Die Deutschen lieben es, zu zocken. Ob am Stammtisch Karten gekloppt werden, allein auf dem Handy oder der Konsole gedaddelt wird oder ein Brettspiel auf den Wohnzimmertisch kommt: Spiele aller Art gehören zur Freizeit dazu.
Rund 33 Millionen Leute greifen in der Bundesrepublik zumindest gelegentlich zum Gesellschaftsspiel. Wenn es um Videospiele aller Art geht, steigt die Zahl der Zocker sogar noch leicht auf rund 34,3 Millionen an.
Das Lieblingsspiel in geselliger Runde ist und bleibt Monopoly, aber auch Klassiker wie Mensch ärgere dich nicht, Risiko, Scrabble, Trivial Pursuit oder Siedler von Catan stehen in Millionen von Haushalten im Schrank. Wie beliebt Spiele aller Art sind, zeigt sich auch an der Popularität der jeweiligen Nominierten für die Auszeichnung als Spiel des Jahres.
Dass die beliebtesten Games immer wieder mit Begeisterung gezockt werden, liegt häufig an der Kombination von zwei Faktoren: Viele Spiele sind einfach zu lernen, aber um tatsächlich auch strategisch zu zocken, braucht es Übung.
Das gilt sogar für auf den ersten Blick sehr simpel scheinende Spiele.
Wer etwa bei Skat oder Mau Mau das Beste aus seiner Hand machen möchte, tut gut daran, sich im Kartenzählen zu üben. Ein Zocker, der weiß, welche hohen Karten noch im Spiel sind oder ob 7 und 8 bereits ausgespielt sind, beziehungsweise wann mit ihrem Wiederauftauchen zu rechnen ist, kann deutlich gezielter seinen Zug entscheiden als ein Zocker, der sich nur auf sein Bauchgefühl verlässt.
Selbst bei einem als reines Glücksspiel geltendem Game wie dem Klassiker Roulette gibt es Möglichkeiten, strategisch vorzugehen. Zwar gibt es kein Mittel, um genau vorherzusagen, in welchem Feld die Kugel in dem Kesselspiel ausrollen wird. Aber wer sich außer mit den mit den Roulette Regeln auch mit den Gewinnstatistiken vertraut gemacht hat, besitzt nützliche Informationen, die im Laufe des Spiels den Unterschied zwischen Haben und Nichthaben ausmachen kann.
Strategien sind auch bei den meisten Videogames gefragt. Um etwa bei Super Mario Kart 8 in so vielen Rennen wie möglich als erster über die Ziellinie zu fahren, gibt es einige Kniffe, die mit genügend Übung aus einem guten Fahrer einen Superstar unter den Kartpiloten machen können.
Im entscheidenden Moment aufs Gaspedal zu treten oder den günstigsten Weg über die Piste zu finden, das braucht Training. Wie im echten Rennen auch hat der Fahrer einen Vorteil, der weiß, wie er sich im hinteren Feld den Windschatten seiner Konkurrenz zu Nutzen machen kann.
Psychologie ist ein weiterer Faktor, der beim Spielen zum Tragen kommt. Gute Nerven sind nämlich stets ein Vorteil, selbst wenn es nur darum geht, beim Monopoly zu entscheiden, ob sich ein riskanter Kauf lohnt oder man lieber auf Nummer sicher geht und sein Geld spart. Beim Mensch ärgere dich nicht lässt sich ebenfalls erkennen, wer risikofreudig ist und wer lieber seine Hoffnungen auf den Sieg aufgibt, wenn bloß die eigenen Spielfiguren weniger gefährdet sind.
Scrabble ist seit Generationen eines der populärsten Spiele im Familien- und Freundeskreis. Obwohl die gezogenen Buchstaben, aus denen Worte mit verschiedenen Werten geformt werden, sich strategisch nicht beeinflussen lassen, macht das Vokabular der Zocker eine Menge aus.
Kniffel ist ebenfalls ein Dauerbrenner unter den Spielen. Wie die Würfel fallen, ist Glückssache. Doch wer Ahnung von statistischen Wahrscheinlichkeiten hat und auch darauf achtet, möglichst aktiv auf den Bonus hinzuarbeiten, wird langfristig seine Gewinnchancen verbessern.
Aber auch Spiele, bei denen es nicht aufs Gegeneinander, sondern auf Kollaboration ankommt, sind begehrt. Bei den Videogames erfordern die meisten Taktikspiele eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Mannschaftsmitgliedern. Nur, wenn Harmonie herrscht und gemeinsam an Stärken und Schwächen gefeilt wird, ergeben sich echte Strategien.
Harmonie im Team ist auch bei „Legenden von Andor“ entscheidend. Wenn die Zocker gezielt an einem Strang ziehen, können sie als Helden das Land Andor und dessen Bewohner vor gefährlichen Angriffen von außen retten.
Losspiele und aus der Kindheit bekannte Spiele wie Blinde Kuh, die Reise nach Jerusalem oder der Zeitungstanz basieren in erster Linie auf Glück, beziehungsweise Reaktionsvermögen und Geschicklichkeit.
Aber bei der enormen Vielfalt an Games aller Art und für jede Anzahl von Zockern ist es in der Regel ein Kinderspiel, etwas zu finden, was allen Beteiligten zusagt.
Das gilt auch, wenn der Spieler sich allein im stillen Kämmerlein aufhält. Spiele wie Solitär, aber auch Multiplayer-Games im Internet sorgen dafür, dass es so gut wie immer eine Möglichkeit gibt, sich mit Zocken zu unterhalten. Und ganz gleich, welche Art Game die persönliche Nummer eins ist, Spaß am Spiel ist stets eine gewinnende Strategie.
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