Er ist so norddeutsch wie man nur sein kann, durch und durch bodenständig, hat stets hier oben nahe der dänischen Grenze seinen Lebensmittelpunkt behalten. Dass er hierhergehört, lässt schon sein norddeutscher Name vermuten: Willy (offiziell: Wilhelm Johannes) Jensen. Seinen Geburtstag kann man sich wie seinen Namen leicht merken, die eine Ziffer „5“ reicht bereits dafür aus: 5.5.55! An jenem Tag erblickte er als erstes Kind des Ehepaares Jensen das Licht der Welt; im beschaulichen Handewitt in der Raiffeisenstraße stand sein Elternhaus.
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„Ich habe noch drei jüngere Geschwister: Conny, Kay und Birgit, jeweils in 3 Jahren Abstand“, erzählt uns Willy. Mutter war Hausfrau, Vater arbeitete als Tischler im örtlichen Baugeschäft Ketelsen. Die meisten Leute kannten ihn allerdings nur unter dem Namen „Uwe Discher“, der immer mit Fahrrad und Werkzeugkiste im Ort unterwegs war. Willy weiß noch genau: „To huus, dor ward jümmers Platt schnackt, mit unse Öllern ging dat gor nich anners.“ Obwohl der Lehrer des kleinen Willy die Eltern mehrfach darum bat, mit dem Jungen Hochdeutsch zu reden: „Damit er das später mal leichter haben wird im Leben!“ 1964 bauten die Eltern im benachbarten Norderkamp ein eigenes Haus, in dem fortan die mittlerweile komplette Jensen-Familie zuhause war.
Eine glückliche Kindheit und Jugend in Handewitt
1962 wurde Willy in die örtliche Volksschule eingeschult, beendete diese 9 Jahre später erfolgreich mit dem Hauptschulabschluss. Mit etwa 10 Jahren begann er im örtlichen Verein mit dem Handball spielen, angeregt durch die Lehrer in der Schule. „Unter Günther Ahlers, dem späteren Vorsitzenden des Handewitter SV, spielte ich bis zu den Jungmannen im Verein; er nahm mich auch immer mit zu den alljährlichen Scheersberg-Festen, damals eine tolle Sache für uns Jungen!“ Willy ergänzt: „Ich hatte schon früh einen engen Bezug zur hiesigen Kirchengemeinde, insbesondere der damalige Pastor Pörksen bemühte sich sehr um uns Kinder, war ein sogenannter „Menschenfänger“. Ich durfte sogar im Posaunenchor mitspielen, mein Part war ausgerechnet die Tuba, das größte und schwerste Instrument“, schmunzelt er.
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Nach der Schulzeit sollte er eigentlich eine Lehre als Fernmelde-Handwerker beginnen. Bei der dafür nötigen Aufnahmeprüfung stellte man jedoch eine Rot-Grün-Sehschwäche bei ihm fest – „aus der Traum“ für unseren Willy! „Stattdessen lernte ich bei der Firma Reinhard Matern in Harrislee Elektro-Installateur, ein echter Glücksfall für mich: Der Meister war für mich ein toller Chef und ausgesprochen guter Lehrmeister, der mir viel zutraute und mich eigenständig machen ließ. Ich schloss die Ausbildung in 1973 erfolgreich ab! Nun stellte sich für mich als gerade 18jähriger die Frage: Soll ich jetzt zur Bundeswehr gehen oder lieber doch nicht?“
Dahin wollte er nicht so gern. Er bewarb sich stattdessen beim Bundesgrenzschutz-See, wollte dort die zwei Jahre ableisten. Doch erneut machte ihm die schon erwähnte Sehschwäche einen Strich durch die Rechnung, denn bei der See-Abteilung des BGS war die „Rot-Grün“ Sehfähigkeit eine unabdingbare Berufsvoraussetzung (Stichwort Backbord-Steuerbord).
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Eintritt ins Berufsleben
„Ich bin letztlich doch beim BGS – später Bundespolizei – gelandet, war dort insgesamt fast 42 Jahre beschäftigt, vom Eintritt in 1974 bis zur Pensionierung in 2015“, denkt Willy gern an eine insgesamt erfüllende und abwechslungsreiche Dienstzeit zurück. „Anfangs war ich noch unsicher, ob ich wieder in den erlernten Beruf zurückgehen sollte, doch mein Vater überzeugte mich: „Bliev man dor und war leever Beamter, dor büst Du jümmer op de sichere Siet!“ Meine Grundausbildung fand 1974 in Neustadt/Holstein statt, es folgten ab Sommer 1975 drei Jahre in Bredstedt in der Ausbildungsabteilung, von 1978 bis 1981 schlossen sich weitere drei Jahre in der neu eingeweihten Grenzschutzstelle in Ellund an – am deutschen Ende der nagelneuen Autobahn A7. Sogar die dänische Königin erwies uns zur Einweihung der Dienststelle die Ehre“, weiß Willy noch genau.
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Gründung der eigenen Familie
Bereits als Lehrling lernte er im Jahr 1973 Sonja aus Harrislee kennen. Im legendären „Mister L“ in Weiche trafen sich damals die jungen Leute aus der Umgebung zum Tanzen und Feiern. Bei Wind und Wetter nahm Willy nun häufig den abendlichen und langen Fußmarsch auf sich, um seine Sonja dort regelmäßig zu treffen. Die beiden wurden bald darauf ein Paar. In 1975 bezogen sie ihre erste gemeinsame Wohnung: „In der Vereinsstraße 42 in der Flensburger Nordstadt, doch schon einige Zeit später zogen wir um in die Grenzstraße 2 nach Harrislee“, weiß Willy noch gut um die Anfänge des Zusammenlebens. Da war schon klar, dass die beiden ein Paar bleiben würden.
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„Im Jahr 1977 haben wir geheiratet; in der Kapelle in Niehuus wurden wir getraut!“ Sonja und ihre Familie waren „alteingesessene“ Harrisleer, so lag es nahe, dass die jungen Eheleute gemeinsam mit den Schwiegereltern ein geräumiges Haus mit zwei separaten Wohnungen im Pattburger Bogen (Nr. 32) bauten, in das sie gemeinsam 1979 einzogen. „Dort fühlten wir uns sofort ausgesprochen wohl, das Zusammenleben mit Sonjas Eltern unter einem Dach klappte bestens. Auch für unsere Kinder Leif (1982 geboren) und Jana (Jahrgang 1985) war das enge familiäre Miteinander perfekt, denn die Oma war immer verfügbar und kümmerte sich sehr um die Kinder. Mein Schwiegervater starb leider schon früh, im Jahr 1985.“
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Willy macht Karriere beim BGS
Nach der Entscheidung, auf Dauer beim BGS zu bleiben, verpflichtete Willy sich erst auf weitere 4, später auf 8 Jahre, wurde schließlich zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. 1981 wurde er ins Grenzschutzamt nach Flensburg versetzt (später die Bundespolizeiinspektion Flensburg), wo er beinahe durchgängig bis 2008 Dienst tat. „Ich hatte bei jeder meiner Verwendungen das Glück, gute Vorgesetzte vorzufinden, die mich stets förderten und meinen Werdegang begleiteten. Angefangen bin ich im einfachen Dienst, später war es der mittlere Dienst, ich durchlief diverse interne Strukturreformen und steigerte mich von der anfänglichen Besoldungsgruppe A1 bis hoch zur A11, schied zum Dienstzeitende im Jahr 2015 als Polizeihauptkommissar aus.“
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Von 2008 bis 2009 schloss sich für ihn ein Jahr bei der Bundespolizeiinspektion Kiel an, die letzte Verwendung führte ihn nach Bad Bramstedt, von 2009 bis zum Dienstende in 2015. „Ich war stets im Bereich der Polizeitechnik tätig. Mein persönliches Highlight als Bundespolizist war ein 11monatiger Einsatz im Jahre 1994 in der Deutschen Botschaft in Moskau, für einen „HOD“-Einsatz in jener Einrichtung (HOD = Hausordnungs- und Objektschutzdienst). Dort habe ich viel erlebt und sehr viel von diesem unermesslich vielfältigen und spannenden Land gesehen, in Russland sehr viele ausgesprochen nette Menschen kennen- und schätzen gelernt.“
Willy hat eine besondere Anekdote auf Lager: „Auf der Rückreise von Moskau nach Deutschland durfte mich tatsächlich ein Welpe begleiten, ein Cocker Spaniel, den ich kurz zuvor dort erworben hatte. Er flog als „pet in cabin“ mit mir im Flieger zurück, alle erforderlichen Papiere lagen vor. Der Kleine hieß Dimitri, und er wurde sehr herzlich zu Hause aufgenommen, war uns für die nächsten 15 Jahre ein treuer und herzensguter Freund und Begleiter, wurde schnell ein vollwertiges Familienmitglied der Familie Jensen.“
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So ganz kann Willy auch heute noch nicht von der Bundespolizei lassen: „Seit meiner Pensionierung in 2015 organisiere ich einen GSE-Seniorenstammtisch, dem immerhin etwa 70 ehemalige Kolleginnen und Kollegen angehören. Ein- bis zweimal im Jahr treffen wir uns; das sind immer schöne Veranstaltungen, bei denen man dann endlich wieder so richtig in der Vergangenheit schwelgen und über alte Zeiten plaudern kann“, grinst Willy.
Willys Leidenschaft: das Theater
„Von meinem Vater habe ich ganz offensichtlich das eine spezielle Gen geerbt, in dem besonders verankert sind: Empathie, offenes Wesen, Geselligkeit, Humor, Bereitschaft zum Schnacken, ein Faible für alles Plattdeutsche“, ahnt Willy. „Schon in meiner Zeit in Ellund 1978/1979 hatte ich eine gute Kollegin, die zum Ensemble der Niederdeutschen Bühne gehörte, die bald meine oben genannten Eigenschaften richtig deutete und merkte, dass ich viel Platt schnackte. „Mensch mien Willy“, sä se: „Muchst Du nich Theoter speeln, de sökt dor doch jüst so en schnieken und jungen Keerl as di!“
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So kam die „Lütte Kummedie“ in Harrislee ins Spiel, die seit 1950 ihren Ursprung in Harrislee hat. Jahrelang hatte der Verein keine eigene Spielstätte, war stets in der gesamten Region unterwegs und spielte eigentlich überall dort, wo sie willkommen war. Willy stieg dort mit ein, stellte schnell fest, dass das Theaterspielen ganz offensichtlich seine Sache war.
„Wir tingelten über die Dörfer, spielten in Altersheimen, Kneipen, Lokalen, Sälen, sogar in der JVA in Flensburg führten wir mehrfach einen erfolgreichen Auftritt durch. Wir hatten ausschließlich sogenannte Einakter im Programm, ich war auf der Bühne oft in der Rolle des jugendlichen Liebhabers wie im Stück „Donner & Doria“ zu sehen. Doch meine Schauspielkollegen/innen und ich waren nicht nur auf der Bühne aktiv. Wir waren auch als Bühnenbauer sowie als Licht- und Tontechniker im Einsatz, ab und an habe ich sogar selbst Regie geführt“, denkt Willy oft an die ersten Jahre zurück. „Ich bin in zahlreiche Rollen geschlüpft, war als Geist im Stück „Kattenspööt“ zu sehen, als Kapitän in „En toveel an Bord“, war der Wirt in „Majestätsbeleidigung“, spielte sogar mal mit Renate Delfs und Oskar Stragaard u. a. in der Niederdeutschen Bühne Flensburg, trat auch im Flensburger Stadttheater auf.“
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„Lütte Kummedie“ und die „Ole Möhl“
Der langjährige und rührige Harrisleer Bürgermeister Iversen (von 1962 bis 1993 im Amt) war begeisterter Fan des plattdeutschen Theaters, und regelmäßiger Stammgast bei den Vorstellungen. Er stellte den spielenden Akteuren irgendwann mal die entscheidende Frage: „Wollt ihr eigentlich vielleicht sogar ‚ne ortsfeste Spielstätte haben?“
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Na klar wollten sie! Die „Ole Möhl“ stand Anfang der 80er Jahre allerdings leer. „Etwa zwei Drittel des Gebäudekomplexes haben wir übernommen und in mühsamer Eigenarbeit renoviert und zum Theater umgebaut“, erzählt Willy. So hatte ab dem Jahr 1983 die „Lütte Kummedie“ endlich ein eigenes Zuhause in der „Olen Möhl“ in Harrislee gefunden. Seit jenem Tag wurden die Theaterstücke nun regelmäßig in eigenen Räumen, die die Gemeinde Harrislee zur Verfügung stellte, aufgeführt.
Das erste Stück in der neuen Spielstätte hieß „Twischen twee Stöhl“. „Wir verfügten über eine kleine Bühne, davor einen Zuschauerraum für etwa 50 Personen, nebenan einen kleinen Stehbereich für die Pausen und die „Aftershow-Time“. Wir feierten dort viele grandiose Aufführungen. Einige Jahre später haben wir auch das restliche Drittel der „Olen Möhl“ übernommen und hergerichtet, alles stets mit voller Unterstützung und Förderung durch die Gemeinde Harrislee! Hier hat Wolfgang Potztal von der SPD Harrislee viele Jahre auch den „Treffpunkt Ole Möhl“ mit dem „Kulturschuppen“ organisiert.“
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„Mein Herzensprojekt!“
Man merkt Willy an, wie wichtig ihm der Erhalt des Theaters und auch der „Olen Möhl“ in seinem Heimatort ist. „Hier in Harrislee fehlt ein zentrales Vereinshaus. Einst war ja mal von einem Anbau am Bürgerhaus die Rede, auch die Ertüchtigung der „Möhl“ wäre ein großer Meilenstein für uns (eine Heizungsanlage wäre toll!). Immerhin gibt es in Harrislee etwa 60 Vereine, viele würden sich bestimmt über ein solches Zentrum im Ort freuen. Die Frage bleibt eigentlich wie immer: Wer soll das bezahlen und dann auch noch die Lokalität managen?“
Willy und die AWO
Den AWO-Ortsverein Harrislee gibt es bereits seit 1960, er wurde von Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Harrislee gegründet. Er ist ein selbstständiger, gemeinnützig anerkannter Verein unter dem Schirm der Arbeiterwohlfahrt. Seine immerhin 330 Mitglieder kommen übrigens nicht nur aus der Gemeinde Harrislee selbst, sondern auch aus dem benachbarten Flensburg sowie einigen umliegenden Gemeinden.
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„Anfangs bin ich durch meine Schwiegermutter zur hiesigen AWO gekommen. Mit den Zielen und Werten der Arbeiterwohlfahrt durch ihr praktisches Handeln direkt vor Ort für die Mitbürgerinnen und -bürger war ich stets einverstanden. Der damalige AWO-Vorstand in Person von Hans-Hermann Callesen hat mich stets gelöchert, doch im Vereinsvorstand mitzuwirken.
Bis 2015 als noch Berufstätiger hatte ich immer eine gute Begründung, mich vor einem solchen Ehrenamt zu drücken“, lacht Willy Jensen. „Doch als Pensionär hatte ich keine Argumente mehr, so hat man mich letztlich mit Erfolg dazu überredet, den Vorsitz im Ortsverein der AWO in Harrislee zu übernehmen.“ Seit 2019 hat Willy dieses Ehrenamt inne.
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Und er ergänzt sofort: „Wir haben einen tollen Vorstand mit insgesamt elf Mitgliedern, pflegen ein einvernehmliches Miteinander und können so sehr gute und zielführende Vorstandsarbeit leisten.
Es macht mit dem aktuellen Vorstand einfach richtig Spaß, immer wieder etwas auf die Beine zu stellen. Unser zweimal im Monat stattfindendes Gedächtnistraining im Albertinenstift kommt sehr gut an, ebenso der monatliche Spielenachmittag, regelmäßig nehmen bis zu 50 Leute daran teil. Insbesondere für die älteren Bürger aus Harrislee und Umgebung wird von unserem AWO-Ortsverein ein recht umfangreiches Angebot an Veranstaltungen und Fahrten zur Unterhaltung und Pflege der sozialen Kontakte angeboten.
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Regelmäßige Spendensammlungen kommen darüber hinaus mehreren sozialen Projekten zugute, hier ist besonders die Spendensammlung gegen „Kinderarmut in Harrislee“ zu erwähnen, für das örtliche „Haus der Kinder und Jugend“ und das dänische „Børne ug Ungdomshus“. Auch für die Ukraine-Hilfe haben wir unser Spendenkonto zur Verfügung gestellt.
Im neuen Jahr 2025 haben wir viel vor: Unsere 65-Jahr-Feier werden wir in Freienwill groß begehen, zudem haben wir ein Benefiz-Konzert im Bürgerhaus Harrislee geplant, zusammen mit der örtlichen SPD und dem rührigen Verein „Garden of Hope“. Für beide Events laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren!“
Der sonstige Ruhestand des Willy Jensen
Von richtiger „Ruhe“ kann eigentlich keine Rede sein. Seine Kinder sind längst erwachsen, beide verheiratet und haben eigene Kinder. „Drei Enkelsöhne haben wir“, so der stolze Opa. „Marlon, Tjark und Bosse machen uns viel Freude, zwei der Jungs leben sogar in unserer Nähe, so dass wir zu unserer Freude regelmäßig Kontakt zu den Kids haben.“
Mitte 2024 haben die Jensens sich wohnlich verkleinert, in 2021 verstarb mit fast 95 Lebensjahren die Schwiegermutter. Das nun für die Jensens viel zu große Haus im Pattburger Bogen haben sie verkauft und sich eine neue Immobilie im Alt Frösleer Weg zugelegt. „Wir sind in der neuen Adresse schnell heimisch geworden“, freut sich Willy.
„Wir haben hier genügend Platz, alles ist etwas kompakter und überschaubarer geworden. Den einstigen großen Garten vermisse ich zwar gelegentlich noch, denn ich war ein leidenschaftlicher Hobbygärtner. Als Ausgleich machen meine Frau und ich seit gut 5 Jahren regelmäßig Urlaub mit eigenem Campingwagen, haben schon einige weite Touren absolviert, verbringen den Camping-Urlaub aber ebenso gern in der näheren Umgebung, etwa an der Nordseeküste.“
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Willy ist schon immer Motorrad-Fan gewesen. „Mit dem Führerschein Klasse III, den ich ja vor 1980 erworben hatte, durfte ich ab 1997 eine 125er-Maschine fahren“, erklärt Willy.
„Da die Leistung dieses Motorrads jedoch eher bescheiden war, haben meine Frau und ich gemeinsam in 1999 den Führerschein Klasse A gemacht.
Ich bin dann jahrelang einen Cruiser mit 800 ccm gefahren, jetzt habe ich eine 650er Adventure Bike Suzuki „unterm Hintern“. Mit der haben wir zahlreiche Touren mit den „Nord-Ostsee-Bikern“ unternommen (das sind Motorrad fahrende Bundespolizisten und Freunde).
Wir waren mit denen viel in ganz Deutschland unterwegs, aber auch schon in Skandinavien, sogar mehrfach in den Alpen“, denkt Willy gern an diese Reisen und Ausflüge zurück.
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Weitere Hobbies und Aktivitäten
Für den Sport interessiert er sich natürlich auch, insbesondere den Handball, aber auch für Fußball kann er sich begeistern. „Ich war Zeit meines Lebens leidenschaftlicher HSV-Fan – durchlebe deshalb seit Jahren ein ständiges Wechselbad der Gefühle mit meinem HSV.“
Seit gut 40 Jahren spielt er regelmäßig Skat, stets mit den gleichen Kartenbrüdern. Leider ist einer dieser Skatbrüder, sein Schwager Hermann, 2023 verstorben.
Auch mit diesen Freunden ist er regelmäßig auf Reisen: Helgoland, Stockholm (Phil Collins-Konzert), Prag, zum Münchener Oktoberfest – das waren nur einige Stationen der Skat-Brüder.
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Nach wie vor engagiert er sich gern für seine Kirchengemeinde, war im Gemeinderat aktiv, unterstützt andere Projekte wie das Martin-Luther-Projekt, das weihnachtliche Krippenspiel, wirkt als Lektor bei plattdeutschen Kirchenevents mit. So unterstützte er etwa in 2019 den Plattdüütschen Gottsdeenst, wie damals im Kirchenblatt erwähnt: „Alltohoop, de plattdüütsch snaken oder tominnst verstahn könen, de dröfft sik freuen! An denn Sünndag de 19. Mai um Klock 10 fiert Pastorin Inke Raabe een plattdüütsche Gottsdeenst in unse Versöhnungskirch, in de Süderstraat 102. De plattdüütsche Bibellesung ward wieldeß de Liddmaat vun unse Kirchengemeenderat, Willy Jensen, afholen.“
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Plattdeutsch mit Kindern in Schule und Kita
Inzwischen bringt er Kita-Kindern im ADS-Kindergarten Süderstraße und den Grundschülern der Zentralschule Harrislee ehrenamtlich Plattdeutsch bei. „Ich bin als sogenannter „Plattdeutsch-Pate“ zu Gast bei den Kindern. Bei diesen Treffen geht einem immer das Herz auf, wie sehr sich die Kleinen und Heranwachsenden freuen über das gemeinsame „Plattdeutsch“- Erlebnis, selbst die vielen Kinder mit Migrationshintergrund sind begeistert bei der Sache. Als besonderen Gag habe ich immer meinen „Speelekoffer“ dabei, den die Jungs und Mädchen freudestrahlend öffnen, um zusammen nach dem absolvierten Unterricht anschließend noch ein Spiel gemeinsam zu spielen.“
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Ausblick
Die Pflege und der Erhalt der plattdeutschen Sprache liegen ihm immer sehr am Herzen.
„Uns fehlt heute aber leider die Brücke und der Übergang in die Jugendzeit und später das Erwachsenenleben“, weiß Willy Jensen zu berichten. „So eifrig die Kinder auch sein und Plattdeutsch lernen mögen: Nach der vierten Klasse ist oft Schluss mit Platt.“ Vielleicht ergibt sich ja in Zukunft an der einen oder anderen Stelle der Erhalt dieser besonderen und typisch norddeutschen Sprache und Mundart. Das wünschen wir unserem Gesprächspartner Willy Jensen, danken ihm für ein höchst interessantes und kurzweiliges Gespräch und wünschen ihm, dass all seine noch geplanten Projekte und Ideen sich in seinem Sinne erfüllen mögen.
Das Flensburg Journal bedankt sich bei ihm für den tollen und ausführlichen Schnack:
„Leeve Willy, allens Goode für di, diene Familje, de Lütte Kummedie, de Ole Möhl, de AWO – ach wat: För allens, wat du noch vörhest in de nächste Tied!“
Mit Willy Jensen schnackte Peter Feuerschütz
Fotos: Benjamin Nolte, privat