Die SG Flensburg-Handewitt hat zum zweiten Mal nach 2004 die Deutsche Meisterschaft erkämpft und damit den Rhein-Neckar-Löwen das mögliche Titel-Triple verwehrt.
In seiner ersten Saison als Cheftrainer gelang es Maik Machulla ein Überraschnungscoup. Die wenigsten hatten damit gerechnet, dass die Löwen das Zepter noch mal aus der Hand geben werden. Doch im Schlussspurt bewiesen die Flensburg-Handewitter absolute Nervenstärke und sicherten sich so den Titel.

Foto: Benjamin Nolte

In der Hölle Nord lief es aber im letzten Spiel gegen Frisch Auf Göppingen nicht viel zusammen. Die Gäste waren nur noch mit einer Rumpfmannschaft zum letzten Saisonspiel an die Förde gereist. Nur 7 Feldspieler brachte Frisch Auf auf die Platte, während Flensburg alle Mann an Bord melden konnte. Doch wer dachte, die Norddeutschen würden die Gäste aus der Halle schießen, der irrte. Göppingen spielte frei auf, zeigte wenig Fehler und konnte immer wieder mit Flensburg-Handewitt gleich ziehen oder zwischenzeitlich auch mal in Führung gehen. Die Gastgeber kamen mit der offensiven Deckung von Frisch Auf nicht zurecht. Hinzu kamen technische und leichte Fehler. Einzig die Temperaturen entsprachen der Hölle Nord, die Stimmung auf den Rängen – noch vor dem Spiel laut und emotional – wurde zunehmend ruhiger. Nur wenige begriffen, dass es doch noch in die Hose gehen könnte.
In der zweiten Hälfte versäumten es die Spieler von Machulla, sich mit drei Toren Vorsprung abzusetzen und eine erste Vorentscheidung zu erzwingen. Doch zunehmend schwanden bei den Göppingern die Fehler. Wenige Minuten vor Spielende sollte sich auch die Verkrampfungen bei den Fördestädtern weiter lösen und am Ende sprang ein knapper, aber nicht unverdienter 22:21.Erfolg heraus.
Foto: Benjamin Nolte

Damit sicherten sich die SG-Akteure die zweite Deutsche Meisterschaft der Geschichte und entlegten sich nunmehr endlich auch den Teitel des ewigen Zweiten. Nach dem Schlusspfiff unendlicher Jubel auf den Rängen und bei den SG-Spielern und –verantwortlichen. Machulla kämpfte mit Freudentränen, Thomas Mogensen musste als Capo auf die Fan-Stehtribüne und noch ein letztes Mal die Halle einheizen. Und danach war es endlich soweit: Die SG-Legenden Jan Holpert und Lars Christiansen brachten die Schale in die Halle, die sie selbst 2004 gewonnen hatten. Aus den Händen von Liga-Geschäftsführer Uwe Schwenker nahmen die Flensburger Handballer dann nicht nur die Meister Medaille entgegen, sondern unter dem Juble der 6.500 Zuschauer in der Halle und den knapp 4.000 Zuschauern vor der Halle die Schale endlich wieder entgegen.
Foto: Benjamin Nolte

Für Flensburg-Handewitt ein wirkliches Happy-End. Mehrere Spieler werden den Club zum Saisonende verlassen, darunter Kentin Mahe, Thomas Mogensen, Rasmus Lauge und Mattias Andersson. Für letzteren war es zwar die fünfte Meisterschaft, aber irgendwie auch die schönste. Er beendet seine Karriere und wird Torwart-Trainer der Österreichischen Nationalmannnschaft.
Einen weiteren Titel holte sich noch Thomas Mogensen: bereits vor dem Spiel überreichte ihm Flensburg Journal Herausgeber Horst Dieter Adler den Pokal für den Spieler des Jahres.
 

 

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