Einst aus kleinsten Anfängen entstanden, hat sich dieser in seiner Art doch einmalige Familienbetrieb im Norden Schleswig-Holsteins längst in Flensburg etabliert. Zu Beginn des zweiten Halbjahres 2019, genau am 1. Juli 2019, wurde die Firmenleitung des Geschäftes Fahnen Fischer in die Hände der bereits dritten Familiengeneration übergeben: Die Enkelin der Gründerin, Christin Finke, übernimmt das Firmenzepter aus den Händen ihrer Eltern Ernst und Merete Fischer.

Wie alles begann

In den schweren Jahren der Nachkriegszeit musste jedermann/jedefrau sehen, wie er/sie zurechtkam, auch der Familie Fischer ging es in den Jahren nach 1945 nicht viel besser. In der Familiengeschichte der Fischers ist überliefert, dass die Samenzelle für das spätere Familiengeschäft in Form eines Geschenks an die Oma Fischer daherkam: Sie bekam – von wem, ist nicht überliefert, eines Tages eine Schere geschenkt, und mithilfe dieser Schere fing sie an, in Heimarbeit Flaggen und Fahnen zu nähen. Diese Tätigkeit entwickelte sich erst langsam, aber doch stetig, und im Jahre 1950 war es soweit: Frau Fischer gründete das Geschäft Fahnen-Fischer, mit einer Näherei in der Schiffbrücke 21 in Flensburg. Die Familie erzielte mit diesem Geschäft ein regelmäßiges Einkommen, und machte sich in den 50er und 60er Jahren einen guten Namen in und um Flensburg herum. Nach dem Tod der Firmengründerin und Großmutter der jetzigen Chefin übernahmen die Eltern Ernst und Merete Fischer im Jahre 1972 das Geschäft.

Erweiterung der Geschäftszweige

Die Fischers der zweiten Generation fuhren anfangs fort, Flaggen und Fahnen zu produzieren und zu verkaufen. Beide waren passionierte Segler, und erkannten recht schnell, dass es in Flensburg auf diesem Sektor Nachholbedarf gab, vor Ort kaum Segelbekleidung und Segelzubehör zu kaufen war. Sie erweiterten ihre Angebotspalette um Segelbekleidung und Maritime Mode, beide fuhren persönlich zu Fachmessen, um dort entsprechende Angebote einzukaufen, und etablierten sich in Flensburg schnell als Anbieter maritimer Mode. Es entstand zusätzlich zum Bereich Fahnen das Seglerhaus, anfangs in der Schiffbrücke 27, später erwarben sie das Haus der Segelmacherei Hartung, Schiffbrücke 23, und renovierten mit viel Liebe zum Detail das alte Fachwerkhaus von 1741. Auf diese Weise entstand schließlich ein Anwesen, in dem man arbeiten und zugleich wohnen konnte, die Fischers verfügten nun über einen Stammsitz mit Laden, Manufaktur und Wohnraum unter einem Dach. Man schrieb das Jahr 1985, die Fischers zogen mitsamt Firma und persönlicher Wohnung in das renovierte Haus Schiffbrücke 23 ein, und im gleichen Jahr wurde die Tochter Christin geboren.

Fahnen-Fischer in der Neuzeit

Heute, im Jahre 2019, schließt sich der Kreis, und die Geschichte scheint sich zu wiederholen, denn nun übernahm die Tochter Christin Finke, geborene Fischer, die Firma in dritter Generation, und sie bewohnt auch mit ihrem Mann Stefan und der kleinen Tochter Fiona die Schiffbrücke 23. Mittlerweile verfügt das Haus Fahnen-Fischer über eine stattliche Angebots-Palette, wie Christin Finke stolz zu berichten weiß: „Unsere Produkte sind Flaggen jeder Art, ob international, Gemeinde, Stadt, Werbeflagge oder der eigene Entwurf – alles ist möglich, Fahnenmasten aus GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff), unser Bekleidungssortiment umfasst heute nicht nur Segelbekleidung, sondern auch Maritime Mode von Poser, Saint James und Armor-Lux. Unsere Segelbekleidung stammt von den Herstellern Musto und Pelle P.“

Ausblick

Das Haus Fahnen-Fischer ist gut aufgestellt und blickt zurecht optimistisch in die Zukunft, und wird somit auch weiterhin seinen vielen „F“s treu bleiben: Fahnen und Flensburg gehören ebenso dazu wie Fleiß, Fertigung, Fantasie, Flaggen, und – nicht zu vergessen – die Familie, erst noch Fischer, jetzt der Familienname Finke, und der Firma Fahnen-Fischer!

Text: Peter Feuerschütz

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