Jedes Jahr wird am 7. Juni der „Tag der Apotheke“ begangen. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ruft diesen Aktionstag bereits seit 1998 aus, um auf den Stellenwert der öffentlichen Apotheken als Instanz im Gesundheitswesen und die Bedeutung des „apothekerlichen“ Heilberufes für die Arzneimittelversorgung aufmerksam machen. Dabei stehen die Betreuung der Patienten durch das pharmazeutische Personal und das breite Leistungsspektrum der Apotheken im Fokus. Viele Apotheken nutzen den Tag der Apotheke für besondere Aktionen und informieren über Gesundheitsthemen.

 Der bundesweite Aktionstag hat zum Ziel, über Funktion und Aufgaben der Apotheken vor Ort im deutschen Gesundheitssystem zu informieren. Viele Apotheken bieten zu diesem Datum besondere Veranstaltungen, Aktionen für Familien oder einen Tag der offenen Tür an. Zugleich nutzen die Berufsorganisationen der Apothekerschaft den Aktionstag gern, um in ausgewählten Apotheken über Themen von besonderer Verbraucher-Relevanz aufzuklären.

Auch in diesem Jahr möchten die Apothekerinnen und Apothekern auf ihre teilweise prekäre Situation aufmerksam machen. Die Botschaft lautet sinngemäß: „Immer weniger Apotheken, eine von Engpässen geprägte Patientenversorgung, zehn Jahre Honorar-Stillstand bei den Apotheken und bisher so gut wie keine Einsicht der Bundesregierung – so kann und darf es nicht weitergehen, hier muss sich grundsätzlich etwas ändern!“

Gab es 2010 noch über 21.000 Apotheken in Deutschland, sind es heute bereits weit unter 18.000 Apotheken. In Schleswig-Holstein ist dieser Rückgang noch dramatischer. So hat seit 2008 knapp jede fünfte Apotheke geschlossen (Bestand im Jahr 2008: 739 Apotheken, Bestand in Jahr 2023: 592 Apotheken).

In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen einem stetigen Wandel unterworfen ist, haben Apotheken ihre Rolle als wichtige Säule des Systems unter Beweis gestellt. Sie fungieren nicht nur als Vermittler zwischen Ärzten und Patienten, sondern bieten auch eine breite Palette von Dienstleistungen an, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu fördern. Von der Beratung zu Medikamenten und deren Wechselwirkungen über Impfungen und Gesundheitsvorsorge bis hin zur Unterstützung bei der Auswahl von rezeptfreien Medikamenten spielen Apotheker eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der optimalen pharmazeutischen Betreuung. Dies hat sich nicht nur in Pandemiezeiten bewährt, in denen die Apotheken in kürzester Zeit die Maßnahmen der Regierung umsetzten und die Bevölkerung versorgten.

Diese flächendeckende Betreuung zu jeder Tages- und Nachtzeit ist in Deutschland massiv gefährdet. Daher hatte die Bundesvereinigung der Apothekerverbände schon im Vorjahr (am 14.06.2023) zu einem bundesweiten Apothekenstreik aufgerufen. An diesem Tag blieben vor Jahresfrist viele Apotheken geschlossen. Nur die Notdienst-Apotheken öffneten ihre Türen, um eine Versorgung mit Arzneimitteln gewährleisten.

Nicht nur die allgemeine Verteuerung des gesamten Lebensspektrums und die seit über zehn Jahren nicht angepasste Honorierung nagt an den Apothekern, sondern auch die derzeitige Liefersituation vieler lebenswichtiger Medikamente, an der unter anderem Regelungen im deutschen Gesundheitssystem schuld sind. Einst stand Deutschland in dem besonderen Ruf, die Apotheke der Welt zu sein, mittlerweile wurde ein gutes System kaputtgespart.

Für die Apotheker stehen die Patienten im Mittelpunkt und sie versuchen stets, ihr Möglichstes um eine optimale Versorgung vor Ort zu gewährleisten! „Allerdings benötigen wir hierfür sowohl Arzneimittel als auch ausreichend finanzielle Mittel, um die Versorgung flächendeckend aufrechtzuerhalten“, weiß die ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände!

Foto: Envato.com

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