Víkingur Ólafsson wird von Publikum und Presse als Tastenmagier gefeiert. Sein Stil ist eigensinnig und innovativ, seine künstlerische Beziehung zu den Werken von großer Tiefe und Durchdringung, seine Musikalität intensiv und mitreißend. Klassische Musik ist für den Isländer, der seine pianistische Ausbildung an der Juilliard School in New York abschloss, nicht in Stein gemeißelt, sondern der Zeit unterworfen. So nähert er sich seinem Repertoire gerne aus der Perspektive eines Komponisten und nimmt sich Freiheiten, um Neues entstehen zu lassen. Dabei geht es ihm um die Erzeugung von großen dreidimensionalen Klangräumen, inspiriert durch die weiten und baumlosen isländischen Landschaften seiner Kindheit. „Ohne Bach wäre alles nichts”, sagt Ólafsson, und dieser Devise folgt auch das Programm, das beim SHMF erklingen wird.
Neben den Werken des Barockmeisters sind außerdem die Sonate in e-Moll D 566 von Franz Schubert sowie drei Sonaten von Ludwig van Beethoven zu hören. Darunter befindet sich auch das späte Meisterwerk Opus 109, über dessen bestechend schönes Variationsthema ein zeitgenössischer Kritiker schrieb, es sei von einem „zauberischen Reiz der Melodie beseelt”.
Dienstag, 29.07.2025, 19:30 Uhr
Deutsches Haus, Flensburg
Foto: Vikingur Ólafsson © Ari Magg