Fast jeder fünfte Arbeitnehmende in Deutschland erwägt derzeit aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Kündigung, um sich eine besser bezahlte Stelle zu suchen. Das zeigt das aktuelle Randstad Arbeitsbarometer 2023.
„Viele Menschen haben durch die sprunghaft gestiegenen Preise schon jetzt Probleme, ihre alltäglichen Kosten zu decken. Andere könnten spätestens dann an ihre Belastbarkeitsgrenze stoßen, wenn Nachzahlungen für Strom und Gas auf sie zukommen“, erklärt Hans Christian Bauer von Randstad Deutschland. „Arbeitgeber sollten daher überprüfen, ob und wie sie die Arbeitnehmenden unterstützen können – neben einer Gehaltserhöhung oder der Inflationsausgleichsprämie geht dies auch durch Tankgutscheine, ein Jobticket oder Möglichkeiten zu Remote Work.“
Denn zahlreiche Arbeitnehmende verändern in der Krise auch die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit: 18,2 Prozent geben an, vermehrt von zu Hause zu arbeiten, um Pendelkosten zu sparen. 13,5 Prozent dagegen verzichten auf Homeoffice, um ihre Energiekosten zu reduzieren.
Neben der Sorge um die eigene finanzielle Situation fürchtet mehr als jeder dritte deutsche Arbeitnehmende (40,1 Prozent), dass sein Job nicht mehr sicher sein könnte. Das gilt insbesondere für 18- bis 24-Jährige (46,8 Prozent) und Geringqualifizierte (45 Prozent). Negative Auswirkungen auf ihre Karriere fürchten 38,5 Prozent der Befragten, so die Ergebnisse aus dem aktuellen Randstad Arbeitsbarometer. Entsprechend angespannt ist die Stimmung in vielen Unternehmen. „Mitarbeitende brauchen derzeit nicht nur monetäre Unterstützung, sondern auch Feingefühl im Umgang mit ihren Sorgen und Ängsten“, erklärt Bauer. „In der Krise sind daher Führungskräfte und Personalabteilung besonders gefragt. Sie müssen Stabilität vermitteln und mehr als sonst ein offenes Ohr für die individuellen Belange ihrer Mitarbeitenden haben.“
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