Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen rund 280 Beamte von Bundespolizei, Zoll und Landespolizei Niederlassungen des Paktedienstes Hermes in Schleswig-Holstein. Etwa 50 Beamte riegelten am Vormittag das Depot in Harrislee bei Flensburg ab. Kein Mitarbeiter und kein Fahrzeug konnte das Gelände mehr verlassen.
Es geht um den Verdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern. Mit gefälschten Ausweisdokumenten sollen Mitarbeiter aus Nicht-EU-Nationen eingestellt worden sein. Spezialisten von Zoll und Bundespolizei überprüften noch vor Ort alle Ausweisdokumente der Mitarbeiter auf Echtheit und Richtigkeit. Auch prüft der Zoll ob Mindestlohn gezahlt wurde und Sozialabgaben geleistet wurden.

Benjamin Nolte

Im Laufe des Vormittages beschlagnahmten die Einsatzkräfte diverse Aktenordner, unter anderem mit Lohn- und Krankenkassenabrechnungen. Ermittelt wird wohl gegen fünf Geschäftsführer von Hermes Niederlassungen. Auch außerhalb von Schleswig-Holstein sollen am Vormittag Depots von Paktetdienstleistern durchsucht worden sein.
Im Verlauf des Einsatzes in Harrislee wurden auch Einsatzkräfte der Landespolizei hinzugezogen, die die Verkehrstüchtigkeit der Paketfahrzeuge unter die Lupe nahmen. In der Vergangenheit fielen immer wieder Fahrzeuge auf, da gravierende technische Mängel eine Gefahr für Mitarbeiter und Unbeteiligte darstellen. Auch heute wurde mindestens ein Fahrzeug auf dem Gelände stillgelegt.

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