Kiel, 2. Februar 2021 – Arbeit im Homeoffice hat ihre Tücken: Häufig ist der Arbeitsplatz im eigenen Zuhause nicht optimal ausgestattet – eine schlechte Sitzhaltung und gesundheitliche Beschwerden können die Folge sein. Wer grundsätzliche Fehler vermeidet, kann aber gesundheitliche Schäden vermeiden. Das beginnt mit der Sitzposition im Zimmer, und endet mit der Höhe des Monitors. Dr. Bernd Hillebrandt, Landesgeschäftsführer der Barmer in Schleswig-Holstein, erläutert, wie Arbeitgeber ihre Angestellten dabei unterstützen können, einen ergonomischen Arbeitsplatz einzurichten. „Rückenschmerzen sind eine der häufigsten Volkskrankheiten in Deutschland. Auch wenn durch längeres Sitzen in der Regel keine Schäden an der Wirbelsäule entstehen, können die Schmerzen zu einer großen Belastung werden,“ erklärt Hillebrandt. „Ein Arbeitsplatz, der eine optimale Köperhaltung beim Sitzen ermöglicht, ist deshalb auch im Homeoffice besonders wichtig.“ Die repräsentative Studie SocialHealth@work zeigt, dass sich der Arbeitsalltag bundesweit aufgrund der Corona-Pandemie verändert hat: 56,1 Prozent der Befragten arbeiten (teilweise) mobil, 92,1 Prozent davon unter anderem Zuhause im Homeoffice. Vor der Pandemie wurden durchschnittlich 15,9 Stunden pro Woche mobil gearbeitet, während der Corona-Pandemie wuchs die Zahl auf 35,7 Stunden an.
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist gut für die Gesundheit
„Wer darauf achtet, dass Tisch, Stuhl und Laptop richtig positioniert sind, die Beleuchtung stimmt und körperliche Bewegung im Alltag nicht zu kurz kommt, erfüllt schon einmal drei wichtige Voraussetzungen, damit sich gesundheitliche Belastungen im Homeoffice in Grenzen halten und Beschwerden nicht chronisch werden“, so Hillebrandt. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollten jedoch auch ihrer Verantwortung für die Gesundheit ihrer Beschäftigten auch im Homeoffice gerecht werden und deshalb ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der ergonomischen Einrichtung ihres Arbeitsplatzes unterstützen, um körperliche Beschwerden zu verhindern. „So kann beispielsweise ein ergonomischer Bürostuhl und/oder einen Schreibtisch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden, falls diese im Homeoffice noch nicht vorhanden sind“, sagt Hillebrandt. Denn: Sollte im Betrieb kein regulärer Arbeitsplatz verfügbar sein, sind Arbeitgeberin und Arbeitgeber verpflichtet, im Homeoffice für einen gesundheitsfreundlichen Arbeitsplatz zu sorgen.
Drei goldene Regeln für gesundes Arbeiten im Homeoffice
- Möbel und Arbeitsgeräte richtig positionieren
Schreibtisch und Stuhl sind am besten positioniert, wenn Unter- und Oberschenkel einen 90- bis 100-Grad-Winkel bilden. Bei aufrechter Sitzhaltung sollte der Blick direkt zum Bildschirm gehen. Der Abstand zum Bildschirm sollte 50 bis 70 Zentimeter betragen. Wer am Laptop arbeitet, kommt schnell in eine verkrümmte Sitzhaltung. Die Nutzung eines externen Bildschirms und eine Tastatur tragen zu einer optimalen Haltung bei. - Für gute Lichtverhältnisse sorgen
Schnelles Ermüden, Augenbrennen und Kopfschmerzen können Folgen schlechter Beleuchtung sein. Helles, angenehmes Licht steigert das Wohlbefinden und damit die Leistungsfähigkeit. Im Idealfall fällt Tageslicht von der Seite auf den Schreibtisch, ohne Verschattung oder Blendung. Künstliche Beleuchtung sollte im Raum 300 Lux und am Arbeitsplatz 500 Lux betragen. - Regelmäßig Pausen einlegen und möglichst viel bewegen
Häufig sind Stress und Bewegungsmangel Ursache Nr. 1 für Rückenschmerzen. Da regelmäßige Bewegung durch Arbeitswege und Fitnessstudios entfällt, ist ein Ausgleich ratsam. Bewegungspausen, Spaziergänge, Fahrradfahrten oder Laufrunden helfen den Stress abzubauen und die Fitness zu erhalten. Kurse für mehr Bewegung zu Hause hat die Barmer auf ihre Website gestellt: www.barmer.de/a004071.
Studie socialhealth@work: Die vollständige Studie finden Sie hier zum Download.
Pressemeldung BARMER Schleswig-Holstein
Bild: BARMER / RF/ mauritius images / Westend61 / Rainer Holz