„Meine Frau und ich sind nicht zufällig hier in Flensburg gelandet und letztlich ganz bewusst hier sesshaft geworden“, erzählt Manfred Saust. In seiner langen Karriere als Stabsoffizier der Bundeswehr hat er viele (rund ein Dutzend) unterschiedliche Dienstorte kennengelernt. „Ich bin bei meinen zahlreichen Verwendungen so ziemlich in allen Ecken und Regionen unseres Landes eingesetzt worden, teilweise sogar im Ausland“, blickt er auf eine höchst abwechslungsreiche Laufbahn zurück. Und er ergänzt: „Wir haben über 30 Jahre lang regelmäßig unseren Sommerurlaub an der dänischen Nordseeküste verbracht, dabei stets auf der Anreise einen ganztägigen Abstecher nach Flensburg gemacht und diese Stadt bei der Gelegenheit immer mehr schätzen und lieben gelernt.“

Aufgewachsen in Niedersachsen
Geboren ist Manfred Saust im November 1956 in Hannover. „Dort habe ich auch meine Sturm- und Drangzeit erlebt, zum Abschluss der Schulkarriere mein Abitur „gebaut“ und schon in jungen Jahren viel Sport getrieben. Meine Schwester und ich erlebten eine unbeschwerte Kindheit.“ Der junge Manfred hat sogar erfolgreich Handball in der Regionalliga-Mannschaft des PSV Hannover gespielt. Sein Vater war bereits beruflich bei der Bundeswehr tätig, doch Manfreds erster Berufswunsch war ursprünglich ein anderer: Nach einem längeren Praktikum 1974-1975 bei der Stadt Hannover im Bereich Vermessungswesen hatte er schon einen Studienplatz der Geodäsie in Berlin sicher, entschied sich jedoch nach längerem Überlegen anders. Nach erfolgreich abgelegtem Test bei der Offiziersbewerber-Zentrale in Köln orientierte sich der junge Mann um: Manfred entschied sich für eine Offizierslaufbahn in der Bundeswehr.

Die „Lehrjahre“ bei der Bundeswehr
Seinen Dienst beim „Bund“ trat er am 01.07.1975 an, als Offiziersanwärter bei der Fernmeldetruppe „Elektronische Kampfführung“ – kurz FmTr Eloka, in Rotenburg an der Wümme. Nach militärischer Grundausbildung und Fachvorausbildung in Russisch, Tastfunk und elektronischer Aufklärung absolvierte er in 1976 einen neunmonatigen Offizierslehrgang an der Fernmeldeschule des Heeres in Feldafing/Starnberg. In dieser Zeit bestand er sogar erfolgreich eine Einzelkämpferausbildung! Manfred Saust blieb vorerst in Süddeutschland, nahm in München von 1976 bis 1980 an der Hochschule der Bundeswehr ein Studium auf. Seine Fachrichtung lautete: Elektrotechnik/Nachrichtentechnik, daneben belegte er als „gesellschaftswissenschaftliches Anleitstudium“ zusätzlich Politikwissenschaften. In diese Zeit fielen die Regelbeförderungen zum Leutnant und Oberleutnant. „Es war insgesamt ein forderndes und intensives Studium“, erinnert sich Manfred Saust. „Doch blieb abends und an den Wochenenden meistens noch genügend Zeit, die bayerische Hauptstadt und ihr Umfeld kennenzulernen. Wir Studenten waren schließlich abenteuerlustig, neugierig, und als junge Offiziere auch gut besoldet“, schmunzelt mein Gesprächspartner.

Der „Laufbahnstart“ in der Bundeswehr
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium führte ihn 1980 seine erste Verwendung nach Rheinland-Pfalz: nach Daun in die Eifel. Oberleutnant Saust fungierte dort als Zugführer in der Ausbildungkompanie 941. Doch schon in den Jahren 1981 und 1982 folgte der Teil 2 des Offizierslehrgangs, erneut in Feldafing. Anschließend ging es wieder nach Daun zurück: Saust wurde Leiter der technischen Aufklärung im FmBtl 940 und Leiter der Technischen Analyse in der Brigade 94. Mittlerweile war er in Daun ansässig geworden und fasste in der Eifel privat Fuß. „Hier lernte ich 1982 meine jetzige Ehefrau Sonja kennen und lieben. Wir heirateten bald, in den Jahren 1984 und 1986 wurden unsere Söhne Sebastian und Thorsten geboren – somit war die junge Familie Saust schnell komplett!“ In 1984 wurde er zum Hauptmann befördert und im selben Jahr zum Berufssoldaten ernannt.

Die Laufbahn kommt in Fahrt
Nach sechs Jahren in Daun (1980-1986) erfolgte eine Versetzung in den Landkreis Gifhorn mit Dienstort Barwedel zur FmKp 945. Auf dem Barwedeler Aufklärungsturm war Hauptmann Saust der Stellungs- und Einsatzkommandant, in der Nähe der damaligen innerdeutschen Grenze. 1989 zog er weiter, wurde wieder nach Rotenburg/Wümme beordert, diesmal in der Funktion als Kompaniechef der 3. Kompanie, einer Auswerteeinheit für Erfassungen aus dem ehemaligen WP (Warschauer Pakt). Bis 1994 verblieb er in Rotenburg, übernahm 1991 erstmals als frisch beförderter Major eine Stabsverwendung, befehligte über 300 Mann Personal. Ein Jahr später wurde ihm zusätzlich die Führung einer selbständigen Einsatzkompanie übertragen; er hatte nun plötzlich das Kommando über sowohl die FmKp 3 als auch die FmKp 11 mit insgesamt 600 Mann – wohl einmalig in der Geschichte der Bundeswehr …

„In meinem letzten Dienstjahr in Rotenburg und als stellvertretender Kommandeur des EloKa-Regiments 120 oblag mir die traurige Aufgabe, dieses bestens aufgestellte Regiment aufzulösen – im Zuge einer neuen Bundeswehrstruktur“, denkt Saust ungern an die Schattenseiten der Pflichten eines militärischen Führers zurück.
1994 stand für die Familie Saust erneut ein Umzug an. Saust wurde nach Mönchengladbach versetzt, bekleidete eine Stabsoffiziersstelle im Heeresunterstützungskommando in der Abteilung II „Heeresrüstung“. Hier verblieb er bis ins Jahr 1996. Als jene Abteilung II nach Koblenz verlegt wurde, wechselte er für einige Monate mit an den neuen Standort. Noch im gleichen Jahr 1996 wurde er – mittlerweile zum Oberstleutnant befördert – Dezernatsleiter im Heeresamt in Köln in der Abteilung „Führungsunterstützung“. Diese Verwendung dauerte bis ins Jahr 1998.

Seine beruflichen „Highlights“
„Von 1998 bis 2001 war ich Kommandeur des EloKa-Regiments 220 in Donauwörth, gleichzeitig wurde ich dort Standortältester und „Beauftragter für regionale Angelegenheiten“, denkt Saust gern an jene Jahre zurück. „Das war eine tolle und fordernde Tätigkeit: Ab 1999 war ich mit der Vorbereitung und dem anschließenden erstmaligen BW-Auslandseinsatz der Truppe im Kosovo befasst, nahm unter anderem vorher noch an einem großen NATO-Manöver in Norwegen statt: „Battle Griffin“. Gerade die herausfordernden Jahre des Verbandes im Auslandseinsatz im Kosovo – trotz oder gerade wegen vieler neuer und manchmal deprimierender Erfahrungen – waren rückblickend meine schönste und verantwortungsvollste Verwendung in der Truppe.“ Er ergänzt in dem Zusammenhang: „Mit finanzieller Unterstützung in Höhe von 30.000 € meines damaligen Lions-Clubs in Donauwörth konnte eine zerstörte Schule in der Nähe von Prizren durch unsere Soldaten wieder aufgebaut und betrieben werden.“

Für diesen Einsatz im Kosovo erhielt er stellvertretend eine besondere Auszeichnung, verliehen durch den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber: Seinem Verband wurde das „Fahnenband des Bayerischen Ministerpräsidenten“ verliehen. (Anmerkung: Das Fahnenband des Bayerischen Ministerpräsidenten ist die höchste Ehre, mit der ein militärischer Verband durch den Freistaat ausgezeichnet werden kann.)
Saust denkt oft an jene Jahre zurück, erinnert sich: „Es war mir enorm wichtig, die Familien der Soldaten bei allen Fragen rund um den Auslandseinsatz, der ja für uns alle neu war, einzubinden.“ Vielleicht hat er ja in jenen Zeiten damals seine „soziale Ader“ entwickelt, die ihn bis heute so auszeichnet. Nach drei Jahren in Donauwörth und dem Einsatz des Verbandes im Kosovo ging für Manfred Saust die Kommandeurszeit in Bayern zu Ende.

Die „Reise“ durch die Republik geht weiter
Von 2001 bis 2003 versetzte ihn sein Dienstherr nach Potsdam in Brandenburg. Am dortigen Einsatzführungskommando der Bundeswehr war er für wichtige Teilbereiche für die Auslandseinsätze in Afghanistan und im Kosovo verantwortlich. Ab 2003 bis einschließlich 2009 hieß sein nächster Dienstort Hof in Franken. „An der „Zentralen Untersuchungsstelle der Bundeswehr“ in Hof habe ich mich schnell wohlgefühlt, hatte unter anderem dort mit vielen wissenschaftlichen Mitarbeitern der Bereiche Mathematik und Technik zu tun. Hier ging es hauptsächlich um die Analyse hochwertiger Übertragungsverfahren sowie um die Entwicklung eigener Aufklärungs- und Störverfahren“, gibt Saust einen kleinen Einblick in die dortige Aufgabenvielfalt.
Seine Familie machte die zahlreichen Dienstortwechsel allerdings nicht immer mit. „Wir behielten unseren Wohnsitz in Donauwörth, schon allein wegen der schulischen Ausbildung unserer Söhne“, so Manfred Saust. „Donauwörth war in den Jahren schnell zu unserer Heimat geworden, die Familie fühlte sich dort wohl, zahlreiche private Freundschaften wurden geknüpft – nicht zuletzt auch wegen meiner Zugehörigkeit zu den Lions, die im Jahr 2000 begann“, begründet er den Familienverbleib im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.

Flensburg kommt ins Spiel
Eigentlich sollte Manfred Saust noch über das Jahr 2009 hinaus in Hof stationiert bleiben, doch sein direkter Vorgesetzter hatte andere Pläne. „Sie können sich Ihre neue Verwendung unter mehreren Angeboten auswählen“, bot der General an. Unter den Offerten war auch eine, die in den hohen Norden führen sollte. „Für meine Frau und mich war es keine Frage: Flensburg sollte es sein. Wie eingangs erwähnt, hatten wir dort oben an der Grenze bereits gute Erfahrungen mit der Region gemacht. So war das neue Ziel klar: Flensburg!“
Eine Urlaubswoche im Vorfeld der Versetzung wurde in Flensburg verbracht, zum Zwecke der Wohnungssuche. „Etwa 15 Objekte nahmen wir in Augenschein, doch unsere Wahl fiel sofort auf das angebotene Haus in der Straße „Speckberg“ in Engelsby, in dem wir heute noch glücklich und zufrieden unser Zuhause haben. Wir waren „schockverliebt“ in das Objekt, es entsprach genau unseren Vorstellungen. Außerdem waren die Vorbesitzer uns gewogen, in gefühlten 20 Minuten waren wir uns handelseinig“, schmunzelt Manfred Saust.
Erneut stand ein Umzug an. „Oft ziehen ja die Kinder aus dem Elternhaus weg. Bei uns war es genau umgekehrt. Die mittlerweile erwachsenen Söhne blieben vorerst in Donauwörth wohnen, wir Eltern zogen fort nach Flensburg.“
Seit 2009 in der Fördestadt zuhause
Seine letzte dienstliche Verwendung war an der Schule „Strategische Aufklärung der Bundeswehr“ in Flensburg-Mürwik. Saust bekleidete ab 2009 den Dienstposten des Leiters des Ausbildungszentrums für Übung und Einsätze EloKa und war Leiter der „Gruppe der Truppenfachlehrer“, hatte diese Funktion bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2016 inne. Zusätzlich zu diesem fachlichen Dienstposten war Manfred Saust von 2013 bis 2016 als „Standortältester“ in Flensburg eingesetzt.
Der Standortälteste ist stets ein hoher Stabsoffizier. Er ist im Frieden verantwortlich für die Durchführung der militärischen und territorialen Aufgaben an seinem jeweiligen Standort. In Flensburg ist dies entweder der Kommandeur der Marineschule oder ein Stabsoffizier des Heeres/der Luftwaffe, die im Wechsel als Standortältester fungieren.
Neben seinen weiteren vielfältigen Aufgaben kümmert der Standortälteste sich in Flensburg um viele soziale Angelegenheiten wie etwa die Schaffung von KiTa-Plätzen für BW-Angehörige, er ist daneben auch Kuratoriumsvorsitzender der EAS (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e. V.), und nicht zuletzt verantwortlich für den alljährlich in der Vorweihnachtszeit stattfindenden Erbsensuppenverkauf an der Holmnixe.

Der „Retter der Erbsensuppe“
In Manfred Sausts Amtszeit als Standortältester der Bundeswehr in Flensburg und Glücksburg fiel der Versuch der Verwaltung, den Erbensuppenverkauf wegen vermeintlicher Verstöße gegen bürokratische Vorschriften einzustellen – angeblich seien die nötigen Hygienevorschriften nicht eingehalten worden. Das konnte Saust aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Truppe nun überhaupt nicht nachvollziehen. „Wer wie ich schon häufig im Feld unter schwierigsten logistischen Bedingungen verpflegt wurde, weiß zum einen, wie gut und sorgfältig unsere Truppenküchen arbeiten und organisiert sind, und zum anderen, dass insbesondere stationäre Truppenküchen – wie hier im Standort Flensburg – in Sachen Hygiene bestens aufgestellt sind“, erklärt uns Manfred Saust als ein ausgewiesener Experte in vielen BW-Angelegenheiten.
Saust selbst nimmt seine Rolle bei der „Erbsensuppen-Affäre“ nicht so wichtig, schiebt gar den Hauptverdienst auf den damaligen Kommandeur der Marineschule, Flottillen-Admiral Stawitzki, der „seine guten Beziehungen ins Bundesverteidigungsministerium für die Klärung der Angelegenheit spielen ließ“. Allerdings hat sich Oberstleutnant Saust in seiner herausgehobenen Position seinerzeit selbst in einem längeren Schreiben an die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewandt. „Gemeinsam konnten wir das ursprünglich geplante Verbot des Erbsensuppenverkaufs auf diese Weise erfolgreich abwenden“, so Manfred Saust im Rückblick.
Anlässlich seiner Pensionierungsfeier im Sommer 2016 wurde sein Einsatz im Offiziersheim in der Swinemünder Straße in den Laudationen des Kommandeurs des Landeskommandos Schleswig-Holstein, Oberst Güttler, und der designierten Oberbürgermeisterin Simone Lange entsprechend gewürdigt. Die Stadt Flensburg wusste seinen Einsatz ebenfalls sehr zu schätzen, erklärte und wählte Manfred Saust zum „Mensch des Jahres 2016“ in Flensburg!

Erbsensuppe und Speckberg
In seiner Familie war man durchaus stolz auf den „Vater und Ehemann“, doch die Kinder machten sich auch einen Spaß aus der Geschichte um den „Retter der Erbsensuppe“ und nannten den Papa fortan gerne mal „Erbs-Man“ – frei nach den Comic- und Filmhelden „Superman“ und „Batman“. Auch die Tatsache, dass Familie Saust am „Speckberg“ wohnt, hat nachweislich nichts mit der Erbsensuppe zu tun – wenngleich zu diesem zünftigen Eintopf durchaus immer etwas Speck gehört! Die Straße „Speckberg“ heißt dem Vernehmen nach aus anderen Gründen so, nämlich weil:
„Hinter einem der Trögelsbyer Höfe soll nach einer alten mündlichen Überlieferung um das Jahr 1800 eine Räucherkate gebrannt haben. Bei dem Brand sollen die Speckseiten mit einem lauten Knall in die Luft geflogen sein. Bis zu einem Hügel, der dort in der Nähe lag, seien sie geflogen. Nach dieser Begebenheit soll der Hügel den Namen Speckberg bekommen haben.“ Das Zitat stammt aus dem Buch „Flensburger Straßennamen“ von Dieter Pust.
Wechsel in den Ruhestand
Ende Juli 2016 war es soweit: Manfred Saust beendete seine Laufbahn als Stabsoffizier der Bundeswehr und wechselte in den „Ruhestand“. „So, mein Schatz, ab morgen bin ich dann wohl immer zu Hause!“, teilte Manfred Saust euphorisch seiner neben ihm sitzenden Ehefrau an seinem letzten Arbeitstag mit.
Diese vermeintlich erfreuliche Nachricht sollte sich allerdings in der anstehenden Zukunft noch relativieren. Doch immerhin schloss Manfred Saust an jenem denkwürdigen Tag mit dem Kapitel Berufsoffizier nach etwas mehr als 41 Jahren Bundeswehrzugehörigkeit ab.
Er blieb der Bundeswehr jedoch noch weiterhin zumindest zeitweise erhalten.

So absolvierte er in den Jahren 2016 bis 2021 noch diverse Wehrübungen (teilweise 8 Monate pro Jahr) an der SchuleStrat als „Gruppenleiter Lehre und Ausbildung“, war von 2016 bis 2022 als Mitarbeiter der bereits erwähnten EAS (evangelische AG für Soldatenbetreuung) aktiv, organisierte in dieser Funktion diverse Veranstaltungen unter anderem in der „Oase“ im Kielseng sowie zahlreiche andere vielfältige Freizeitaktivitäten.
Ein Flensburger „Löwe“
Manfred Saust war schon in seiner Zeit in Donauwörth ab dem Jahr 2000 Mitglied der „Lions“. Sich zu engagieren ist für Manfred Saust seit jeher selbstverständlich. Als er 2009 nach Flensburg kam, hat er sich sofort einem hiesigen Club angeschlossen. Er entschied sich für eine Mitgliedschaft im „Lions-Club Flensburg von 1959“ – nicht ganz ohne Eigennutz.
„Wenn man wie ich regelmäßig den Einsatzort wechselt und häufig umzieht, wird es mit zunehmendem Alter immer schwieriger, an jedem neuen Wohnort wieder einen neuen Freundeskreis aufzubauen. Da hilft es enorm, bei den Lions mitzumachen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Als Lion kann man den Bürgern vor Ort etwas zurückgeben, das war mir neben dem Kontaktknüpfen eine Herzensangelegenheit.“ Die international tätige Lions-Institution ist mit weit über einer Million Mitgliedern in über 200 Ländern weltweit seit Jahrzehnten aktiv. Neben sozialen Zielen fördern die „Lions“ auch kulturelle Projekte und setzen sich für Völkerverständigung, Toleranz, Menschlichkeit und Bildung ein. Bei den „Lions“ hatte er schon viele Ämter und Funktionen inne, war sogar von 2016 bis 2017 Präsident im „Lions-Club Flensburg von 1959“. Aktuell ist Manfred Saust eine sogenannte und gewählte (2024-2026) „Zonenchair-Person“, in diesem Amt betreut er die sechs Lions-Clubs in Flensburg und Umgebung sowie den Leo Club Flensburg.

Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt Flensburg
„Ich möchte mich gerne weiter im sozialen Bereich der Stadt Flensburg einbringen und mich für die Stadtentwicklung im Hinblick auf die Interessen der Senioren engagieren und im Seniorenbeirat für eine höhere Lebensqualität in Flensburg eintreten“, so begründete Manfred Saust im Vorfeld der Wahl im Jahre 2023 zum Seniorenbeirat seine Kandidatur. Die Wähler honorierten seine Kandidatur und wählten ihn zu einem der 9 künftigen Beiräte. In der Stadt Flensburg gibt es seit mehr als 25 Jahren einen Seniorenbeirat. Alle Menschen ab 60 Jahren, die in Flensburg wohnen, wählen aus einer offenen Liste von Interessierten die neun Mitglieder des Seniorenbeirates für die kommenden fünf Jahre. Saust ergänzt: „Wir vertreten nun bis 2028 die Interessen von fast 30 Prozent der Flensburger Bevölkerung, wollen in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den politischen, sozialen, gesellschaftlichen und kirchlichen Gremien das Leitbild „Flensburg – ein Zuhause für alle in allen Lebenslagen“ weiterentwickeln. Wir arbeiten überall dort mit, wo man sich in Flensburg mit dem Zusammenleben der Generationen befasst und wo es um Teilnahme und bessere Lebensbedingungen für die Generation 60+ geht.“
Saust hat in seinen beinahe 2 Jahren Zugehörigkeit zu dem Gremium erkannt, dass ebendort gewaltige Aufgaben zu bewältigen sind, „vielerorts ganz viele dicke Bretter zu bohren sind“. Doch haben ihn Herausforderungen in seinem ganzen Berufsleben nicht abgeschreckt, sondern eher angestachelt, etwas ändern zu wollen.

Familie und Hobbies im Ruhestand
Auch wenn Manfred Saust sich mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei den Lions und im Seniorenbeirat eine Menge Arbeit und viele Termine aufgeladen hat, ist er dennoch abends und an den Wochenenden häufiger zuhause, als er das aus seiner aktiven Zeit als Berufsoffizier kannte. „Private Hobbies und, ganz wichtig, meine Ehefrau, kommen nicht zu kurz. Das ist mir auch sehr wichtig, darauf achte ich durchaus.“ Sport war und ist immer ein wichtiger Bestandteil seines Lebens, so gibt es kaum eine Sportart, die er nicht selbst betrieben hat: Tischtennis, Tennis, Volleyball, Ski fahren, Klettern, Schwimmen, Laufen Windsurfen, Segeln; Mountainbiken, in jungen Jahren Handball spielen. So verwundert es auch nicht, dass er seit 1975 (!) in jedem Jahr das Goldene Sportabzeichen gemacht und auch geschafft hat – Stand heute schon über 50mal! Eine stolze Leistung, wie wir finden …
Eingangs schon erwähnt, spielt das Reisen auch eine große Rolle im Leben der Familie Saust.
„Sind wir früher als junge und jüngere Familie meistens im Sommerurlaub nach Dänemark gefahren, sind wir jetzt als reifere und etwas älter gewordene Urlauber gern und häufig mit unserem Wohnmobil unterwegs, haben schon zahlreiche Reiseziele in ganz Europa angesteuert. Unsere Familie ist ja auch schon längst größer geworden, unsere Söhne sind verheiratet und haben uns insgesamt 5 Enkelkinder beschert, die wir natürlich allesamt gern besuchen, wenngleich ein solcher Besuch stets eine längere Tour nach Donauwörth und Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz bedeutet – wo unsere Kinder ihren Lebensmittelpunkt haben.“

Danke
Das Flensburg Journal bedankt sich bei Manfred Saust für ein interessantes und informatives Gespräch. Sich für ein Berufsleben bei der Bundeswehr zu entscheiden, bringt den betroffenen Familien sicher viel Lebenswertes und eine Menge Abwechslung mit, bedeutet aber auch oft, häufig umzuziehen und nirgends so richtig heimisch werden zu können. Wie man das Beste daraus machen kann, hat uns der geschilderte Lebenslauf des Manfred Saust eindrucksvoll aufgezeigt. Wir als Nordlichter können sehr gut nachvollziehen, dass sich das Ehepaar Saust für ein Leben im Ruhestand in unserem wunderschönen Flensburg entschieden haben. Wir wünschen den beiden ein weiterhin lebenswertes und erfüllendes Leben in unserem hyggeligen und reizvollen Heimatort!
Mit Manfred Saust sprach Peter Feuerschütz
Fotos: privat, Benjamin Nolte