Klassische Medien wie Zeitung, Fernsehen und Buch konkurrieren mit einem modernen Medium wie dem Internet, das sowohl neue Formate hervorbringt als auch traditionelle Medien in neuer Form anbietet (E-Books, E-Zeitungen, Internetradio, Streamingdienste). Doch wie steht es um die Mediennutzung in der zweiten Lebenshälfte?
Mit Daten des Deutschen Alterssurveys 2023 wurde untersucht, wie stark Menschen in der zweiten Lebenshälfte verschiedene Medien nutzen. Unterschieden wurden dabei drei Altersgruppen: 42 bis 60 Jahre, 61 bis 75 Jahre und 76 bis 90 Jahre.
Ein zentraler Befund ist, dass die älteste betrachtete Gruppe (76 bis 90 Jahre) häufiger fernsieht, Radio hört oder Zeitung (digitale Zugänge miterfasst) liest als die jüngste Vergleichsgruppe. Das mag u.a. aufgrund des höheren Freizeitbudgets bei Älteren vielleicht nicht überraschen.
Dass bei den 76- bis 90-Jährigen allerdings immer noch „nur“ 62 Prozent Zugang zum Internet haben, ist in Zeiten zunehmender Digitalisierung bedenklich. Und selbst bei denjenigen in dieser Altersgruppe, die einen Internetzugang haben, nutzen diesen nur 55 Prozent häufig, um sich Informationen, wie beispielsweise Nachrichten, zu beschaffen (im Gegensatz zu 85 Prozent der 41- bis 60-Jährigen).
Dieser Altersunterschied macht deutlich, dass klassische Medien bei den Älteren immer noch eine wichtige Rolle spielen – sei es wegen mangelnder Zugangsvoraussetzungen oder fehlender Bereitschaft, analoge durch digitale Angebote zu ersetzen. Eine Gesellschaft, die ältere Bürger*innen nicht in Teilen sozial exkludieren will, sollte sich dafür einsetzen, dass analoge Angebote neben digitalen weiter existieren. Sei es das klassische Fernsehen, gerade mit dem Bildungsangebot der Öffentlich-Rechtlichen, oder die Möglichkeit Bahntickets auch am Schalter und nicht nur im Internet kaufen zu können.
Pressemitteilung Deutsches Zentrum für Altersfragen
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