiches gilt auch für diejenigen – ob Mitglied des Senats oder nicht -, die das Übergehen dieses wichtigen universitären Gremiums durch die Schaffung von vollendeten Tatsachen als nicht hinnehmbar betrachten. Am Ende wird wie so oft ein Ergebnis nur durch eine Interessen- bzw. Güterabwägung hervorgebracht werden können, die auch und insbesondere im Lichte des Grundrechts auf Kunstfreiheit vollzogen werden sollte. Der freie Diskurs muss in einer (eigentlich) öffentlichen Senatssitzung stattfinden“, erklärt der AStA-Vorsitzende Frank Ellenberger.
Pressemitteilung AStA der Europa-Universität Flensburg