Urlauber in Schleswig-Holstein genießen die neuen Freiheiten nach dem Corona-Lockdown. Übernachtungen, Museumsbesuche, Essen im Restaurant und vieles mehr ist wieder möglich, wenn man einen tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltest vorweisen kann. Doch das Risiko einer Quarantäne bleibt. Bei der Urlaubsplanung ist es deshalb sinnvoll, auf günstige Stornierungsbedingungen zu achten oder spontan ohne Vorauszahlungen zu buchen.

Reisen in Coronazeiten bedeutet ein erhöhtes Risiko. Wer kurz vor der Reise positiv getestet oder in Quarantäne geschickt wird, muss mit zusätzlichen Kosten rechnen. Voraussetzung für eine Übernachtung im Hotel, Ferienhaus oder auf dem Campingplatz ist ein tagesaktueller negativer Corona-Test mit Nachweis von einer anerkannten Teststation. Da die Antigen-Schnelltests nicht zu hundert Prozent zuverlässig funktionieren, kommt es hin und wieder zu falsch positiven oder unklaren Testergebnissen. Positive Ergebnisse von PoC-Antigen-Schnelltests sind meldepflichtig. Betroffene müssen sich dann in Quarantäne begeben und zusätzlich einen PCR-Test machen. Wenn dieser negativ ausfällt, hebt das Gesundheitsamt die Quarantäne auf. Wer das Risiko eines falsch positiven Schnelltests umgehen will, kann stattdessen freiwillig auf eigene Kosten vor Reiseantritt einen PCR-Test machen. Die Kosten liegen zwischen 70 und 250 Euro.

Risiko Quarantäne

„Urlauber können ihre geplante Reise im Fall eines positiven Schnelltests zunächst nicht antreten“, sagt Kerstin Heidt, Juristin bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Bis das Ergebnis des folgenden PCR-Tests vorliegt, können mehrere Tage vergehen. Das heißt, selbst wenn sich der positive Schnelltest als falsch herausstellt, gehen im ungünstigen Fall einige Urlaubstage verloren. „Da eine spontane Stornierung für bereits gebuchte Hotelzimmer und Ferienwohnungen in der Regel nicht kostenfrei angeboten wird, müssen Betroffene dafür in dem Fall selbst aufkommen,“ so die Juristin. Das kann auch passieren, wenn sich Urlauber nach Kontakt zu einer positiv getesteten Person in Quarantäne begeben und vorzeitig abreisen müssen.

Sichere Urlaubsplanung in der Coronazeit

Wer einen Urlaub in der Coronazeit plant, bucht am besten spontan ohne Vorauszahlungen. Bei Buchungen im Voraus sind Angebote mit kurzfristiger, kostenfreier Stornierung der sicherste Weg. „Dabei verlässt man sich besser nicht auf mündliche Zusagen. Entscheidend ist, was im Vertrag steht“, so Kerstin Heidt. Reiserücktrittsversicherungen bieten nicht unbedingt eine Absicherung für den Ausfall einer Reise in der Coronazeit. Einige schließen Schäden infolge von Pandemien in ihren Bedingungen aus. Dieser Punkt ist besonders wichtig, wenn man eine Reiserücktrittsversicherung für eine Reise in die Coronazeit abschließen will. Einen Vergleich zu Reiserücktrittsversicherungen und ihren Leistungen in der Pandemie bietet die Stiftung Warentest. „Sinnvoll kann eine solche Versicherung vor allem bei teuren, langfristig gebuchten Reisen sein“, sagt die Juristin.

Rechtsberatung und Auskünfte bei der Verbraucherzentrale

Wer rechtliche Fragen zur Reisebuchung oder Ärger mit Reiseunternehmen oder Versicherungen über Stornierungen und Kostenerstattung hat, findet Unterstützung beim telefonischen Service der Verbraucherzentrale. Servicetelefon: 0431 / 59 099 40 Hier geht es zur Online-Terminvereinbarung.

Pressemitteilung Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V.
Bild: Envato.com

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