Tipps, um im Alter gut über heiße Tage zu kommen

Der Sommer mit strahlendem Sonnenschein ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Wenn die Temperaturen allerdings auf über 30 Grad klettern und es richtig heiß wird, kann es schnell unangenehm werden. Kommen dann noch die sogenannten Tropennächte über mehrere Tage hinzu, in denen die Temperaturen nachts nicht auf unter 20 Grad sinken, sprechen wir von einer Hitzewelle.
Hitzewellen dauern immer länger an und werden immer intensiver. Insbesondere ältere Menschen ab 65 Jahren leiden häufig stark unter Hitzewellen. Dies trifft besonders auf ältere Alleinlebende mit Vorerkrankungen, Menschen, die Probleme mit ihrer Mobilität haben oder pflegebedürftige Menschen zu.

Doch woran liegt das eigentlich? Wenn wir älter werden, verändert sich der Stoffwechsel. Die Körpertemperatur kann sich nur noch verlangsamt regulieren. Ältere Menschen verspüren außerdem seltener Durst. Es besteht die Gefahr einer Dehydration (Flüssigkeitsmangel) oder einer Überhitzung. Hinzu kommt auch, dass man im Alter weniger schwitzt aufgrund der geringeren Verdunstungskälte auf der Haut. Häufig sind ältere Menschen zu warm angezogen. Im Alter kommt es wesentlich schneller zu einer Hitzeerschöpfung, einem Hitzeschlag oder einem Hitzekollaps.

Die Gesundheitsplanung der Stadt Flensburg hat mit Hilfe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einige Tipps zusammengestellt, wie Sie sich gut vor Hitze schützen können. Dabei muss nicht jede Empfehlung für jede Person sinnvoll sein. Probieren Sie es aus, um zu erfahren, was Ihnen guttut!

Bereiten Sie sich auf die nächste Hitzewelle vor. Achten Sie auf Hitzewarnungen im Radio, im Fernsehen, in der Zeitung und im Internet oder verfolgen Sie die Temperaturentwicklung per App. Es ist wichtig zu wissen, was auf Sie zukommt, damit Sie sich entsprechend vorbereiten können. Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen, Freunden sowie Nachbarn über angekündigte Hitzewellen.

Passen Sie Ihren Alltag bei Hitze an. Halten Sie sich in den heißesten Stunden des Tages an einem kühlen Ort auf und vermeiden Sie körperliche Anstrengungen. Verlegen Sie körperliche Aktivitäten und Erledigungen in die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden. Verlegen Sie auch Einkäufe, Erledigungen, soziale Aktivitäten und Arzttermine in diese Zeit. Ist die Hitzebelastung zu groß, bitten Sie Ihren Hausarzt um einen Hausbesuch. Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Setzen Sie sich im Freien nicht der prallen Sonne aus, sondern bleiben Sie nach Möglichkeit im Schatten. Meiden Sie große Asphalt- oder Betonflächen, denn diese Materialien speichern die Wärme und lassen die Umgebungstemperatur noch weiter ansteigen. Suchen Sie zur Abkühlung nach schattigen Plätzen in nahegelegenen Parks, Gärten oder Hinterhöfen. 

Suchen Sie nach kühlen Orten. Bestimmt gibt es auch in Ihrer Wohnung einen Raum, der kühler ist als andere. Halten Sie sich möglichst oft dort auf, insbesondere nachts. Hat sich Ihre Wohnung extrem aufgeheizt, verbringen Sie täglich möglichst zwei bis drei Stunden an einem kühlen Ort außerhalb Ihrer vier Wände. Erkundigen Sie sich vor Beginn des Sommers, welche kühleren Räume in der Umgebung Ihnen bzw. Ihren Angehörigen offenstehen. 

Halten Sie Ihre Wohnung und sich selbst möglichst kühl. Kontrollieren Sie während einer Hitzewelle die Raumtemperatur. Sie sollte tagsüber unter 32 °C und nachts unter 24 °C liegen. Übersteigt sie diese Werte, müssen Sie reagieren. Lüften Sie nur, wenn es draußen kühler ist als in Ihrer Wohnung. Ist die Temperatur im Freien erstmal höher als in Ihrer Wohnung, hat Lüften keinen Zweck. Verschieben Sie es in die Nacht oder in die kühleren Morgenstunden. Öffnen Sie dann möglichst alle Fenster in der Wohnung gleichzeitig, denn durch diese Querlüftung gelangt die frische Luft besonders schnell in alle Räume.
Schließen und verschatten Sie die Fenster. An heißen Tagen sollten Sie die Fenster tagsüber geschlossen halten. Noch wirksamer wird diese Maßnahme, wenn Sie sonnenbeschienene Fenster mit Fensterläden, Rollos und Jalousien verdecken.
Schaffen Sie Schattenplätze auf Balkon und Terrasse. Nutzen Sie z. B. Markisen oder Sonnensegel bzw. -schirme, um sich einen schattigen Platz einzurichten.
Setzen Sie einen Ventilator ein. Ventilatoren sind bis zu Temperaturen von ca. 35 °C einsetzbar. Danach stoßen sie an ihre Grenzen, da die durch den Ventilator zugeführte warme Luft die Haut nicht mehr kühlen kann.

Trinken Sie ausreichend – am besten Wasser und ungesüßte Tees oder Saftschorlen. Es ist außerdem ratsam, die Natriumzufuhr z. B. mit (normal) gesalzenen Speisen oder Brühe zu sichern. Nehmen Sie kühle Getränke zu sich, jedoch keine kalten oder gar eisgekühlten. Sie führen dazu, dass das Durstgefühl schneller nachlässt und Sie letztlich zu wenig trinken.
Sind Sie an koffeinhaltige Getränke gewöhnt, müssen Sie auch bei Hitze nicht völlig darauf verzichten. Sie sollten allerdings nur in Maßen bzw. verdünnt getrunken werden, da koffeinhaltige Getränke bei hohen Temperaturen eine weitere Belastung für den Kreislauf darstellen.
Über den Tag verteilt sollten Sie etwa zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Hilfreich ist es, wenn Sie Ihre Tagestrinkmenge morgens abmessen und in Griffweite bereitstellen. So haben Sie immer die Kontrolle darüber, wieviel Sie bereits getrunken haben.

Sorgen Sie für einen Sonnenschutz, wenn Sie ins Freie gehen. Schützen Sie Ihre Haut deshalb bei intensiver Sonneneinstrahlung immer mit Sonnencreme. Auch wenn Sie sich „nur“ in den Schatten setzen wollen – benutzen Sie eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher. Lange, luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung (z. B. einen Hut mit breiter Krempe oder eine Kappe mit Schirm und Nackenschutz) schützen zusätzlich. Zum Schutz der Augen sollte eine Sonnenbrille verwendet werden.

Konsultieren Sie vor einer Hitzewelle Ihren Arzt, um die ggf. von Ihnen eingenommenen Arzneimittel auf Hitzeverträglichkeit prüfen zu lassen. Setzen Sie Ihre Arzneimittel aber keinesfalls selbstständig ab und verändern Sie auch nicht die Dosierung oder das Einnahmeschema.

Beachten Sie insbesondere bei Hitze die Aufbewahrungshinweise in der Packungsbeilage von Arzneimitteln. Da viele Arzneimittel bei Hitze ihre Wirksamkeit verlieren können, lagern Sie diese bitte kühl.

Nehmen Sie plötzlich auftretende Beschwerden bei sich und anderen ernst. Seien Sie besonders achtsam, wenn folgende Symptome auftreten, da sie Anzeichen für eine Hitzeerkrankung sein könnten: Erschöpfungsgefühle, starke Blässe, aber auch starke Röte, Kopfschmerzen, steifer Nacken, Übelkeit, Schwindel und/oder Erbrechen, Kurzatmigkeit, Unruhe, Muskelschmerzen oder –krämpfe, erhöhte Temperatur oder Fieber, Infektionen (z. B. Blasenentzündung), Verstopfung, übermäßig viel Schweiß oder überhaupt kein Schweiß.
Nehmen Sie bei sich eines oder mehrere dieser Anzeichen wahr, rufen Sie bitte sofort den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefonnummer: 116 117) an.

Beobachten Sie bei sich oder anderen die folgenden Symptome, rufen Sie sofort den Rettungsdienst (Telefonnummer 112): Herzrasen, Bewusstseinseintrübung und mangelnde Reaktion bei Ansprache, hoher/niedriger Blutdruck, schwere Atemnot. Es könnte Lebensgefahr aufgrund eines Hitzeschlags bestehen.

Quelle: www.klima-mensch-gesundheit.de/
Foto: Envato.com

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