Er hat in den bald fünfzig Jahren seines Erwachsenenlebens in Flensburg vielfältige und zahlreiche Spuren hinterlassen, sowohl an Land als auch am Wasser und sogar unter Wasser! Dabei ist unser Protagonist gar kein gebürtiger Flensburger … doch der Reihe nach!
Kindheit und Jugend, oder: Schuljahre sind keine Herrenjahre
„Geboren bin ich 1954 in Kappeln an der Schlei. Dort verbrachte ich eine für damalige Zeiten typische Kindheit und Jugend. Ich wuchs unbeschwert auf, spielte viel draußen, die Eltern ließen uns Kinder gewähren, zudem war die Umgebung, in der ich groß wurde, ein idealer Abenteuerspielplatz – einschließlich der Schlei mit ihren zahlreichen Verstecken am Ufer und in Ufernähe. Schon bald waren meine Spielkameraden und ich regelmäßige Nutzer der Freibadeanstalt, ich lernte dort schon früh das Schwimmen und war bereits als „Steppke“ im Element Wasser zu Hause“, erinnert sich Holger Rahf an die Kindheitstage.
„Natürlich kam auch auf mich die Schulzeit zu, Ostern 1961 wurde ich eingeschult. Ich durchlief normal und unspektakulär die Volksschule, schloss diese erfolgreich nach 9 Jahren ab, hatte nun den Hauptschulabschluss in der Tasche.“Damit war das Schülerdasein aber für ihn noch nicht beendet: Holger Rahf wechselte ins ferne Flensburg, besuchte dort die Gewerblich-Technische Berufsfachschule, die sich zu jener Zeit noch in der Straße Schützenkuhle befand. Die dreijährige Schulzeit schloss er erfolgreich mit der staatlichen Prüfung zur Fachschulreife ab. Dieser Bildungsabschnitt ist dem Realschulabschluss gleichgestellt.
„So kam ich erstmals mit Flensburg in Berührung. Ich wohnte jedoch weiterhin daheim bei den Eltern in Kappeln. Zu meinem Glück lag der Kappelner ZOB in unmittelbarer Nähe, so dass ich es nicht weit zum Bus hatte, der mich nun täglich die knapp 50 km zum ZOB in Flensburg kutschierte – und nachmittags wieder zurück. Die meiste Zeit meines Busfahrerdaseins verbrachte ich dösend und schlafend“, schmunzelt unser Protagonist. Schon allein durch die An- und Abfahrt hatte der junge Mann lange Schultage, so dass in der Woche für Freizeitaktivitäten keine Zeit blieb.
Die Lehrzeit
Nun hatte Holger die Fachschulreife in der Tasche. Es schloss sich für ihn direkt eine Lehre an, auch im fernen Flensburg. Er begann 1973 die Ausbildung zum Vermessungstechniker im damaligen „Amt für ländliche Räume“ – seit 2009 offiziell „Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein“. Das Amt befand sich damals noch nahe dem Nordertor, ist mittlerweile in der Bahnhofstraße/Ecke Munketoft angesiedelt – im ehemaligen Arbeitsamt. Auch während der Lehrzeit wohnte Holger weiterhin zuhause in Kappeln, war auch in diesen Jahren ein erprobter Fahrschüler. „Das Lehrlingsgehalt war in jenen Jahren nicht besonders üppig, die Monatskarte für den Bus kostete auch etliche Mark – für die Freizeit und persönliche Belange blieb kaum etwas übrig.“
Der Vermessungstechniker
Im Jahre 1976 war es schließlich vollbracht: Holger schloss erfolgreich die Ausbildung ab, war jetzt endlich am selbstgesteckten Berufsziel „Vermessungstechniker“ angelangt. „Mein Lehrherr übernahm mich gleich im Anschluss an die Ausbildung, ich war nun Angestellter im Öffentlichen Dienst. In den kommenden Jahren wurde ich im Amt in der Abteilung „Flurbereinigung“ eingesetzt. Ich kam im gesamten Kreisgebiet des seinerzeit neuen Kreises Schleswig-Flensburg viel herum – es gibt in dieser Region wohl kaum eine Straße, einen Feldweg, eine ländliche Ecke, in der ich nicht mindestens einmal dienstlich unterwegs und aktiv gewesen bin“, ist Holger Rahf beruflich bedingt ein ausgesprochener Kenner unseres Landkreises geworden. „Ich hatte in meinen vielen Berufsjahren vielfältige und durchaus interessante Tätigkeiten ausgeübt, in Gemeinden wie beispielweise Satrup viel mit landwirtschaftlichem Tiefbau zu tun mit dem Ziel der sogenannten Landumlegung, sprich: optimale Zusammenlegung ländlicher Flächen unter Berücksichtigung solcher Faktoren wie etwa dem Naturschutz usw.“
Flensburger und Familienvater
„Gerade war ich erst, mit 21 Jahren, volljährig geworden, nun zog ich endgültig aus dem beschaulichen Kappeln um in die Nähe meines Arbeitsplatzes; ich wurde ein Flensburger.“ Die erste Wohnung fand er im Stadtteil Mürwik, im Wasserlooser Weg. Hier verbrachte er, mittlerweile verheiratet, die ersten Ehejahre, zwei Kinder komplettierten bald die junge Familie Rahf. Als die Wohnung irgendwann zu klein für vier Personen wurde, wurde in fußläufiger Nähe ein eigenes Haus erworben, die Rahfs zogen um in die Straße Friedheim, nahe der Kreuzung Friedheim/Osterallee. „Zu meinen beiden Kindern aus jener Beziehung habe ich auch heute noch guten Kontakt“, freut sich Holger Rahf. Die Ehe ist allerdings zerbrochen, man trennte sich einvernehmlich.
Die Patchwork-Familie entsteht
„Irgendwann lernte ich meine heutige Frau Birgit kennen. Sie war vor Jahren schon aus dem Südwesten der Republik – aus Worms – nach Flensburg gewechselt, um mit ihrem damaligen Ehemann die Leitung der hiesigen Jugendherberge an der Fichtestraße zu übernehmen.“ Auch Birgits erste Ehe zerbrach. „Wir starteten nun beide gemeinsam einen zweiten Ehe-Versuch, heirateten … und hatten plötzlich vier Kinder“, schmunzelt Holger. Auch Birgit hatte aus erster Ehe zwei Kinder zur neuen Patchwork-Familie beigesteuert. „Ich wurde durch die Heirat mit Birgit nicht nur wieder zum – glücklichen – Ehemann und zum mehrfachen Vater, sondern gleichzeitig auch noch zum Herbergsvater“, lächelt Holger. Und er ergänzt: „Ich musste mich nun zwangsläufig auch wohnungsmäßig verändern, denn es galt seinerzeit noch die Residenzpflicht für Jugendherbergen, das heißt: Herbergseltern mussten zwingend in der Herberge oder auf dem Gelände wohnen, also ständig erreichbar sein.“ Das sollte sich später allerdings ändern.
Nochmal ein beruflicher Neuanfang
Der Wechsel vom Angestellten im öffentlichen Dienst zum „Herbergsvater“ fiel ihm nicht schwer. Die neue Tätigkeit mit Menschen lag ihm ohnehin, auch konnte er gut organisieren, hatte handwerkliches Geschick, und ein gemeinsamer Job mit seiner Frau war ideal für ihn. Hinzu kam: Er war im Beruf als Vermessungstechniker nicht mehr glücklich. „Irgendwann verlor ich die Freude an meiner Tätigkeit als Vermessungstechniker“, erinnert sich Holger. „Die Arbeit selbst machte mir zwar nach wie vor noch Freude und Spaß, meine Kollegen waren nett, wir waren ein gutes Team, doch die sich häufenden Probleme mit den beteiligten Behörden, überhaupt mit den immer mehr werdenden und teils nicht nachvollziehbaren Vorschriften der öffentlichen Verwaltungsinstitutionen machten mir den Berufsalltag zum Gräuel – so war ich froh, in die Position des Herbergsvaters wechseln zu können.“
Die Herbergseltern
Immerhin fast 30 Jahre leitete Birgit Rahf die Jugendherberge Flensburg – die letzten 15 Jahre von 2004 bis 2019 gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann Holger. Holger hat viele gute Erinnerungen an jene Zeit: „Birgit war für ihre schmackhafte Küche und ihre offene und warmherzige Gastfreundschaft bei zahlreichen Stammgästen beliebt, sie war die Seele des Hauses.“ Die beiden haben in den vielen Jahren zahlreiche schöne und teils auch bewegende Momente mit ihren Gästen erlebt. Vor allem an die Ferienfreizeiten von Berliner Heim- und Pflegekindern werden sich die Rahfs stets erinnern: „Diese Großstadt-Kinder sind hier in der Jugendherberge richtig aufgeblüht. Nach einer Woche mit geregeltem Tagesablauf, Sportprogramm im angrenzenden Stadion und regelmäßigem frischen Essen wollten die meisten gar nicht mehr weg von hier.“ Auch die persönlichen Gespräche mit Urlaubern, Radtouristen, Familien auf der Durchreise und anderen Gästen haben den fröhlichen Herbergseltern stets Freude bereitet. „Das war einfach toll – genau wie die vielen positiven Rückmeldungen, genau wie der Punkt, dass bei uns im Hause auch Hunde stets willkommen waren“, denkt Holger Rahf gern zurück.
Mit inzwischen 63 Lebensjahren, Anfang des Jahres 2018, erkundigte sich Holger Rahf bei der Rentenversicherung nach seinem Status, wann und wie und mit welcher möglichen Rente er aus dem Berufsleben ausscheiden könnte. Die Antwort erhielt er umgehend, noch im gleichen Jahr 2018 wäre ein Renteneintritt für ihn möglich gewesen. „Anfang 2019 war es dann tatsächlich soweit, Birgit und Holger Rahf übergaben am 1. Februar 2019 die Leitung der Flensburger Jugendherberge in andere Hände, sie verließen gemeinsam das Haus, traten beide in den wohlverdienten „Herbergseltern“-Ruhestand. „Wenn – dann gehen wir zusammen“, erklärte die leidenschaftliche Herbergsmutter den Schritt ins Rentnerdasein. Für Birgit Rahf, die einige Jahre jünger als ihr Holger ist, bedeutete das allerdings noch nicht, dass sie aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden würde. Sie suchte sich umgehend ein neues Betätigungsfeld, ist heute als Physiotherapeutin im ambulanten Dienst halbtags tätig.
Umzug in die Glücksburger Straße
Bereits im Jahr 2011 erwarben Birgit und Holger Rahf eine eigene Immobilie, in Jürgensby in der Glücksburger Straße. Das neue Familiendomizil liegt ziemlich versteckt, direkt hinter einem Mehrfamilienhaus, das wohl in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut wurde, samt einem dazugehörigen, direkt hinter dem Haus anschließenden Heizwerk. Dieses schon lange nicht mehr in ursprünglicher Form als Heizwerk benötigte Gebäude kauften die Rahfs den Eigentümern ab, bauten in Eigenregie die Räume um und aus und machten eine Wohnung daraus, renovierten intensiv, und leben seitdem, bis einschließlich heute, in einem schicken, idyllischen und wohnlichen Umfeld mitten in der Stadt, mit angehängtem Garten samt Strandkorb und kuscheligem Gartenhaus. Beide hatten Lust und Freude an den umfangreichen Renovierungsarbeiten, der Lohn ist ein lebenswerter und ansprechender „Altersruhesitz“.
Ein lebenslanges Hobby – das Tauchen
Seit nun schon über 50 Jahren ist Holger Rahf begeisterter Tauchsportler. Wie es dazu kam? „In der schon erwähnten Freibadeanstalt in Kappeln mussten die Bademeister regelmäßig selbst ins Wasser, sogar unter Wasser, denn es gehörte zu ihren Pflichten, auch den nicht sichtbaren Teil der Anlage regelmäßig zu prüfen, etwa die Poller usw… Das fand ich schon als Junge immer spannend, und weil ich mich so sehr dafür interessierte, durfte ich auch mal mit unter die Badeanstalt auf Tauchgang – seitdem habe ich dafür Feuer gefangen und bin nach wie vor mit großer Begeisterung dabei!“ Inzwischen Mitglied in der DLRG geworden, machte er im Rahmen dieser Mitgliedschaft die Ausbildung und Prüfung zum Rettungstaucher, legte mit Erfolg den Taucher-Rettungsschein ab. Das war sein erstes Zertifikat als Rettungstaucher bzw. Taucher. „Es sollten in den Folgejahren noch unzählige weitere Scheine folgen“, erzählt Holger. „Ich glaube, dass ich längst alle möglichen und angebotenen Scheine erfolgreich abgelegt habe, bis hin zur allgemeinen Lehrbefähigung als Prüfer.“ Das Tauchen begleitete ihn durch sein gesamtes Erwachsenenleben, auf unterschiedlichen Stationen und Posten. „Ich war sogar einige Jahre lang als technischer Leiter bei der DLRG in Schleswig aktiv. Das wurde mir allerdings nach und nach zu viel neben der Arbeit und der Familie.“
UC Baltic Flensburg e. V.
Für einen passionierten Hobbytaucher mit Wohnsitz in Flensburg war eine Mitgliedschaft im örtlichen Tauchverein naheliegend. Schon im Jahr 1981 trat Holger folgerichtig in den Flensburger Tauchverein UC Baltic (UC = Unterwasser-Club) ein. Wie es so üblich ist in Vereinen, wurden ihm bald Ehrenämter angetragen. Schon 1983 wurde er zum Gerätewart im UC Baltic gewählt, übte lange Jahre dieses verantwortungsvolle Ehrenamt aus.
Holger und auch seine Ehefrau Birgit waren beide Vereinsmitglieder, gingen regelmäßig ihrem geliebten Hobby nach, sowohl im einheimischen Revier als auch bei diversen Urlaubsreisen überall dort, wo Tauchen möglich war. „Ich denke, dass ich bisher in meinem Leben wohl über 3000 Tauchgänge absolviert habe, die Faszination für die Unterwasserwelt und das Tauchen selbst ist bei mir ungebrochen“, bestätigt uns Holger. Im Jahr 1993 wurde Holger zum „Tauchlehrer 1“, die nötige Lizenz mit dazugehöriger Ausbildung erwarb er in den Jahren davor. Im Jahr 2001 erlangte Holger Rahf die „Nitrox-Lehrbefähigung“, konnte nun entsprechende Ausbildungen und Fortbildungen im eigenen Verein durchführen.
„Als der langjährige Vorsitzende des UC Baltic, Peter Kopsch, sich von dem Amt zurückzog, wurde ich als neuer 1. Vorsitzender ausgeguckt und auch prompt gewählt. Das war im Jahre 1996. Jahrzehntelang hatte ich den Posten inne, doch irgendwann nach über 33jähriger Vorstandsarbeit war für mich dann Schluss als Ehrenamtler. Zum Glück fanden sich dann jüngere Sportfreunde als Nachfolger unter den Tauchfreunden des Vereins.“
Anfangs war der Verein UC Baltic noch in Solitüde zu Hause, später fanden die Tauchfreunde dann in Fahrensodde ein neues Domizil, bis im Februar 2022 beim Großbrand der Lagerhalle in Fahrensodde 20 die Lebensgrundlage des UC Baltic zerstört wurde. Stundenlang wüteten die Flammen, vernichteten das komplette Gebäude, zudem zahlreiche untergestellte Oldtimer und Jollen, und auch das Rib-Schlauchboot des Tauchclubs „UC Baltic One“. Der Verein fand jedoch recht schnell passende Lösungen für den großen Verlust. Rund ein Jahr lang haben die Verantwortlichen des UC Baltic eine Folgelösung geplant, dafür zahlreiche Spenden und Fördergelder organisiert – und immer wieder selbst mit angepackt. In 2023 konnte dann ein nagelneuer, zweigeschossiger Containerbau mit Balkon und riesigen Fenstern eingeweiht werden, pünktlich zum 50jährigen Bestehen des Vereins. Mit Technikräumen, Vereinsraum mit Küche und Umkleiden, ganz nach den Wünschen der Planer. In der ersten Reihe hinter dem Strand, in unmittelbarer Nähe des alten Clubheims, wurde der Neubau auf dem Grundstück der Seglervereinigung, vor der großen Yachthalle und direkt an der Förde, aufgebaut.
Ein weiteres Hobby – auch in Verbindung mit dem Element „Wasser“
Seit etwa 10 Jahren ist Holger Rahf Mitglied im „Förderverein Motorgüterschiff Gesine und Schlepper FLENSBURG e.V.“, einem wichtigen Baustein des Historischen Hafens Flensburg. Zum Historischen Hafen Flensburg gehören sieben Bausteine oder Elemente: der schon genannte Förderverein Motorgüterschiff Gesine und Schlepper Flensburg“, der Förderverein „Alexandra“, der Museumshafen, die Museumswerft, das Schifffahrtsmuseum, die Lüttfischer, sowie der Verein „Klassische Yachten Flensburg“. Die Betreuung und Verwaltung der Belange jenes Konstrukts werden im Büro der „Historischer Hafen GmbH“ abgewickelt. „Seit meinem Eintritt ins „Rentendasein“ in 2019 habe ich endlich mehr Zeit für diesen sehr speziellen und mir am Herzen liegenden Verein, das Kümmern um die beiden Veteranen „Gesine“ und Schlepper „Flensburg“ ist eine aufwendige und zeitraubende Tätigkeit.
Je mehr man sich damit befasst, desto mehr dringende Dinge fallen einem ins Auge und vor die Füße. Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist beileibe „nicht ohne“, hat Holger Rahf längst erfahren müssen. Wie er zu diesem Ehrenamt kam? „Tja“, schmunzelt der Holger. „Mein Tauchkamerad und langjähriger Kumpel Frank Petry ist seit langem Geschäftsführer der „Historische Hafen GmbH“, daneben Hafenkapitän. Wir kennen uns von vielen Tauchgängen und Aktivitäten im UC Baltic. Als Frank vor gut 10 Jahren mitbekam, dass ich in nicht allzu ferner Zeit Rentner werden würde, hat er mich mehrfach gefragt, ob ich mir eine ehrenamtliche Tätigkeit auch im Förderverein „Gesine“ vorstellen könnte – zumal ich gerade meine Aktivitäten im Tauchverein runtergeschraubt hatte. Nun ja, ich habe zugesagt, bin seit 10 Jahren dabei und achte unter anderem darauf, dass die „Oldtimer“-Dampfer in Form bleiben, vor allem nicht auf die Idee kommen, abzutauchen“; erklärt Holger augenzwinkernd seine Motivation. Auch in diesem Verein sind aktive und dazu noch kompetente Ehrenamtler rar gesät, und so passierte das, was fast schon zu erwarten war: „Seit Anfang dieses Jahres 2024 bin ich 1. Vorsitzender des rund 200 Mitglieder starken Fördervereins von „Gesine“ und Schlepper „Flensburg“.
„Aktuell bin ich dabei, einen neuen Vorstand aufzubauen und zu etablieren, denn einige langjährige Mitstreiter sind aus Altersgründen von ihren Ämtern zurückgetreten. Leider dauert so etwas seine Zeit, so dauerte es über ein halbes Jahr, bis alle Formalitäten und Regularien mit den unterschiedlichen Behörden wie Stadtverwaltung, Finanzamt usw. geklärt werden konnten.“ Dennoch, der neue Job macht ihm durchaus Spaß. „Die Schiffe sind es allemal wert erhalten zu werden. Beide können für diverse Veranstaltungen, Events, Feiern, teilweise sogar Ausfahrten, gebucht werden. Über entsprechende Anfragen freuen wir uns stets, die daraus erzielten Einnahmen sind wichtig für den kostenträchtigen Erhalt der Schiffe“, wirbt Holger gern um Nutzer der beiden Schiffe. „Nähere Infos dazu gern bei mir erfragen, oder über die vereinseigene Homepage www.gesine-flensburg.de.“
Urlaubsreisen in ferne Länder
Ein weiteres Hobby verbindet Holger und Birgit Rahf: das Reisen in ferne Länder, überhaupt Urlaub genießen fernab des sogenannten Mainstreams. Die Rahfs sind im Laufe ihres gemeinsamen Lebens schon sehr viel gereist während ihrer Urlaubszeiten. „Nicht zuletzt deshalb, um wenigstens im Urlaub nicht noch unter der Residenzpflicht in der Jugendherberge „leiden“ zu müssen“, klärt Holger auf. „Wenn du an deinem Arbeitsplatz gleichzeitig wohnst, ist ein Urlaub eigentlich kein solcher …
Schon in normalen Arbeitszeiten haben wir keinen geregelten Arbeitstag gehabt, wenn abends, nachts oder am Wochenende etwas anlag, waren wir stets zur Stelle, mussten umgehend das jeweilige Problem lösen.“ Das konnte man jedoch dadurch umgehen, dass man im Urlaub eine Reise unternahm. Sie waren in ganz Europa unterwegs, in Norwegen, Dänemark, Spanien, Frankreich, meistens mit dem eigenen Wohnmobil, aber sie bereisten auch wochenlang andere Kontinente, waren in Thailand, für vier Wochen in Mexiko, reisten durch Südamerika.
Die abenteuerliche Tour von Santiago de Chile runter bis nach Feuerland (Chile/Argentinien/Feuerland) haben beide noch in bester Erinnerung. „Einige dieser Reisen haben wir mit „Rotel-Tours“ gemacht“, so Holger Rahf. „Rotel Tours“ ist ein Touristik- unternehmen des Georg Höltl aus der Nähe von Passau. Rotel ist ein Kunstwort aus rollendes und Hotel, ist als Markenname eingetragen und beliebt bei vielen Globetrottern.
Ausblick
„Vor kurzem bin ich 70 Jahre alt geworden, fühle mich aber überhaupt noch nicht alt“, lächelt Holger Rahf. „Durch meine Hobbies, das Werkeln am und im eigenen Zuhause, und nicht zuletzt dank meiner Ehefrau Birgit und unseres Hundes, führe ich ein gutes und ausgefülltes Leben. Zwar mehren sich allmählich die Zipperlein, in diesen Tagen steht für mich ein operativer Eingriff am Knie an, aber insgesamt bin ich rundum zufrieden!“ Was will man mehr? Das Flensburg Journal bedankt sich bei Holger Rahf für ein interessantes und kurzweiliges Gespräch!
Kontaktdaten
Förderverein Motorgüterschiff Gesine und Schlepper Flensburg e.V.
Historischer Hafen
c/o Holger Rahf
Schiffbrücke 37, 24939 Flensburg
info@historischer-hafen.de
Mit Holger Rahf sprach Peter Feuerschütz
Fotos: Benjamin Nolte, privat